choices: Herr Ermert, das Wichtigste zuerst: Warum reden wir so viel übers Wetter?Volker Ermert:...
choices: Frau Wolfram, hat sich die hiesige Vegetation verändert?
Deva Wolfram: Pflanzen arrangieren sich mit ihrer Umwelt. Da es in Europa mit dem globalen Klimawandel wärmer geworden ist, wandern viele sogenannte Neophyten bei uns ein, Pflanzen, die bisher in Mittelmeerländern und jenseits davon wuchsen. Darunter Schneckenklees, bestimmte Gräser und viele Distelarten. In Thüringen werden jetzt Artischocken angepflanzt, das ging früher nicht. Im Rheinland wachsen inzwischen Palmen.
choices: Herr Göcking, können Frösche das Wetter vorhersagen?
Christian Göcking: Nein, natürlich nicht.
Wie kommt denn dann der Wetterfrosch zu seinem Namen?
Er klettert bei schönem Wetter gerne in Hecken nach oben und sonnt sich gut sichtbar. Viele Menschen sahen sich früher dann in der Annahme bestätigt, dass das Wetter gut ist. Ansonsten ist der Wetterfrosch eigentlich ein Laubfrosch. Laubfrösche gehören zur Spezies der Baumfrösche, d.h. sie können klettern, lieben die Wärme und zeigen sich deshalb bei Tag. Die anderen hiesigen Froscharten sind eher nachtaktiv und bevorzugen regnerisches Wetter.
CHOICES-THEMA IM AUGUST:
Wetterleuchten
Wenn der Sommer schwül wird, reden die meisten am liebsten vom Wetter. Wir auch – trotz Klimawandel.
In diesen Monaten leben wir selbst vor dem Fernseher zu Hause gefährlich. Denn, so haben uns Krankenkassen, Mediziner und prominente ehemalige Sportler belehrt, die Gefahr eines Herzinfarkts steigt statistisch gesehen mit jedem spannenden WM-Spiel. Das liegt nicht nur an der Ungewissheit, ob denn der Elfer nun reingeht oder nicht, sondern auch am Zustand der Volksgesundheit.
choices: Herr Vogt, erklären Sie uns doch bitte Ihren Sport in einem Satz.
Gunnar Vogt: Sepaktakraw ist ein Ballsport aus Asien, der auf einem Badminton-Feld gespielt wird und Elemente aus Fußball, Volleyball und Akrobatik in sich vereint. Dabei darf der Ball nicht die Erde berühren.
choices: Frau Palm, Frauen treiben weniger Sport und leben länger als Männer. Wie kommt‘s? Frauen sind vielleicht doch das stärkere Geschlecht. Fakt ist, dass sie sich im Alltag häufiger bewegen als Männer. Außerdem achten sie beim Sport eher auf ihre Gesundheit, bei ihnen steht oft auch der Spaß im Vordergrund. Männer müssen sich dagegen immer beweisen, sie suchen den Wettbewerb, um dort im Schweiße ihres Angesichts ihren Ehrgeiz auszuleben. Leistungsdruck und Stress inklusive.
choices: Herr Benner, wie funktioniert ein Spiel ohne Schiedsrichter? Wird häufig diskutiert?
Jörg Benner: Wenn bei uns ein Foul begangen wird, ruft der benachteiligte Spieler „Foul“, „Out“ oder „PIack“ und hält mit diesem „Freeze Call“ das Spiel an. Wenn sich dann die beiden beteiligten Spieler nicht einigen können, geht die Scheibe zurück zum Werfer, der sie wieder ins Spiel bringt. Dann heißt es „3-2-1-Check-Disc in“. Das funktioniert auch bei Deutschen oder Weltmeisterschaften.
choices: Herr Natorff, Sie haben Ihre Wodkabar „Kajtek“ zur FIFA-freien Zone erklärt. Was haben Sie gegen die FIFA?
Mieczyslaw Natorff: Die FIFA steht für die totale Kommerzialisierung des Fußballs. Der geldversessene Monopolist drückt alle weg, die sich seinen Vertragsbedingungen nicht unterwerfen wollen oder können. In Kapstadt beispielsweise werden die Markthändler, die traditionell vor dem Rathaus stehen und die sich keine Lizenz für FIFA-T-Shirts leisten können, für die Zeit der WM einfach an den Stadtrand verfrachtet. Bei uns hier sorgt das Fernsehen dafür, dass man der FIFA kaum entrinnen kann.
choices: Herr Schmidka, wie sind Sie auf die Idee gekommen, rückwärts zu pilgern?
André Schmidka: Durch den Medienrummel um die Jakobswege. Inzwischen wollen ja praktisch alle einmal im Leben ein Stück Richtung Santiago de Compostela gehen. Dahin wollen wir aber gar nicht, das ist uns einfach zu weit. Wir bleiben lieber im Raum Köln.

Konflikt-Kanzler
Intro – Friedenswissen
Herren des Krieges
Teil 1: Leitartikel – Warum Frieden eine Nebensache ist
„Besser fragen: Welche Defensivwaffen brauchen wir?“
Teil 1: Interview – Philosoph Olaf L. Müller über defensive Aufrüstung und gewaltfreien Widerstand
Politische Körper
Teil 1: Lokale Initiativen – Das Kölner Friedensbildungswerk setzt auf Ganzheitlichkeit
Streiken statt schießen
Teil 2: Leitartikel – Das im Kalten Krieg entwickelte Konzept der Sozialen Verteidigung ist aktueller denn je.
„Als könne man sich nur mit Waffen erfolgreich verteidigen“
Teil 2: Interview – Der Ko-Vorsitzende des Bundes für Soziale Verteidigung über waffenlosen Widerstand
Widerstand ohne Waffen
Teil 2: Lokale Initiativen – Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und ihr Landesverband NRW
Unser höchstes Gut
Teil 3: Leitartikel – Von Kindheit an: besser friedensfähig als kriegstüchtig
„Das ist viel kollektives Erbe, das unfriedlich ist“
Teil 3: Interview – Johanniter-Integrationsberaterin Jana Goldberg über Erziehung zum Frieden
Platz für mehrere Wirklichkeiten
Teil 3: Lokale Initiativen – Kamera und Konflikt: Friedensarbeit im Medienprojekt Wuppertal
Kinder verkünden Frieden
Das Projekt „Education for a Culture of Peace“ – Europa-Vorbild: Zypern
Brauerheer statt Bundeswehr
Wie ein Biertornado die Gewaltspirale aus dem Takt wirft – Glosse
Kulturschock
Intro – Kunst & Kultur
Inspiration für alle
Teil 1: Leitartikel – Wer Kunst und Kultur beschneidet, raubt der Gesellschaft entscheidende Entwicklungschancen
„Mich hat die Kunst gerettet“
Teil 1: Interview – Der Direktor des Kölner Museum Ludwig über die gesellschaftliche Rolle von Museen
Kultur am Kipppunkt
Teil 1: Lokale Initiativen – Bruno Wenn vom Kölner Kulturrat über die Lage der städtischen Kulturhäuser
Unbezahlbare Autonomie
Teil 2: Leitartikel – Die freie Theaterszene ist wirtschaftlich und ideologisch bedroht
„Ich glaube schon, dass laut zu werden Sinn macht“
Teil 2: Interview – Freie Szene: Die Geschäftsführerin des NRW Landesbüros für Freie Darstellende Künste über Förderkürzungen
Zwischen Bar und Bühne
Teil 2: Lokale Initiativen – Das Neuland als kulturelles Experiment im Bochumer Westend
Der Kulturkampfminister
Teil 3: Leitartikel – Wie Wolfram Weimer sein Amt versteht
„Kultur muss raus ins Getümmel“
Teil 3: Interview – Philosoph Julian Nida-Rümelin über Cancel Culture und Demokratie
Querschnitt der Gesellschaft
Teil 3: Lokale Initiativen – Das Kulturbüro Wuppertal als Partner der freien Szene
Die Kunstinitiative OFF-Biennale
Wer hat Angst vor Kunst? – Europa-Vorbild: Ungarn
Was hat Kultur denn gebracht?
Eine Erinnerung an Nebensächliches – Glosse
Branchenprobleme
Intro – Gut informiert