Es gibt 387 Beiträge von Raspa
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29.01.2013
1. Dies ist ein zynischer, gewaltverherrlichender Film. Alle Mittel, selbst die Folter lediglich verdächtiger Personen wird um des angeblich höheren Ziels willen gerechtfertigt.
2. Dies ist ein in hohem Maße amerikakritischer Film. Die Regisseurin lässt zwischen den Zeilen ( um einen literarischen Begreiff zu benutzen ) deutlich ihre tiefe Skepsis gegenüber den Methoden der CIA erkennen.
Zwischen diesen Extremen bewegen sich die Reaktionen der Zuschauer, wie man in verschiedenen Blogs feststellen kann. Und ich? Nun, ich bin hin- und hergerissen. Meiner Auffasung nach bezieht K. Bigelow, die wie schon in ihrem Irakfilm ihre handwerliche Meisterschaft beweist, bewusst keine eindeutige Position, so dass der Zuschauer wirklich selbst zu einer Meinungsbildung gelangen muss. Und das kann so falsch eigentlich nicht sein, oder? Deshalb meine Empfehlung: Unbedingt ansehen und dann darüber diskutieren.
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11.01.2013
Dsas Schöne an Ang Lees, des in allen Sätteln gerechten Regisseurs neuem Werk ist, dass dies wirklich einmal ein Film ist, der allen Altersstufen etwas zu bieten hat: Die jungen Zuschauer ( wobei die FSK-Freigabe ab 12 durchaus sinnvoll ist ) werden das spannende Seeabenteuer genießen, die älteren werden zusätzlich nicht nur die hervorragende Kameraarbeit zu schätzen wissen, sondern auch die durchaus nicht zu aufdringliche religiöse Thematik - fast so etwas wie die Frage der Theodizee - zur Reflexion nutzen. Und obendrein hat auch noch der Neurusse G. Depardieu einen zwar kleinen, aber durchaus eindrucksvollen Auftritt.
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30.12.2012
Dieser Film wurde vor 2 Jahren mit großem Trara angekündigt, es sei der große deutsche Film zum Thema: Wie der Fußball nach Deutschland kam. Doch blieb der echte Erfolg im Kino aus, und nun, da die ARD ihn ausgestrahlt hat, wird nur zu klar, warum das so war. Eine ganze Reihe unterfordeter, sonst oft sehr guter Schauspieler mühen sich ab, flache Charaktere darzustellen und papierene Dialoge zu sprechen. Die szenische Wiedergabe ist hölzern, die Darstellung der Fußballszenen unbeholfen, die Situationen fast stets überaus vorhersehbar. Die Sprache soll wilhelminischen Geist widerspiegeln, ist aber oft entweder allzu bemüht altertümlich, oder sie rutscht in heutigen Sprachgebrauch ab. Da der Film ja weitgehend in einer Schule spielt, urteilen wir mit Wohlwollen: schwach ausreichend.
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25.12.2012
Gerade Capras Wundermärchen nach Jahren wiedergesehen und wieder zu Tränen gerührt. Alles, was Leila und Juggernaut nach früheren Ausstrahlungen schrieben, ist wahr und bleibt es. Eine naive Utiopie sei das doch, mag mancher mäkeln. Aber gibt es nicht schon genug Mätopien? Was aber wohl eine schöne Utopie bleibt: dass unsere ö.r. Sendeanstalten den Mut hätten, diesen wunderbaren Film einmal um 20.15 zu zeigen, statt ihn stets ins Nachtprogramm zu verbannen. Ist ja nur ein uralter Schwarz-Weiß-Film ...
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01.12.2012
Ich muss für den Ausgleich sorgen, denn so wie Nico V. habe auch ich, im Gegensatz zu den ersten beiden Kritikern, den Film mit großem Vergnügen gesehen. Benning und Moore sind einfach fabelhafte Schauspielerinnen und überzeugten mich wieder mal voll und ganz. Auch die beiden "Kids" waren mehr als nur all right, während Mark Ruffalo als Paul manchmal etwas zu schluffig daherkam für meinen Geschmack. Dass die beiden Eltern hier lesbisch sind, ist gar nicht so entscheidend. Was man sieht, ist Familienleben mit all den Verletzungen, die man sich gegenseitig bisweilen antut. Gut, es ist kein düsteres Ingmar Bergman - Werk, der Grundtenor ist doch eher ein heiterer, aber es ist durchaus ein Film, in dem die Grautöne dominieren und nicht ein simples Schwarz oder Weiß. Ergo. Sehenswert!
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20.11.2012
Einwände zu formulieren ist leicht möglich: "Alles hängt mit allem zusammen" - ist das eine solch bahnbrechende Erkenntnis? Schauspieler, die in mehreren Rollen agieren, zum Teil sogar in solchen des anderen Geschlechts, ist das nicht ein bisschen viel an Mummenschanz? Erinnern die Kampf- und Verfolgungsszenen in den Koreasequenzen nicht allzu sehr an frühere SF - Filme, wie etwa Minority Report von Spielberg? Und so ließe sich noch einiges mehr bekritteln.
Aber, aber: Wann ist man zuletzt so total in einen Kinofilm von ca. drei Stunden Länge eingetaucht, ohne sich auch nur einen Moment zu langweilen? Die beiden anderen Autoren haben die Vorzüge von Cloud Atlas überaus zutreffend beschrieben, so dass ich mich nicht zu wiederholen brauche. Ich denke, dies ist ein Film, den man unbedingt ein 2. Mal ansehen kann, ja sogar sollte, wobei mich dann die OV reizen würde, besonders um zu hören, wie das seltsame Englisch, das die Menschen in den Zukunftsszenen sprechen, im Original klingt ( übrigens ist es eine eine sehr gute Idee, auch die Veränderungen, denen eine Sprache im Laufe der Zeit unterworfen ist, mitzubedenken und nicht einfach davon auszugehen, man werde auch in ferner Zukunft so wie heute sprechen. Freilich klang einiges im Deutschen etwas bemüht fremdartig, die Übertragung war sicherlich ein schwieriges Problem ).
Dies ist einer der Filme, die man unbedingt im Kino sehen sollte, also warten Sie nicht zu lange mit dem Besuch!
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19.11.2012
Der Name Cameron Crowe steht eigentlich für Qualitätsware, man denke nur an so interessante Filme wie A Beautiful Mind oder Almost Famous. Um so enttäuschter war ich von diesem Streifen, der wie vom Hollywood - Reißbrett gefertigt daher kommt. Der untröstliche, aber attraktive junge Witwer, sein trotziger, aber sensibler Sohn und sein niedliches Töchterlein mit der Kodderschnauze, die selbstverständlich ledige hübsche Zooverwalterin und ihr Tross aus Typen von echtem Schrot und Korn, der ( nahezu ) gnadenlose Revisor, von dessen Urteil alles abhängt - all das sind eher Marionettenfiguren denn echte, runde Charaktere. Dem entspricht ein Plot, der stets vorhersehbare Schwierigkeiten einbaut ( bis hin zum Regenwetter vor der Eröffnung des Zoos, das pünktlich zum Eröffnungstag dann doch von strahlendem Sonnenschein verdrängt wird ), die sich dann stets mirakulös in Nichts auflösen. Tja, da hätte man von einem Cameron Crowe doch mehr erwartet.
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14.11.2012
Ein Mauerblümchen (wallflower), das ist Charlie, als er neu an die High School kommt, wo er u.a. auf Sam(antha) trifft, die von eben solchen traumatischen Kindheitserfahrungen wie er geplagt wird. Dass Emma Watson diese Rolle in einem kleinen, aber feinen Film unbedingt spielen wollte, spricht für sie. Schließlich hätte sie nach Harry Potter genügend andere Optionen gehabt. Sicher, es gibt viele Filme über die Irrungen und Wirrungen der Adoleszenz, aber nur wenige, die so eindringlich die widerstreitenden Gefühle dieses Lebensabschnitts spiegeln. Ein großes Lob an alle Beteiligten.
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04.10.2012
Der Film wurde ja, als er ins Kino kam, sehr gelobt. Nachdem ich ihn nun erst auf DVD gesehen habe, kann ich mich diesem Lob nur teilweise anschließen. Die schwarzen Darstellerinnen, jawohl, die sind fabelhaft, und es macht Spaß, ihrem zwar am Standard English gemessen grammatisch inkorrekten, jedoch unerhört kraftvollen Idiom zuzuhören. Die restlichen Figuren jedoch sind allzu eindimensional geraten, teilweise geradezu Pappkameraden, so dass die Handlung oft genug äußerst konstruiert wirkt. Schade, mehr Mut zur Nuancierung hätte mehr aus dem interessanten Sujet gemacht.
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27.09.2012
der traut sich was. Auf diese Art hat noch kein Kinofilm ( zumindest soweit hierzulande zu besichtigen ) versucht, uns das Thema "Sterben" näherzubringen. Sehr, sehr eindrucksvoll und bewegend! Da der Film Fördermittel erhielt, wird er ja nächstes Jahr sicher auch im öffentlich-rechtlichen TV zu sehen sein. Solch ein Thema, das wirklich jeden angeht, gehört dann unbedingt auf einen prime time - Sendeplatz. Und soll ich mal Prophet spielen? Er wird so gegen 23.30 Uhr ausgestrahlt werden, da halte ich jetzt schon jede Wette. Wie sagen die Fernsehmacher so schön? "Das versendet sich."
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