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Es gibt 386 Beiträge von Raspa

Suburbicon

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Suburbian Hell

22.11.2017

Gar nicht so einfach, diesen Film gerecht zu beurteilen. Denn er besteht aus zwei Handlungssträngen, die beide in der nur scheinbar so heilen Welt der 50er Jahre wurzeln. Da ist einerseits der - vielleicht im Gegensatz zu heute - alles andere als subtile Rassismus ( wie er kürzlich noch in "Get Out" so ausgezeichnet entlarvt wurde ), und andererseits Dummheit, Brutalität und Gier unter der Oberfläche der schnieken Vorstadtidylle. Die Frage ist nun, ob diese beiden Stränge dramaturgisch geschickt verknüpft wurden. Wir meinten, dass dies eher nicht der Fall ist, was vielleicht an der Neufassung der alten Coen - Vorlage liegen könnte.
Unstrittig ist aber, dass hier hervorragende Schauspieler am Werke waren. Besonders hervorheben möchte ich die Leistung des jungen Noah, der Gardners ( seltsamer Vorname! ) Sohn Nick mit einer unglaublichen Intensität spielt. Man ist häufig überrascht, welche tollen kindlichen Darsteller das amerikanische Kino immer wieder zu präsentieren weiß. Allein schon dieses hochtalentierten Jungen wegen lohnt sich der Besuch am Ende allemal.

Victoria & Abdul

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Judi in disguise

23.10.2017

Der Film : Eher durchschnittlich. Genreszenen, wie man sie schon oft gesehen hat ( geschäftiges Treiben in indischer Stadt, zeremonielles Dinner am Hof etc. ), lauter fiese Charaktere, die die Kaiserin umgeben, und ein etwas allzu edelmütiger Seelenfreund aus dem fernen Indien. Und doch lohnt es sich den Film anzusehen, und der Grund dafür heißt: Judi Dench. Wie sie diese nach vielen Jahrzehnten auf dem Thron vereinsamte und keineswegs immer sehr sympathisch wirkende Herrscherin darstellt, die sich nach ein wenig menschlicher Zuwendung sehnt, das ist ganz große Schauspielkunst. Für mich schon jetzt eine allererste Anwärterin auf den Oscar für die beste Hauptdarstellerin. Und natürlich empfehle ich dringend die OV, die im Cinestar zu sehen ist.

Es

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Eine Etüde über Angst

18.10.2017

Derry heißt der Ort des Geschehens, die Zeit: Die späten 80er. Und im nordirischen Derry herrschte damals in der Tat ständig Angst. Aber dies hier ist die amerikanische Provinz jener Epoche, und es ist nicht die Angst vor Autobomben oder Killerkommandos, welche die Protagonisten umtreibt, sondern die vor dem schröcklichen Clown Pennywise und seiner höllischen Entourage. Ein Horrorfilm also, aber doch nicht nur. Es hat etwas von "Fünf Freunde" ( wenn es auch sieben sind ) und von "E.T.", es hat etwas von "Coming of age", und es ist vor allem ein bildgewaltiges Spektakel. Manche Effekte sind wirklich nichts für sensible Gemüter, wobei freilich im Soundbereich oft weniger mehr gewesen wäre. Und in einigen Phasen gerät das Ganze allzu sehr zu einer Nummernrevue von Monstrositäten. Doch dann bekommt der Regisseur wieder die Kurve und gewinnt erneut unsere Sympathie für das Fähnlein der sieben aufrechten ( pubertierenden Jugendlichen ), deren Darsteller sich durch die Bank bravourös schlagen. Dass die älteren Jugendlichen und die Erwachsenen ( von denen ohnehin nicht viele auftauchen ) allesamt überaus eindimensionale Charaktere sind, muss man ertragen. Sie sind dem Regisseur einfach nicht wichtig genug, es geht ihm um den Zusammenhalt der "Loser", wie sie von den Älteren eingestuft werden, und ihren Kampf gegen die Angst.
Ich habe, ehrlich gesagt, noch nie etwas von Stephen King gelesen und bis auf "Carrie" von de Palma, "The Green Mile" und natürlich "The Shining" auch keine Verfilmungen gesehen. Ob ich diesen Film nun rundherum empfehlen kann, da bin ich mir nicht so sicher. Es hängt schon sehr vom einzelnen Kinofreund ab, ob er oder sie starke Bilder liebt und sich auch gern ein wenig gruselt, oder ob ihm / ihr eine kohärente und psychologisch ausgefeilte Handlung wichtiger ist. Mein Fazit also: Für Freunde des Genres empfehlenswert.

La La Land

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Ein großer Eisbecher mit Sahne

12.09.2017

Hitchcock hat mal ironisch von "unseren Freunden, den Wahrscheinlichkeitsfanatikern" geredet. In diese Richtung geht auch die Kritik von "Das Auge". Wenn man dagegen die Extras auf der BlueRay gesehen hat, ist man voller Respekt für die unglaubliche Ensemblearbeit, die in diesem Film steckt. Um nur ein Beispiel zu nennen: Für die Eingangsszene erlangte man die Erlaubnis, einen viel befahrenen Freeway-Trail von Freitag bis Sonntag absperren zu lassen. Der erste Tag wurde für Proben ohne Kamera genutzt, die trotz aller vorherigen Vorbereitungen nur an Ort und Stelle möglich waren. Ja, daher hatten einige der Autos wahrscheinlich bereits Dellen - who cares?
Auch ich bin kein Musicalfan, aber dies ist einfach ein exzellentes Stück Handwerkskunst, das man wie einen üppigen Eisbecher genießen kann, ohne an die Kalorien zu denken. Zumal, wie ich finde. der Kitschfaktor stets innerhalb erträglicher Grenzen bleibt. Solche Filme darf es auch geben, und wer so etwas grundsätzlich ablehnt, sollte davon besser Abstand halten.

Valerian – Die Stadt der Tausend Planeten

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Ein Spektakel

27.07.2017

So ganz mag ich mich der Begeisterung von Otello nicht anschließen. Richtig ist, dass die verschwenderische Fülle an ungewöhnlichen Bildern und ebensolchen Geschöpfen beeindruckend ist. Die wichtigste Grundlage des Films ist aber, basierend auf dem besonders von J. J. Rousseau begründeten Mythos vom "Edlen Wilden", die Vorstellung, dass es irgendwo ( früher auf abgelegenen Inseln, nun eben auf entfernten Planeten ) Völker gibt, die in vollkommener Harmonie miteinander und ihrer Umwelt leben und denen die Entfremdung fehlt, denen der zivilisierte Mensch unterworfen ist. Und das ist nun wirklich ein längst entkräfteter Mythos, der spätestens seit dem "Sommer of Love" und seinen Träumen von Love & Peace endgültig passé sein sollte. Gerettet wird dieses sanfte Völkchen schließlich von zwei jugendlichen Agenten, die teils unverwundbare Helden, teils hippe junge Leute von heute sein sollen. Dass die Frau der etwas stärkere und selbstbewusstere Charakter ist, passt zu einem Trend, der auch eine Wonder Woman hervorgebracht hat. Das soll auch keineswegs kritisiert werden, reicht aber allein noch nicht, um aus diesen flachen Protagonisten glaubwürdige Charaktere zu machen.
Insgesamt bleibt also ein etwas zwiespältiger Eindruck zurück. Viele Bilder sind schon toll, aber ob das allein die immensen Kosten ( man liest von 250 Millionen ) rechtfertigt, mag jeder Zuschauer selbst beurteilen.

Mommy

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Sie küssten und sie schlugen sich

25.07.2017

Puh - ein Film wie ein Schlag ins Gesicht. Lange keinen Film gesehen, der mich so in sich hineingesogen hat. Ob alles immer hundertprozentig stimmig war, daran will ich nicht herumkritteln. Aber die schiere Intensität der Darstellung macht diesen Film absolut sehenswert, auch wenn ich mich mit dem schmalen 1:1 Format nicht wirklich anfreunden konnte, künstlerische Absicht hin oder her. Ansonsten: Sollte man gesehen haben.

Der Pate

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Wieder-Sehen

15.07.2017

Es gibt Filme, die man alle zehn Jahre ( wobei diese Zahl natürlich keine Exaktheit beansprucht ) wieder sehen sollte. Dieser gehört dazu. Mehr zu sagen ist hier nicht erforderlich.

Halloween - Die Nacht des Grauens

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Vorbilder

19.06.2017

In der Kurzkritik von biograph heißt es, dieser Film habe zahlreiche Nachahmer inspiriert. Das ist gewiss richtig. Mir aber, der ich den Film nun nach Jahrzehnten noch einmal gesehen habe, fällt auf, wie sehr Carpenter selbst sich an Vorbildern, ganz besonders an Good Old Hitch, orientiert hat. Der unheimliche, nur schemenhaft zu erkennende Typ mit dem großen Messer erinnert natürlich unweigerlich an "Mother" aus "Psycho", zumal Carpenter die Hauptrolle mit der damals noch ganz jungen Jamie Lee Curtis, der Tochter von Janet Leigh, dem Opfer unter der Dusche, besetzt hat. Freilich ist sie - die einzig "Keusche" unter den gezeigten Jugendlichen - auch die einzig Überlebende, im Gegensatz zur damaligen Figur ihrer Mutter, die ja deshalb sterben musste, weil "Mutter" sie für eine moralische Gefahr für ihren Sohn hielt. Der Arzt, dem "Michael" entkommen ist, irrt auf schon komische Weise herum und erinnert an den Detektiv aus "Psycho", der in der berühmten Treppenszene zu Tode kam. Die bedrohlich wirkende Treppe ist wiederum ein Motiv, das auch Carpenter hier ausgiebig benutzt. Zudem hat die von ihm selbst geschriebene Musik in ihrer repetitiv-hypnotischen Art eine gewisse Ähnlichkeit mit der von Bernard Hermann in Hitchcocks berühmtem Thriller.
Der unheimliche Atem des Mannes hinter der Maske hingegen ist ein Mittel, dessen sich J. Demme auf noch bedrohlichere Weise etliche Jahre später im "Schweigen der Lämmer" bedienen sollte. Und die Szene, in der der Mörder, dessen schwarze Seele erfreulicherweise überhaupt nicht küchenpsychologisch erklärt wird, durch die verschlossene Tür eindringt, findet eine Parallele in Kubricks bald darauf entstandenem Meisterwerk "The Shining".
Wie dem auch sei, dies ist ein Klassiker des Genres Horrorfilm, den man sich auch heute noch, wenn auch mit etwas weniger Gruseln als gegen Ende der 70er Jahre, gerne noch einmal ansehen kann - was man für die zahlreichen Fortsetzungen, die er nach sich zog, sicher nicht behaupten kann. Aber es gab ja auch von "Psycho" zwei höchst überflüssige Sequels. Man sieht, auch das gab es schon damals - wenn auch nicht so enervierend häufig wie heutzutage.

Prometheus - Dunkle Zeichen

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Im Weltall nichts Neues

14.06.2017

Ich habe mir den Film gerade zu Hause angesehen, weil zu lesen war, die neue Alien - Fortsetzung baue auf ihm auf. Deshalb schien es mir sinnvoll, Prometheus zu sehen, bevor ich ins Kino gehe. Nun ist natürlich klar, dass der optische Eindruck auf dem heimischen Schirm nicht mit der großen Leinwand ( eventuell sogar in 3 D ) zu vergleichen ist. Nichtsdestoweniger fand ich manche Szenen auch optisch etwas ermüdend, weil man sie so oder ähnlich schon so oft gesehen hat. Die früheren Alien - Filme, aber auch 2001 lassen immer wieder schön grüßen. Die "philosophische" Ebene des Films - die "Ingenieure", die unsere Spezies geschaffen haben und sie nun vernichten wollen -, schien mir auch arg oberflächlich. Und natürlich müssen wieder bis auf die weibliche Hauptfigur alle anderen Astronauten dran glauben. Wenn es etwas gibt, das den Film dennoch sehenswert macht, dann ist es die Leistung von M. Fassbender als Android. Wie er dieses semihumane Wesen spielt, das ist schon sehr überzeugend.

Moonlight

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Little - Chiron - Black

12.04.2017

Wie ein Theaterstück ( es gibt tatsächlich eine solche Vorlage ) ist der Lebensweg des Protagonisten in drei Akte aufgeteilt, jeweils nach dem Namen benannt, mit dem er in diesen drei Phasen angeredet wird. Ist der Oscar für den besten Film nun eine Konzessionsentscheidung nach dem Wirbel im Jahr zuvor um fehlende schwarze Präsenz? Möglicherweise ist das tatsächlich so. Es ändert aber nichts daran, dass es sich um einen sehr intensiven Film handelt, ein Coming of Age - Movie, das es in dieser Form eben bisher noch nicht im Kino gab. Regisseur Jenkins wies in einem Interview darauf hin, dass gerade die Geschichte der Schwarzen in den USA dazu geführt hat, dass es für männliche Schwarze besonders schwierig ist, Schwächen zu zeigen, nicht als "tough guy" zu gelten. Ich sah den Film im Original, was den Eindruck von Authentizität unbedingt verstärkte, auch wenn ich zugeben muss, v.a. bei den Dialogen zwischen den Jugendlichen nicht jedes Wort verstanden zu haben.
Die Schauspieler verdienen ein großes Lob, was allerdings nur mit gewisser Einschränkung für die Darstellerin der Mutter Chirons gilt, der man die schwer Crackabhängige nicht so ganz abnehmen kann.
Insgesamt sage ich also ebenfalls: Trotzdem gut!

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