Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir. Der aktuelle Abi-Jahrgang des Humboldt-Gymnasiums dürfte z.B. gelernt haben, dass der traditionelle Abischerz auch mit einem Schädelbasisbruch und Polizeieinsatz enden kann. Das ist immerhin mehr als all jene gelernt haben, die allein über den Umstand entsetzt sind, dass ausgerechnet Gymnasiasten zu so etwas fähig sind. Das erinnert an eine Kuppelplattform, die mit dem Slogan „Für Akademiker und Singles mit Niveau“ wirbt und mich stets stutzen lässt, ob Akademiker qua akademischen Grad automatisch über Niveau verfügen? Sie tun es nicht, denn die relative Arschlochdichte ist eben auch in der Elite konstant. Früher war außerdem nicht alles besser, Stichwort „Wohlstandsverwahrlosung“. Bei meinem Abischerz erinnere ich mich besonders an einen Freund, der seine üppigen Körperformen in ein rosa Ballett-Tütü zwängte – als ob das weniger traumatisch gewesen wäre als eine eskalierte Wasserschlacht! Aber gemach: Es gibt ein Leben nach der Schule. Besagter Freund ist jetzt ein sehr guter Arzt, also dürfte auch bei den Kölner Rabauken noch alles drin sein.
Von der Wasserschlacht zu unserem Monatsthema WASSERSCHADEN, das sich
mit dem nassen Kulturgut beschäftigt. Mit Prof. Dr. HARTMUT BÖHME von der Humboldt Universität zu Berlin sprechen wir über die mythologische und religiöse Bedeutung von Wasser für die Menschheit in verschiedenen Zeitaltern.
Um Religion geht es auch in GLAUBENSKÄMPFER am Schauspiel Köln. Nuran David Calis nimmt die gegenwärtige Renaissance des Glaubens unter die Lupe und präsentiert persönliche Geschichten von Gotteserfahrungen, Zweifler unerwünscht. Außerdem sprechen wir mit LUKAS LINDER noch vor der Uraufführung seines neuen Stücks „Draußen rollt die Welt vorbei“ am Theater Bonn darüber, ob alle Figuren im Stück Zombies sind und wie menschlich die Verdrängung der eigenen Sterblichkeit ist.
Wenigstens das Werk der weltberühmten Choreografin lebt in der Schau PINA
BAUSCH UND DAS TANZTHEATER in der Bundeskunsthalle Bonn weiter. Ebenfalls nicht im Jenseits, sondern im „Hier und Jetzt“ ist die gleichnamige Ausstellungreihe, die HEIMO ZOBERNIGs österreichischen Pavillon der Biennale in Venedig ins Museum Ludwig transferiert, verortet.
Spirituell wird es im Kino. Unsere choice of choices DER SCHAMANE UND DIE
SCHLANGE von Ciro Guerra führt uns tief in den Amazonas-Urwald und erzeugt eine magische, fast kontemplative Stimmung in Schwarz-Weiß. Tragikomisch ist Dave Eggers Roman „Ein Hologramm für den König“. Wir sprechen mit TOM TYKWER, der den Roman fürs Kino adaptiert hat, u.a. über seine erneute Zusammenarbeit mit Tom Hanks. TRINE DYRHOLM berichtet uns im Interview vom Dreh zu Thomas Vinterbergs „Die Kommune“. Außerdem richtet das INTERNATIONALE FRAUENFILMFESTIVAL IFFF vom 19.-24.4. wieder den Fokus auf Filmemacherinnen und präsentiert an diversen Orten in Köln über 100 Filme von Regisseurinnen.
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So, jetzt aber Hefte raus, Klassenarbeit.
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