Es gibt 78 Beiträge von Olli
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23.04.2024
Kafka kommt unaufgeregt, aber an einigen Stellen doch auch ergreifend daher. Es ist interessant und schön die letzten Lebensmonate des Schriftstellers und seine Beziehung zu Dora Diamant auf der Leinwand mitverfolgen zu können.
Im Gegensatz zur Fernsehserie "Kafka" von David Schalko und Daniel Kehlmann werden keine literarischen Figuren und Handlungen in den Film hineingewoben. Das ist natürlich anspruchsvoll und auch ein Erlebnis. Der Film kann seine Wirkung beim Zuschauer aber erst entfalten, wenn dieser eine gewisse Kenntnis über Leben und Werk besitzt. "Die Herrlichkeit des Lebens" ist auch ohne Vorkenntnisse ein sehenswerter Film und doch auch für Kafkafans eine Bereicherung.
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03.03.2024
Es ist fast genau vierzig Jahre her, dass ich als Student in Katowice im Rahmen eine Studentenaustauschs tätig war. Ein Besuch des KZ Auschwitz-Birkenau gehörte da natürlich mit zum Pflichtprogramm. Es sind mir tatsächlich heute noch einige Dinge in Erinnerung. Würde ich mich an den Film "The Zone of Interest" ebenfalls in vierzig Jahren noch erinnern? Wohl eher nicht (Einmal davon abgesehen, dass ich dafür steinalt werden müsste)! Ja, der Film ist beeindruckend. Aber ist er deswegen schon eine Empfehlung für einen Oscar?
Das Grauenhafte an dem Film ist tatsächlich, dass einem vor der Normalität des Films graut. Ob es wirklich ein Gewinn für den Film ist, die Kamera zum Teil einfach laufen zu lassen und die Protagonisten quasi "unbeobachtet" zu filmen, bin ich mir nicht sicher.
Das Spannungsfeld zwischen Normalität und Grauen wird dann noch einmal am Schluss besonders deutlich. Natürlich wird dazu hier nichts weiter verraten... Anschauen sollte man sich den Film schon!
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04.02.2024
Der Film zeigt mehr oder weniger typische Situationen in einer jungen Familie:
Die Eltern sind im Job engagiert, es fehlt Anerkennung für die Familienaufgaben und alle sind überlastet. Das kommt uns doch irgendwie bekannt vor? Das Paar versucht die Herausforderungen durch die Kombination von intensiven Familienleben und Erwerbsleben während zwei Jahren (eine Millon Minuten) Auslandsaufenthalt hinzubekommen. Aber, wer hätte es gedacht, die Probleme lösen sich nicht in Luft auf. Es handelt sich hier also um Ehe / Ehekrise 2.0. Schön ist, dass das Paar sich nicht aufgibt. Am Familienzusammenhalt wird, so hofft der Zuschauer, auch nach Filmende weiter gearbeitet...
Toll gespielt wird das junge Paar durch Tom Schilling und Karoline Herfurth. Die heimliche Hauptfigur des Films, Tochter Nina, ist goldig.
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21.12.2023
Verfilmte Biografien stoßen in der Regel auf mein Interesse. Die Darstellung des Lebens von Edvard Munch, Wegbereiter des Expressionismus, ist aber ein ganz besonderes Projekt. Eigentlich sind es vier Lebensabschnitte, die jeweils an einem anderen Ort und mit anderen Schauspielern (eine Schauspielerin) als Munch dargestellt werden. Munchs Berliner Zeit um 1900 herum wird in das heutige Berlin transformiert. Ein gewagter Akt, regt aber zum Nachdenken über Bezüge zwischen den Zeitläuften an. Zwischen den vier "Teilen" des Films kann man gedanklich gut hin und her springen, da sie völlig unterschiedlich gestaltet sind. Ein gewisse Vorkenntnis über das Leben von Edvard Much ist dennoch hilfreich.
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19.06.2022
Eigentlich schade, dass die USA kein EU-Mitglied sein können. Ja klar, die USA gehören ja nicht zu Europa! Aber selbst wenn sie auf unserem Kontinent lägen, würden sie wohl nicht einmal den Kandidatenstatus erhalten: In den USA gelten Waffengesetze, die in Europa einfach undenkbar wären. Noch immer gibt es in vielen Bundesstaaten die Todesstrafe. Auch das undenkbar als EU-Mitglied. Wenigsten rühmen sich die USA der absoluten Rechtsstaatlichkeit. Und wenn man diese einmal aussetzen will, dann schafft man ein exterritoriales Lager wie Guantanamo. Da kann man dann so ziemlich alles machen, was man will... Und ich dachte immer, so etwas gibt es nur in China?!
Der Andreas Dresen Film ist wirklich sehenswert. Manchmal zieht sich alles etwas in die Länge, aber Rabiye Kurnaz saß ja auch eine lange Zeit in Guantanamo ein. Auch für ausgewachsene Männer an manchen Stellen anrührend....
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29.01.2022
Die letzten Stunden im Leben von Jochen Klepper, seiner Frau und seiner Stieftochter kann man "Schattenstunde" nachempfinden. Der Film ist unerwarteter Weise an manchen Stellen recht heftig. Also nichts für das Samstagsabendprogramm mit der Familie. Das Thema vom Selbstmord der Familie im dritten Reich ist ja auch nicht unbedingt etwas für den Spaß am Abend. Also, einfach mal reinschauen, aber warm anziehen....
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22.01.2022
Tom Schilling ist mein Lieblingsschauspieler. Er ist auch in diesem Film wieder hervorragend. Ich habe selten im Vorfeld einer Prämiere soviel über einen Film gelesen. Es gab extrem viele Vorschusslorbeeren. Also, der Film war gut. Er hat mich jetzt aber nicht bis zum "Lebensende" geprägt..... Insofern finde ich es etwas befremdlich, dass mein kurzer Beitrag der erste im hiesigen Forum ist.
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31.12.2018
Julius Weckauf spielt den neunjährigen Harpe Kerkeling (Hans-Peter) wie ein kleiner Gott. Schon dafür lohnt es sich, den Film anzusehen. Die Kindheit eines begabten Jungen im Ruhrgebiet wird mit seinen teilweise ungewöhnlichen Höhen und Tiefen vorgestellt. Es gibt sicherlich viele mehr oder weniger ungewöhnliche Biografien, die es wert wären, erzählt zu werden. Die vorgestellte Biografie wird natürlich dadurch besonders interessant, weil alle den Mann kennen, der aus dem kleinen Hans-Peter hervorgegangen ist. In Laufe der Handlung wird kein gordischer Knoten konstruiert, der am Schluss irgendwie durchschlagen werden muss. Vielmehr wird die relativ simple Erkenntnis, dass wir alle durch unser Umfeld und durch unsere Erfahrungen geprägt sind, überraschend frisch und überzeugend vermittelt. Insofern verlässt man das Kino leichtfüßig, aber durchaus auch etwas nachdenklich....
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30.10.2018
Nachdem ich das Handy ausgeschaltet hatte und die Kinowerbung an mir vorübergezogen war, wurde ich etwas unruhig. Ursache waren nicht Aktion und Bewegung, sondern ungewohnte Ruhe. Was soll auch schon viel passieren in einer Jurte in der Tundra, die von einem älteren Paar bewohnt wird?! Doch die Spannung stieg auch bei dem Wenigen, was ablief. Das gab Zeit und Raum, seine eigenen Gedanken in das Geschehen einzubringen. Wie leben wir richtig? 97 Minuten Zeit, darüber nachzudenken!
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27.10.2018
...von Andreas Dresen. Gundermann ist vielschichtig. Sein Botschaft ist eigentlich, dass es keine (Heils-)Botschaft auf dieser Welt gibt. Wie sollen wir leben? Aufrichtig!
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Filmpalast – Foyer 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
Gegen die Marginalisierung weiblicher Körper
„Notre Corps“ im Filmforum – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
Show halt
Die Sache mit dem Oscar – Vorspann 04/24
„Paradigmenwechsel im Mensch-Natur-Verhältnis“
Mirjam Leuze zum LaDOC-Werkstattgespräch mit Kamerafrau Magda Kowalcyk („Cow“) – Foyer 03/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Schöne Aussichten im Kino
Der Festivalauftakt in Berlin verspricht ein gutes Filmjahr – Vorspann 03/24
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24
Sterben
Start: 25.4.2024
Der Junge, dem die Welt gehört
Start: 2.5.2024
Zwischen uns das Leben
Start: 1.5.2024
Bad Director
Start: 9.5.2024
Robot Dreams
Start: 9.5.2024
Das Zimmer der Wunder
Start: 16.5.2024
Nightwatch: Demons Are Forever
Start: 16.5.2024
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Mit einem Tiger schlafen
Start: 23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
Golda – Israels Eiserne Lady
Start: 30.5.2024
May December
Start: 30.5.2024
Rechtsextreme Terroranschläge
„Einzeltäter Teil 3: Hanau“ im Filmhaus – Foyer 02/24
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024