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Forum.

Es gibt 78 Beiträge von Olli

Epsteins Nacht

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Gibt es eine ausgleichende Gerechtigkeit?

24.11.2002

Drei jüdischen Freunde begegnen nach über vierzig Jahren zufällig ihrem Peiniger aus dem KZ Birkenau. Plötzlich ist die Vergangenheit wieder gegenwärtig. Es wird deutlich, dass das Leben nicht nur etwas ist, was sich momentan abspielt, sondern dass es gleichsam ein roter Faden ist, der von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft reicht. Auch wenn wir den Faden durchreissen, um uns von unserer Vergangenheit zu trennen, kann es sein, dass er von anderen wieder zusammengeknüpft wird, manchmal zufällig und ungewollt. Dann sehen wir uns plötzlich wieder mit unserer eigenen Vergangenheit, unserem eigenen Leben, konfrontiert. Ob aus dieser Auseinandersetzung mit unserem (gesamten) Leben am Ende Gerechtigkeit resultiert, sei dahingestellt, denn was ist wirklich gerecht?
Der Film spielt in vier Zeitebenen. Das unterstützt das Verständnis dafür, dass das Leben nicht nur etwas Gegenwärtiges ist, sondern immer auch unsere Vergangenheit einschliesst. Zum Schluss des Films laufen Vergangenheit und Gegenwart nicht mehr in einzelnen Szenen hintereinander ab, sondern beide Zeithorizonte werden gleichzeitig dargestellt: Der Alte Epstein geht durch das heutige Berlin und auf der Straße spielen er und seine Freunde als Kinder in den 30er Jahren. Ein ergreifendes Bild dafür, dass es unsere Gegenwart nicht ohne Vergangenheit gibt. Trotz der Zeitsprünge kann man dem Geschehen gut folgen. Insgesamt ein gelungener und beeindruckender Film.

Der Pianist

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Wirklich gut !

17.11.2002

"Der Pianist" - ein Film der die Zuschauer auf ihren Sitzen festhält, vielleicht weil er die Tiefen ihrer Seelen berührt hat? Mag sein. Auf jeden Fall ein Film voller Horror, aber nicht Horror, um seiner selbst Willen, um den Zuschauern eine Gänsehaut zu verschaffen, sondern der Film zeigt den Horror der Wirklichkeit. Vielleicht wird uns deswegen nicht so richtig "gruselig" bei dem Film, weil wir im innersten spüren, dass ein Nachhall dieser Zeit in uns fortlebt: nicht so offen, nicht so brutal, eben viel subtiler, der neuen Spaßgesellschaft angepasst. Natürlich stehen wir auf der Seite des Opfers. Der Pianist Spielmann durchlebt die Hölle, die zwar betroffen macht, die wir aber nur in allerkleinsten Ansätzen nachempfinden können. Denn was ist unsere Angst gegen seine Angst? Was ist unsere Verlassenheit, gegen seine Verlassenheit? Was ist unser Tod gegen die unzähligen Tode, die jeder Tag damals mit sich brachte? Oder können wir deswegen nicht so richtig nachempfinden, weil auch in uns nicht nur ein Teil des Opfers sondern auch ein Teil der Täter ist? Bleibt zu hoffen, dass die Täter in uns nur als Schatten weiterexistieren (sie richten als Schatten schon genug Schaden an) und nicht wieder in ihrer Körperlichkeit von uns Besitz ergreifen.
Vielleicht ist es aber auch nur ein guter und ergreifender Film?!

Tosca (2001)

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Eine Oper im Kino

20.01.2002

Für Opern-Fans sicherlich eine tolle Sache. Wenn man nicht so auf Opern steht, sollte man sich einen Krimi zu Hause im Fensehen anschauen.

So weit die Füße tragen

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Ernst mit Tiefgang

06.01.2002

Ein erstaunlicher Film mit Tiefgang. Die filmische „Reise" des Kriegsgefangenen Clemens Forell ist gleichsam eine Reise durch menschliche Abgründe. Positive und negative menschliche Eigenschaften werden in Extremsituationen dargestellt: Haß, Grausamkeit, Überlebenswille, Hoffnung, Solidarität, Liebe. Obwohl der Film an einer konkreten historischen Situation festgemacht ist, drängt sich nicht das „Gute-Deutsche-und-Böse-Russen-Klischee " auf. Menschliche Unvollkommenheit und menschliche Größe werden auch im Film nicht an einer Nationalität festgemacht. Beides wohnt wahrscheinlich mit einer mehr oder weniger starken Ausprägung in einer Person (siehe Teil mit den beiden Goldsuchern und Peltztierjägern!) Wichtig erscheinen in diesem Zusammenhang die Szenen mit dem polnischen Juden, von dem Clemens Forell völlig unerwartet (und eigentlich fast unverständlich) Hilfe erhält.
Kein platter Aktionfilm, trotzdem zweieinhalb Stunden Spannung und Inhalte, die unter die Haut gehen. Der Film macht für mich sichtbar, auf welch dünnem Seil unsere Spaßgesellschaft über den Abgründen der menschlichen Natur tanzt. Über die wenigen, die in die Tiefe stürzen, schaut man fast unbemerkt hinweg. Bleibt zu hoffen, dass nicht das Seil eines Tages reißt!
Eine kurze, unauffällige Szene möchte ich noch hervorheben: Forell´s Grenzübergang in den Iran. Forell bemerkt, dass der Passierschein nur bis zum 13. August gilt, danach ist ein Grenzübergang vielleicht nicht mehr möglich. Ist das Datum ein Zufall oder eine Anspielung auf den Bau der Berliner Mauer am gleichen Datum? Vielleicht muss man sich den Film doch noch einmal ansehen...

Ein Mann sieht rosa

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Selten so gelacht!

16.12.2001

Ein wirklich lustiger Film, der eigentlich das Erwachsenwerden eines Mannes zeigt. Schön, dass der Büroangestellte Pignon seiner Ex-Frau zum Schluss eins auf´s Dach gibt. Manchmal haben auch Frauen das verdient, und Männer mittleren Alters haben noch die Chance erwachsen zu werden. Schön, wenn es auf so lustige Art und Weise passiert.

Tee mit Mussolini

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Kann man sich anschauen

25.11.2001

Ein Film mit Witz und Charme. Stellenweise etwas langweilig. Zum Schluss geht (fast) alles gut aus. Ein jüdischer Lehrer wird abgefuehrt. Sonst gibt es fuer alle ein Happy End. Schön, wenn es im Leben immer so wäre!

Corellis Mandoline

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Ein schöner Film

19.11.2001

Die Itaiener sind etwas zu lustig und die Deutschen etwas zu brutal dargestellt, aber dafür ist es ja ein Film. Im Ganzen eine schöne Geschichte, die insgesamt einen sehenswerten Film ergibt.

Moulin Rouge

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Einfach genial!

04.11.2001

Mein Resümee nach den ersten 15 Minuten: Wo bist Du hier nur hingeraten? So ein Kitsch! Ich weiß nicht was das soll!
Am Schluß des Films, den ich nicht wahr haben wollte und sitzen blieb: einfach genial!
Luhrmann erzählt ein Märchen, eine Form der Darstellung, um Realität erfahrbar zu machen - gleichsam eine Verinnerlichung der Realität durch Emotionen. Kein Märchen im klassischen Sinn, nach dem Motto. „Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.". Der Tod von Satine war aus Sicht der Handlung zwingend notwendig. Wahre und reine Liebe wird im Widerspruch zur Realität dargestellt. Die Realität äußert sich besonders stark im Prinzip: „The show must go on!", aber auch am Beispiel anderer Zwänge (z.B. sinngemäß: „eine Kurtisane muß Geld verdienen!"). Zwänge äußerer Lebensumstände stehen im Widerspruch zum Ideal. Zum Glück gibt Luhrmann keine platten Antworten. Der Tod Satine´s verhindert dies. Er ist zwar tragisch und traurig, aber für den Zuschauer kein Anlaß zur Resignation, sondern fordert vielmehr zur Selbstreflexion auf: Wo stehe ich in diesem Spannungsfeld zwischen Ideal und Wirklichkeit? Am Ende des Films stellt sich daher die Frage: Bin ich betroffen über eine dargestellte tragische Liebe oder bin ich betroffen von mir selbst? Bin ich betroffen über meine inkonsequente Einstellung gegenüber dem wohlbekannten Ideal? Oder bin ich traurig, dass die Realität eben nicht ideal ist? - Alte Fragen, die (vielleicht zum wiederholten Male) zum Nachdenken anregen.

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