choices: Frau Bramkamp, Frau Buddeberg, was hat Sie gereizt, in Bonn Theater zu machen?
Alice Buddeberg: Bonn ist zum Kunstmachen ein interessantes Gegenüber. Eine Stadt, die ihre Rolle immer neu definieren musste, bietet Reibungen und ist dadurch lebendig. Geschichte und Gegenwart dieser Stadt bieten einen Anhaltspunkt, mit dem man umgehen kann.
Nimmt man den Komödiengradmesser zur Hand, muss es Köln erbärmlich schlecht gehen. Das Schauspiel Köln, die Comedia, das Horizonttheater, das Theater im Bauturm und das Theater der Keller – überall darf zum Saisonauftakt herzhaft gelacht werden. So viel Publikumsbespaßung war lange nicht.
Dass die Deutschen in Sachen Nachwuchs ein bisschen lenden- und beckensteif sind, ist kein Geheimnis. Die Geburtenrate wird verlässlich jedes Jahr statistisch dokumentiert und hält sich demnach einigermaßen konstant bei etwa 1,2. Und wäre Kinderfreundlichkeit pisamäßig messbar, bewegte sich das Land wahrscheinlich ebenfalls im Downunder-Bereich.
Wenn Herbststürme die Blätter von den Bäumen fegen und die Lehrer ihre Jack-Wolfskin-Jacken überstreifen, steht das 23. Köln Comedy Festival (vom 10. bis 26. Oktober) vor der Tür und wartet darauf, dass wir es hereinlassen. Als eine Art Kammerjäger zur Vertreibung von depressiven Schüben und melancholischen Anwandlungen.
Die Frage wird seid längerem heiß diskutiert: Braucht Köln eine große freie Produktions- und Abspielstätte – ein Haus der Darstellenden Kunst – für die hier ansässigen Theater- und Tanzensembles sowie zur Präsentation von Gastspielen national und international relevanter Ensembles?
Zwei neue, einer auf Abruf: An der Rheinschiene steht in Sachen Intendanz mal wieder alles auf Anfang. Mit dem berühmten Anfangszauber hat das aber wenig zu tun. Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat’s komplett vergeigt. Erst schwatzt das Land der Kommune für das gemeinsam getragene Schauspiel den internationalen Intendanten Staffan Valdemar Holm auf, der dann am Beginn der zweiten Spielzeit schon das Handtuch wirft.
choices: Herr Bachmann, was bedeutet es nach Karin Beier in Köln anzutreten?
Stefan Bachmann: Es bedeutet, eines der führenden Häuser Deutschlands zu übernehmen, das unter der Leitung von Karin Beier enormen künstlerischen Erfolg hatte. Daran werde ich wohl gemessen werden, und das ist auch gut so.
Genau genommen hat Hans-Joachim Heist auf Kleinkunst-Bühnen nichts verloren: Der Mann ist Schauspieler, bestenfalls könnte man ihn auch als Parodisten bezeichnen, weil er Leute wie Heinz Erhardt, Hans Moser oder Theo Lingen drauf hat. Dass Heist ab September in so ziemlich allen renommierten Musentempel gastieren wird und ihn die Veranstalter gleichsam „blind“ gebucht haben, hat einen – wenn man so will – banalen Grund.
Aus Protest gegen unfaire Arbeitsbedingungen und mickrige Honorare haben sich inzwischen 12.000 Kulturschaffende bei facebook einer „Künstler-Klagemauer“ – initiiert von Musical-Produzent Johannes Schatz – angeschlossen und setzen sich für ein neues Gütesiegel „Art But Fair“ ein.
Die Aufnahme ist innerhalb kürzester Zeit zu einem der wichtigsten Beispiele zeitgenössischer politischer Ikonographie avanciert: Am 2. Mai 2011 veröffentlichte das Weiße Haus ein Foto aus dem Situation Room. Da sitzt der Inner Circle der amerikanischen Macht von Präsident Barack Obama über Außenministerin Hillary Clinton bis zu General Marshall B. Webb im Halbkreis an einem Tisch und verfolgt gebannt in Echtzeit die Tötung Osama Bin Ladens im pakistanischen Abbottabad.
Wohin, David?
„Mein Onkel David“ in der Alten Feuerwache – Theater am Rhein 08/25
Glücklich ruinieren
Das Nö Theater mit „Monopoly“ im Kölner Kabarett Klüngelpütz – Auftritt 08/25
Wie der Hund mit Angst spielt
„Holmes & Watson“ beim NN Theater Freiluftfestival – Prolog 08/25
„Man darf nicht das falsche Leben leben“
Regisseur und Produzent Stefan Herrmann über „Ich, Samsa“ am Theater der Keller – Premiere 08/25
Vergessenes Weltwunder
„Mein Freund, der Baum, sieht rot“ am Casamax Theater – Theater am Rhein 07/25
Die ungesehene Praktikantin
„Opus 132“ am Comedia Theater – Prolog 07/25
„Vielleicht wird die Kindheit outgesourct“
Regisseurin Viola Neumann über „Das Experiment“ am Freien Werkstatt Theater – Premiere 07/25
Improvisationen der Liebe
„Romeo und Julia. Ich fühl‘s nicht“ am Theater im Bauturm – Auftritt 07/25
Unter blauäugigen Hunden
„Traudl Junge – Im Schatten des Bösen“ in der Alten Feuerwache – Theater am Rhein 06/25
Die Hinrichtung der Wahrheit
„Prima Facie“ am Theater im Bauturm – Auftritt 06/25
Wurzeln inmitten von Ruinen
„Floating Seeds“ vom Theater der Keller – Prolog 06/25
„Erdig, nahbar, ehrlich“
Das Performance-Duo Katze und Krieg über „Alles wirklich“ im öffentlichen Raum – Premiere 06/25
Wieder Mensch sein dürfen
„Das Tagebuch der Anne Frank“ im Leverkusener Erholungshaus – Theater am Rhein 05/25
Fragen als Gemeinsamkeit
„Hiob“ am Theater im Bauturm – Theater am Rhein 05/25
Macheath als Clown
„Die Dreigroschenoper“ am Theater Bonn – Auftritt 05/25
Raus ins Leben?
„Draußen“ in der Kölner Stadthalle Mülheim – Theater am Rhein 05/25
Von Un-, Zu- und Glücksfällen
„Dosenfleisch“ am Schauspiel Köln – Prolog 05/25
„Das Stück wirbelt ganz schön was auf“
Schauspielerin Sonja Baum und Regisseur Martin Schulze über „Prima Facie“ am Theater im Bauturm – Premiere 05/25
Der Übermann
„Boys don‘t cry“ in der TanzFaktur – Theater am Rhein 04/25
Zwischen den Fronten
„Making the Story“ am Schauspiel Köln – Theater am Rhein 04/25
Zwischen Begierde und Tabu
„Spring Awakening“ am Jungen Theater Bonn – Prolog 04/25
Die Grenzen des Theaters
„Was ihr wollt“ am Schauspiel Köln – Theater am Rhein 04/25
„Wir suchen Orte der Wut und Traurigkeit auf“
Dana Khamis und Judith Niggehoff vom Jugendclub Polylux über „Trauer//Fall“ am Schauspiel Köln – Premiere 04/25
Die Zukunft lauert im Egoisten
„Der ewige Spiesser“ am Theater der Keller – Auftritt 04/25
Im Schatten der Diktatur
„Jugend ohne Gott“ am Comedia Theater – Theater am Rhein 03/25