Das Bonner Schauspiel präsentiert die Klassiker 2.0: Während „Leonce und Lena“ mit Hieppietum und Ich-Design aufwarten, glänzt „Metropolis“ durch Robotik und futuristische Elemente. Willkommen im 21. Jahrhundert.
Auf der Suche nach Frischfleisch postieren sie sich vor Arbeitsämtern oder Mutter-Kind-Heimen. Die Macher von Reality-Doku-Soaps wissen genau, wo sie ihr Material finden. Schwangere Teenies und übergewichtige Hartz IV-Empfänger sind Quotengaranten.
Eine schicke, in Weiß und Gold gekleidete Dame (Katrin Nowak) weht in die „Bar 48“. Sie scheint froh, das hektische Treiben des Neumarkts vor der Tür zu lassen, wirkt freundlich, aber auch ziemlich gehetzt. Während sie die Füße ausruht, erzählt eine Politikwissenschaftlerin aus Pakistan von ihrer Familie, und wie sie nach Deutschland kam.
Im Anfang war das Wort, und am Ende steht das Bild. Alice Buddeberg bringt zum Auftakt des Bonner Schauspiels Alfred Döblins „Karl und Rosa“, den vierten Teil des Romans „November 1918“, auf die Bühne und rahmt ihre Inszenierung mit dem Ausbuchstabieren eines projizierten Textes durch die Schauspieler und einem schnell geschnittenen Kompendium aktueller Aufstände.
Das Leben an der Spitze der Nahrungskette ist hart und mühsam. Denn die Welt ist ein „Tummelplatz gequälter und geängstigter Wesen, welche nur dadurch bestehen, dass eines das andere verzehrt, wo daher jedes reißende Tier das lebendige Grab tausend anderer und seine Selbsterhaltung eine Kette von Martertoden ist“
Der Funke des Arabischen Frühlings ging von zwei Jahren von Tunesien und den Protesten gegen Diktator Ben Ali aus. Inzwischen steckt das Land, das derzeit noch von der islamistischen Ennahda-Partei regiert wird, in einer tiefen Krise: wirtschaftlich, sozial, aber vor allem politisch.
Die Gedanken, die Tobias Mann durch den Kopf schießen, richten kein Unheil an, sondern treffen – natürlich – ins Schwarze. Ganz im Gegensatz zu Ernest Hemingway, der sich eine Kugel durch den Kopf geschossen hat. Das Zerebrum des Mainzer Allround-Talents, das die Mauer zwischen Comedy und Kabarett längst eingerissen hat, ist jedenfalls gut damit beschäftigt, seine Umwelt zu beobachten und daraus seine Schlüsse zu ziehen.
Die Akademie der Künste der Welt wurde im Oktober 2012 in Köln eröffnet und repräsentiert seither ein bundesweit neuartiges Konzept: „Sie versammelt renommierte Künstlerinnen, Künstler, Theoretikerinnen, Theoretiker sowie Kuratorinnen und Kuratoren aus aller Welt und allen Sparten, die als Künstlergesellschaft das Programm der Akademie bestimmen und gestalten.“
Herzen in Rinden zu schnitzen, ist definitiv out. Es grenzt ja fast an Baumfrevel, mit dem Messer daran herumzuritzen – sagt unser Öko-Über-Ich. Und was wird aus der Liebe, wenn mal der Blitz ins Gehölz fährt? Die Fans der Liebesschlösser haben also schon recht: Nicht die Natur, nur Stahl und Eisen bekunden die Intensität tiefer Gefühle.
Shen Te trägt ein Suzy Wong-Kleid, liegt lasziv auf einem Förderband und sieht hinreißend aus – auch wenn sie nur eine Puppe ist. Regisseur Moritz Sostmann nimmt sich in Köln Brechts Klassiker „Der gute Mensch von Sezuan“ vor und treibt ihm erst mal alle Dogmatik aus.
„Das Stück wirbelt ganz schön was auf“
Schauspielerin Sonja Baum und Regisseur Martin Schulze über „Prima Facie“ am Theater im Bauturm – Premiere 05/25
Von Un-, Zu- und Glücksfällen
„Dosenfleisch“ am Schauspiel Köln – Prolog 05/25
Zwischen Begierde und Tabu
„Spring Awakening“ am Jungen Theater Bonn – Prolog 04/25
Zwischen den Fronten
„Making the Story“ am Schauspiel Köln – Theater am Rhein 04/25
Der Übermann
„Boys don‘t cry“ in der TanzFaktur – Theater am Rhein 04/25
„Wir suchen Orte der Wut und Traurigkeit auf“
Dana Khamis und Judith Niggehoff vom Jugendclub Polylux über „Trauer//Fall“ am Schauspiel Köln – Premiere 04/25
Die Grenzen des Theaters
„Was ihr wollt“ am Schauspiel Köln – Theater am Rhein 04/25
Die Zukunft lauert im Egoisten
„Der ewige Spiesser“ am Theater der Keller – Auftritt 04/25
Freiheit oder Ausgrenzung?
„Draußen“ im Jugendpark Köln-Mülheim – Prolog 03/25
Im Schatten der Diktatur
„Jugend ohne Gott“ am Comedia Theater – Theater am Rhein 03/25
Der Mensch als Scherbe
„Der zerbrochene Krug“ am Horizont Theater – Theater am Rhein 03/25
Spiegelbild der Wutbürger
„Kohlhaas (Can‘t Get No Satisfaction)“ am Schauspiel Bad Godesberg – Auftritt 03/25
„Ich erwische mich dabei, Stofftaschentücher zu bügeln“
Regisseur Sebastian Kreyer und Schauspieler Daniel Breitfelder über „Der ewige Spiesser“ am TdK – Premiere 03/25
Fixer im Dienst der Wahrheit
„Making the Story“ am Schauspiel Köln – Prolog 03/25
Totale Berührung
„Do not touch!“ am Theater der Keller – Theater am Rhein 03/25
De Rach vun der Fleddermus
„De Kölsche Fledermaus“ an der Oper Köln – Theater am Rhein 02/25
Skurrile Denkanstöße
„Der Tatortreiniger“ am Bonner Contra-Kreis-Theater – Prolog 02/25
Das Ende der Herrlichkeit
„Der Fall Ransohoff “ am Orangerie Theater – Theater am Rhein 02/25
„Es geht einzig und allein um Macht“
Regisseur Volker Lippmann über „Fräulein Julie“ am Theater Tiefrot – Premiere 02/25
Ein Massengrab für die Hoffnung
„Aus dem Schatten: Thiaroye“ von Alexandra Badea am Schauspiel Köln – Auftritt 02/25
Überladenes Gezwitscher
Elfriede Jelineks „Am Königsweg“ und „Endsieg“ in Bonn – Theater am Rhein 02/25
Lebensgeschichten für Leerstellen
„Vatermal“ am Schauspiel Köln – Prolog 01/25
„Es geht schlichtweg um alles“
Regisseur Marcus Krone und Schauspielerin Kristina Geßner über „Am höchsten Punkt“ in der Orangerie – Premiere 01/25
Endsieg für Ödipus
Elfriede Jelineks „Am Königsweg / Endsieg“ in Bonn – Prolog 01/25
Licht in der Finsternis
„Brems:::Kraft“ in Köln und Mülheim a.d. Ruhr – Theater am Rhein 01/25