Der Junge muss an die frische Luft
Deutschland 2018, Laufzeit: 99 Min., FSK 6
Regie: Caroline Link
Darsteller: Julius Weckauf, Luise Heyer, Sönke Möhring, Joachim Krol, Ursula Werner
Ein lachendes und ein weinendes Auge
mobile (169), 19.03.2019
Wirklich gut gemacht, Frau Link. Viele lustige Szenen mit dem kleinen Hape, geborgen von seinen Großeltern, im Tante Emma Laden aufgewachsen, geliebt und angenommen wie er ist. Auch seine Mutter gibt ihr Bestes, bis ihr alles zu viel wird. Aus der kindlichen Perspektive nicht verständlich und so versucht Hape immer wieder seine Mutter zum Lachen zu bringen, was ihm auch gelingt, aber es reicht nicht. Traurig, aber nicht rührselig geht es weiter.
Eine gelungene Mischung, eine Tragikomödie wie sie sein sollte.
Toller Film
Gorgo74 (57), 02.03.2019
toller schauspieler für den jungen Hape. Respekt!
Applaus und es war nicht die Premiere
otello7788 (554), 10.01.2019
Wann haben die Leute das letzte mal am Ende des Films applaudiert? Muss vor 100 Jahren gewesen sein. Und hier war es verdient. Was Caroline Link hier aus der "kleinen" Geschichte macht, ist mehr als beachtenswert. Sie lässt eine ganze Zeit mit ihren Gefühlen wieder auferstehen. Ein wunderbar
trauriger warmherziger Film, in dem ich viel lachen musste. Die Schauspielerriege erlesen. Neben dem allseits gelobten Julius Weckauf ein brillianter Joachim Krol als Oppa mit Dauerzigarillo im Mund.
Beseelt das Kino verlassen.
So war es
Das Auge (332), 05.01.2019
Raspa, ich sage Dir so war es und so waren die Menschen. Ich habe mich in meine Jugendzeit zurück versetzt gefühlt. Eine Zeitreise, die von den vielen liebevoll gezeichneten Details lebt und von den Schauspieler*innen, die die Typen, so wie sie damals vorhanden waren, zum Leben erwecken. Für mich ein seltsamer Traum, denn in keinem Film, denn ich bisher sah, wurde meine Jugendzeit so wiedererweckt.
Ein tolle Ensemble-Leistung, eine im Grunde traurige Geschichte, ein begabter Junge, ein echter Taschentuchfilm. Das Kino war voll und alle waren bewegt.
Sehenswert.
So muss es gewesen sein
Raspa (388), 04.01.2019
Ja, so muss es gewesen sein, im Ruhrgebiet Anfang der 70er Jahre.Wie liebevoll die Straßen mit den stets draußen spielenden Kindern, die grünen Ränder der Städte, und ganz besonders die Wohnungen und der Einkaufsladen als tägliche Begegnungsstätte der Nachbarschaft wiedergegeben werden! Da stimmt einfach jedes Detail. Mit Recht wird der kleine Julius Weckauf überall über den grünen Klee gelobt, da hat Caroline Link wirklich genau den richtigen Jungen für diese schwierige Rolle gefunden. Aber auch die anderen Familienmitglieder, die Eltern, die Ommas und Oppas, die Tanten und Onkel - alle ganz großartig besetzt. Vor allem wirkt nichts überdreht, die Regisseurin weiß genau, wie sie allzu große Gefühligkeit vermeiden muss. Allenfalls das Auftreten des realen HaPe K. am Ende des Films war für meine Begriffe eher unnötig. - Falls Til Schweiger nach seinem amerikanischen Honig - Desaster mal Nachhilfe darin braucht, wie man eine wahrhaftige Tragikomödie dreht, dann sollte er sich mal bei Frau Link informieren.
Harpe Kerkeling passt...
Olli (82), 31.12.2018
Julius Weckauf spielt den neunjährigen Harpe Kerkeling (Hans-Peter) wie ein kleiner Gott. Schon dafür lohnt es sich, den Film anzusehen. Die Kindheit eines begabten Jungen im Ruhrgebiet wird mit seinen teilweise ungewöhnlichen Höhen und Tiefen vorgestellt. Es gibt sicherlich viele mehr oder weniger ungewöhnliche Biografien, die es wert wären, erzählt zu werden. Die vorgestellte Biografie wird natürlich dadurch besonders interessant, weil alle den Mann kennen, der aus dem kleinen Hans-Peter hervorgegangen ist. In Laufe der Handlung wird kein gordischer Knoten konstruiert, der am Schluss irgendwie durchschlagen werden muss. Vielmehr wird die relativ simple Erkenntnis, dass wir alle durch unser Umfeld und durch unsere Erfahrungen geprägt sind, überraschend frisch und überzeugend vermittelt. Insofern verlässt man das Kino leichtfüßig, aber durchaus auch etwas nachdenklich....
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