Moonlight
USA 2016, Laufzeit: 111 Min., FSK 12
Regie: Barry Jenkins
Darsteller: Alex R. Hibbert, Ashton Sanders, Trevante Rhodes
>> derbestefilmdesjahres.de
Little - Chiron - Black
Raspa (355), 12.04.2017
Wie ein Theaterstück ( es gibt tatsächlich eine solche Vorlage ) ist der Lebensweg des Protagonisten in drei Akte aufgeteilt, jeweils nach dem Namen benannt, mit dem er in diesen drei Phasen angeredet wird. Ist der Oscar für den besten Film nun eine Konzessionsentscheidung nach dem Wirbel im Jahr zuvor um fehlende schwarze Präsenz? Möglicherweise ist das tatsächlich so. Es ändert aber nichts daran, dass es sich um einen sehr intensiven Film handelt, ein Coming of Age - Movie, das es in dieser Form eben bisher noch nicht im Kino gab. Regisseur Jenkins wies in einem Interview darauf hin, dass gerade die Geschichte der Schwarzen in den USA dazu geführt hat, dass es für männliche Schwarze besonders schwierig ist, Schwächen zu zeigen, nicht als "tough guy" zu gelten. Ich sah den Film im Original, was den Eindruck von Authentizität unbedingt verstärkte, auch wenn ich zugeben muss, v.a. bei den Dialogen zwischen den Jugendlichen nicht jedes Wort verstanden zu haben.
Die Schauspieler verdienen ein großes Lob, was allerdings nur mit gewisser Einschränkung für die Darstellerin der Mutter Chirons gilt, der man die schwer Crackabhängige nicht so ganz abnehmen kann.
Insgesamt sage ich also ebenfalls: Trotzdem gut!
trotzdem gut
sowiso (21), 20.03.2017
also ich fand es zum gegenwärtigen Zeitpunkt schon ermutigend, etwas Positives aus den USA zu sehen. Ein mit fast nur Farbigen gedrehter Film, der das bittere Los des Hauptdarstellers illustriert, kein Genuss, das Ganze aber zum Schluss ein bisschen versöhnlich. Immer noch weit besser als der andere, der beinahe das Prädikat bekommen hätte.
Das schlechte Gewissen Amerikas
woelffchen (594), 12.03.2017
„Moonlight“ wurde in diesem Jahr (2017) mit drei Oscars ausgezeichnet, u.z. als „bester Film“, mit dem „besten Nebendarsteller“ und dem „besten adaptierten Drehbuch“! Es wurde ein riesiger Medienrummel um eine Panne (Namensvertauschung) bei der Oscarverleihung veranstaltet, womit der Film noch mal so richtig in die Schlagzeilen geriet. Das Kino (Atelier in Düsseldorf) war selbst in der Sonntagnachmittagvorstellung fast ausverkauft! Klar! Jeder wollte sehen, was und weswegen da etwas los war. Und was wurde auf der Leinwand geboten? Ein mittelmäßiger, mit einem geringen Budget in kurzer Zeit abgedrehter „coming out“-Film eines schwarzen, homosexuellen Jungen, der in einem schwarzen Problemviertel unter der unzureichenden Aufsicht seiner drogenabhängigen Mutter aufwächst und versucht, sich durch’s Leben zu schlagen. Irgendwann gelingt es ihm, sich gegen seine ihn verachtende und unterdrückende Umwelt durchzusetzen und zu sich selbst zu finden, um dann letztlich selbst ein Drogendealer zu werden. Keine wirklich neue oder interessante Geschichte, die da in langen 111 Minuten mit ausgeprägten Emotionen und stillschweigenden Gesichtern über die Leinwand flimmert und die nach einiger Zeit eher ein Gähnen als echte Anteilnahme erzeugt. Die Dialoge erschöpfen sich meistens in den neuzeitlichen schichtenspezifischen Gesprächsmustern wie: "Hey, Mann, was geht ab?" Und das soll einen Oscar als „bester Film“ des Jahres verdient haben? Ich kann das nur als Beruhigung des schlechten Gewissens der weißen amerikanischen Bevölkerung - hier unter Anleitung der Oscar-Jury - verstehen, die auf diese Art und Weise ein Trostpflaster auf die Wunde der immer noch rassistischen Umtriebe gegen die schwarze Bevölkerung kleben möchte. Fazit: Überflüssiger Film, weil letztlich nur schön- d.h. blaugefärbter Realismus. Da lobe ich mir doch eher die „Moonlight“-Serenade von Glenn Miller oder singe "How high the moon."
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