Das geheime Leben der Worte
Spanien 2005, Laufzeit: 112 Min., FSK 6
Regie: Isabel Coixet
Darsteller: Sarah Polley, Tim Robbins, Javier Cámara, Eddie Marsan, Steven Mackintosh, Julie Christie, Danny Cunningham, Emmanuel Idowu
Intensiv und dicht
Biggi (153), 18.05.2006
Zugegeben ist der Anfang etwas langatmig, was jedoch sein muss, um das Wesen von Hanna zu begreifen. Rückblickend führt der Spannungsbogen gekonnt auf ihr "outing" hin, das nur durch Stefans vertrauensbildende Lebensbeichte möglich wird. Herrlich die Zeichnung der verschiedenen Charaktere auf der Bohrinsel.
Der Film hätte nach Stefans Kontaktaufnahme mit Hanna vor der Fabrik enden können: sensibel die Übergabe des Rucksacks mit 2 Armlängen Abstand voneinander und Stefans Versprechen, schwimmen zu lernen. Was danach kommt, ist etwas kitschig, zu viel Harmonie für die Problematik.Fragwürdig ist das Verhalten der Therapeutin, persönliche Daten an Dritte abzugeben ohne deren Einwilligung.
Insgesamt sehr beeindruckend und empfehlenswert
Narben fürs Leben
juggernaut (162), 14.05.2006
Sarah Polley und Tim Robbins sind zu gute Schauspieler, als dass einen diese Geschichte um die langsame Annäherung zweier Verletzter völlig kalt lassen könnte. Nur sind die dramaturgischen Schwächen unübersehbar und trägt Isabelle Coixets nervöse Kameraführung auch nicht unbedingt dazu bei, den Zuschauer geneigter zu stimmen. Ausgerechnet die Szene, in der Hannah (Polley) ihr Geheimnis enthüllt, ist viel zu lang geraten. Nachdem sie vorher kaum mehr als das Nötigste gesagt und dabei mit trockenem Witz den ein oder anderen Treffer gesetzt hat, redet sie nun zehn Minuten am Stück. Und obwohl es in der Tat schreckliche Narben sind, die man ihr zugefügt hat, wünscht man sich, sie würde früher zum Punkt kommen. Andererseits gibt es berührende und auch humorvolle Szenen in diesem Film, die ihn letztlich davor retten, Schiffbruch zu erleiden. Für eine wirkliche Empfehlung ist das allerdings zu wenig.
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www.dernamederseite.de
Überbewertet
avelevin (20), 27.04.2006
da der Holzhammer ja schon ausgepackt ist und ich während des Kinobesuchs auch des öfteren von Gähnattacken geschüttelt wurde,möchte ich jetzt aber auch noch einmal etwas positives schreiben. Ich denke das Sarah Polley ihre Sache ganz gut gemacht hat.Ein Preis würde bei mir für den interessanten Drehort und den Koch als Nebendarsteller rausspringen. Drehbuch und die Erzählweise des Films fand ich allerdings nicht preiswürdig, da die Geschichte von Anfang an sehr durchschaubar war und mich irgendwie auch die Geschichte der "Hanna" nicht so gefesselt hat.
Mein Fazit: abwarten , DVD brennen und im Sommer direkt nach dem Auscheiden der Deutschen Fußballnationalmanschaft im Achtelfinale in den DVD Player einlegen. (am 02.07 06 nacheditiert: da hab ich der Deutschen Fussballnationalmanschaft aber unrecht getan, sie stehen nun schon im Halbfinale.)
?Arme kleine ZuschauerInnen langweilen gehört verboten.?
Onatop (60), 27.04.2006
Das möchte ich hier doch noch mal fett gedruckt sehen. Nach ?Mein Leben ohne mich? bin ich haltlos enttäuscht. Colonia hat wie so oft alles gelungen auf den Punkt gebracht, und so versage ich mir variierte Wiederholungen. Ihr könnt ja dafür ihren Eintrag zweimal lesen ;-)
Die geheimen Gedanken der Filmemacher
Colonia (683), 27.04.2006
Was war das denn?! Gepflegte Langeweile zähe 90 Minuten lang, dann kurz, schmerz- und tränenreich der übergroße Holzhammer und am Ende die Portion Überkitsch.
Jaja, ich hab sie wohl verstanden, die Botschaft. Man hätte sie mir gar nicht so groß und plakativ auf die Kinoleinwand pinseln müssen. Und ich hab sie wohl mitbekommen, die zwei, drei netten kleinen Szenen auf der Bohrinsel. Obwohl ich fast schon weggedämmert war. Aber das war viel zu wenig für einen ganzen Film.
Arme kleine ZuschauerInnen langweilen gehört verboten.
www.dieregina.de
Die Sprache verschlagen ...
gutzi (182), 27.04.2006
... hat es Hanna - und unmittelbar nach diesem Film zunächst auch mir. Denn die Geschichte, die der Zuschauer am Ende erfährt und die Hanna zu dem gemacht hat, was sie ist, kann einen nur verstummen machen.
Doch wie schon in ?Mein Leben ohne mich? schafft es Isabel Coixet auch hier, eine Geschichte von Leid und Tod so zu erzählen, daß gleichzeitig auch Hoffnung und Freude mitschwingen. Dabei gelingen ihr zum Teil wunderschöne Szenen und Bilder, zum einen zwischen Hanna und dem von ihr gepflegten Josef, zum anderen insbesondere aber auch an Deck der Ölbohrinsel (die für mich schönsten Szenen) - das Ganze unterlegt von einem wundervollen Soundtrack und getragen von großartigen Schauspielern, allen voran Tim Robbins.
Dabei gönnt sich der Film durchaus die eine oder andere Länge, was denn auch den einen oder anderen Zuschauer in der gestrigen Preview zum vorzeitigen Verlassen des Kinosaals veranlasste. Schade. Ich hätte das Ende nicht verpassen wollen, auch wenn es dann vielleicht ein wenig zu plötzlich und (zu) versöhnlich kommt.
Einziger Kritikpunkt: Wie wahrscheinlich ist es, daß eine Therapeutin einem ihr völlig fremden Menschen etwas über eine ehemalige Patientin erzählt?
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