Christoph Nußbaumeder ist der erste Preisträger des mit 15.000 Euro ausgestatteten Autorenpreises des KunstSalons für das Schauspiel Köln. Ausgezeichnet wurde er für sein Stück „Die Kunst des Fallens“, in dessen Zentrum einBiergarten und seine immergleichen Besucher stehen. In dieser Wärmezone des gesellschaftlichen Halbschattens, die von Wirtin Monika und ihren beiden Töchter Steffi und Sigrid in der Sommersaison betrieben wird, blühen die Konflikte, die Dramen und die Sehnsüchte.
Einerseits pocht das Theater auf die Aktualität der von ihm behandelten Stücke, andererseits kann man sich des Zwangs manches Bezugs kaum entziehen. Das Freie Werkstatt Theater bringt Lessings „Minna von Barnhelm“ auf die Bühne, und man fragt unwillkürlich nach dem Bezug zum Afghanistankrieg. Major von Tellheims Streit um Ehre, Entlassung, Resozialisierung, Geldnöte lässt sich als posttraumatische Belastungsstörung eines Soldaten lesen.
Der Kölner Stadtrat hat sich gegen einen Neubau des Schauspielhauses ausgesprochen und der Bürgerinitiative „Mut zur Kultur“, welche 50.000 Unterschriften gegen den Abriss des Schauspielhauses gesammelt hatte, einen durchschlagenden Erfolg beschert. Der Neubaubeschluss wurde zurückgenommen, Schauspielhaus und Oper werden saniert. That‘s it! Die Verwaltung ist nun aufgefordert, das Projekt effektiv und professionell abzuarbeiten und dafür zu sorgen, dass neben baulichen Verbesserungen unter dem Strich eine günstigere Kosten-Variante als die bislang kalkulierten 290 Mio. Euro herauskommt.
Das gesparte Geld sollte in Kunst investiert werden, und die künstlerischen Inhalte fortan wieder die Kulturberichterstattung bestimmen: Im Mai sind mit „Kasimir und Karoline“, „Die Kontrakte des Kaufmanns“ (9./15.5., Schauspielhaus Köln) und „Die Schmutzigen, die Hässlichen und die Gemeinen“ (2./3.5., Schauspielhaus Köln) nämlich gleich drei Produktionen der städtischen Bühnen auf dem Berliner Theatertreffen zu sehen. Ein Triumph ohnegleichen ...
Männer mögen keine witzigen Frauen. Zu diesem auf den ersten Blick selt samen Befund kommen so großartige Komödiantinnen wie Gerburg Jahn ke (Ex- Missfits) und Sissi Perlinger. Und Horst Schroth, der kleine Gift zwerg aus Hamburg, geht sogar noch ein wenig weiter und behauptet allen Ernstes, dass es überhaupt keine komischen Weibsbilder gäbe, also keine Frauen, die mit lustigen Darbietungen ihre Brötchen verdienen. Alles Quatsch?
Der Probenraum der Blackbox-Company ist nur schwer zu finden. In den Kellerfluchten der Universität reiht sich Tür an Tür. Brandschutzgrau, ununterscheidbar. Soll man das schon als Omen begreifen? Nach ihrem so absurden wie komischen Stück „phase I“ über vier Männer auf einem Floß probt die Truppe jetzt „phase II“. Thema: zwei Männer und eine Tür. Der Probenraum entpuppt sich als kleiner quadratischer Raum mit weißen Paneelwänden. In der Mitte die ominöse Tür und zwei Kinderstühle. Von der alten „phase I“-Crew stehen diesmal die Schauspieler Hans Kieseier und Waldemar Hoge auf der Bühne.
Der Kölner Stadtrat hat sich gegen einen Neubau des Schauspielhauses ausgesprochen und der Bürgerinitiative „Mut zur Kultur“, welche 50.000 Unterschriften gegen den Abriss des Schauspielhauses gesammelt hatte, einen durchschlagenden Erfolg beschert.
Es ist ein Leben aus zweiter Bedeutungshand. Wohngemeinschaft, politisches Engagement, Partnertausch – alles hatte seine Zeit, doch es war nicht die von Jeani, Babsi und Max. Die drei Protagonisten aus Ewald Palmetshofers Stück „wohnen. unter glas“ haben mal als Studenten zusammen gewohnt, „ein bisschen links“ waren sie auch, haben miteinander gekocht und gekuschelt und treffen sich jetzt als Thirtysomethings wieder. Doch alles, was sie zur Verfügung haben, sind Desillusion, Mikrosätze und verbale Wiederholungsschleifen: „Babsi. Hallo. Schön. Du. Lass dich anschaun“ oder „Und dann. Plötzlich. Plötzlich. Grenze. Armuts-grenze. Emotionale Armutsgrenze. Plötzlich. Drunter. Du.“ An der Bar eines Hotels suchen sie nun nach alten Gemeinsamkeiten und legen das eigene Leben unters Mikroskop unerfüllter Erwartungen.
Ende des Monats ist es wieder soweit: Die Jugend der Welt kämpft um den Prix Pantheon. Genauer: um den Publikumspreis „Beklatscht & Ausgebuht“ und den Jurypreis „Frühreif & Verdorben“. Zum 16. Mal wird Rainer Pause, der Hausherr des Bonner Musentempels, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen den komödiantischen Nachwuchs vorstellen – in seiner unnachahmlichen Rolle als Fritz Litzmann.
choices: Frau Kolacek, Herr Leßle, Raum13 hat den Zuschlag für die Zwischennutzung des zukünftigen Tanzhauses bekommen. In welchem baulichen Zustand sind die beiden Hallen?
Anja Kolacek: Bautechnisch sind die Hallen in sehr gutem Zustand. Sie wurden vom Kulturamt angemietet und der Szene miet- und nebenkostenfrei zur Verfügung gestellt...
50.000 Unterschriften haben die Initiatoren von „Mut zu Kultur“ für einen Erhalt und gegen die Neubaupläne des Kölner Schauspielhauses gesammelt und diese Oberbürgermeister Jürgen Roters und Stadtdirektor Guido Kahlen übergeben.
Wohin, David?
„Mein Onkel David“ in der Alten Feuerwache – Theater am Rhein 08/25
Glücklich ruinieren
Das Nö Theater mit „Monopoly“ im Kölner Kabarett Klüngelpütz – Auftritt 08/25
Wie der Hund mit Angst spielt
„Holmes & Watson“ beim NN Theater Freiluftfestival – Prolog 08/25
„Man darf nicht das falsche Leben leben“
Regisseur und Produzent Stefan Herrmann über „Ich, Samsa“ am Theater der Keller – Premiere 08/25
Vergessenes Weltwunder
„Mein Freund, der Baum, sieht rot“ am Casamax Theater – Theater am Rhein 07/25
Die ungesehene Praktikantin
„Opus 132“ am Comedia Theater – Prolog 07/25
Improvisationen der Liebe
„Romeo und Julia. Ich fühl‘s nicht“ am Theater im Bauturm – Auftritt 07/25
„Vielleicht wird die Kindheit outgesourct“
Regisseurin Viola Neumann über „Das Experiment“ am Freien Werkstatt Theater – Premiere 07/25
Unter blauäugigen Hunden
„Traudl Junge – Im Schatten des Bösen“ in der Alten Feuerwache – Theater am Rhein 06/25
Die Hinrichtung der Wahrheit
„Prima Facie“ am Theater im Bauturm – Auftritt 06/25
Wurzeln inmitten von Ruinen
„Floating Seeds“ vom Theater der Keller – Prolog 06/25
„Erdig, nahbar, ehrlich“
Das Performance-Duo Katze und Krieg über „Alles wirklich“ im öffentlichen Raum – Premiere 06/25
Macheath als Clown
„Die Dreigroschenoper“ am Theater Bonn – Auftritt 05/25
Fragen als Gemeinsamkeit
„Hiob“ am Theater im Bauturm – Theater am Rhein 05/25
Wieder Mensch sein dürfen
„Das Tagebuch der Anne Frank“ im Leverkusener Erholungshaus – Theater am Rhein 05/25
Raus ins Leben?
„Draußen“ in der Kölner Stadthalle Mülheim – Theater am Rhein 05/25
„Das Stück wirbelt ganz schön was auf“
Schauspielerin Sonja Baum und Regisseur Martin Schulze über „Prima Facie“ am Theater im Bauturm – Premiere 05/25
Von Un-, Zu- und Glücksfällen
„Dosenfleisch“ am Schauspiel Köln – Prolog 05/25
Zwischen Begierde und Tabu
„Spring Awakening“ am Jungen Theater Bonn – Prolog 04/25
Zwischen den Fronten
„Making the Story“ am Schauspiel Köln – Theater am Rhein 04/25
Der Übermann
„Boys don‘t cry“ in der TanzFaktur – Theater am Rhein 04/25
„Wir suchen Orte der Wut und Traurigkeit auf“
Dana Khamis und Judith Niggehoff vom Jugendclub Polylux über „Trauer//Fall“ am Schauspiel Köln – Premiere 04/25
Die Grenzen des Theaters
„Was ihr wollt“ am Schauspiel Köln – Theater am Rhein 04/25
Die Zukunft lauert im Egoisten
„Der ewige Spiesser“ am Theater der Keller – Auftritt 04/25
Freiheit oder Ausgrenzung?
„Draußen“ im Jugendpark Köln-Mülheim – Prolog 03/25