Was haben das Hänneschen-Theater im Besonderen und Agitprop-Theater im Allgemeinen gemeinsam? Nichts. Genau. Außer… Es könnte natürlich sein, dass die kölschen Stabpuppen in ihrem diesjährigen Weihnachtstück „Chressdachsfredde em Bösch“ in gewisser Weise auch für mehr Umweltschutz agitieren. Aber das ist es nicht. Beide Theaterformen sind Teil der Theaterwissenschaftlichen Sammlung (TWS) der Universität zu Köln. Das ganze Zeug, Skripte, Bänder, Kostümteile, etc. – ein gerade erschienenes Buch nennt das auch „Dokumente, Pläne, Traumreste“ – soll nun auch online besichtigt werden können. In naher Zukunft jedenfalls. Vollständig kann das natürlich nicht sein – Erschließungsstand und Recherchemöglichkeiten der einzelnen Sammlungen und Abteilungen müssen natürlich variieren.
Am 1.12. wird erst einmal 100 Jahre TWS zelebriert mit einem Auftritt der Kölner Theatermogule Hannsgünter Heyme, Jürgen Flimm und dem aktuellen Intendanten des Schauspiel Köln. Das ist seit 2013 Stefan Bachmann. An diesem „Fokus Regie“-Nachmittag sprechen sie darüber, warum die Kölner wohl eine besondere Beziehung zu ihrem Theater haben. Den ganzen Tag ist das TWS geöffnet, es gibt eine Ausstellung mit Führungen und „up to date“ mit virtuellen Theaterwelten in 3D. Für die Jüngeren wird das Papiertheater von Eric Poirier (Théâtre de Table) und Marlis Sennewald von Mäusen erzählen, die vor einer politisch brisanten Gefahr fliehen und dabei sogar den Theaterkasten verlassen.
Kommen wir noch einmal auf die Arbeit des TWS zurück. Auch die Zukunft muss ein Bestandteil dieser Arbeit bleiben. Ein Gespräch mit Theaterpraktikerinnen soll das utopische Potential des Theaters zwischen Digitalität, Diversität und Demokratisierung auf seine Tauglichkeit hin untersuchen. Auf dem Podium mit weißer Tischdecke sitzenElisabeth Schweeger, Direktorin der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg, Beate Heine, die Chefdramaturgin am Schauspiel Köln, Miriam Tscholl,freischaffende Theatermacherin und ehemalige Leiterin der Bürgerbühne Dresden und auchKathrin Tiedemann die Künstlerische Leitung des FFT (Forum Freies Theater) in Düsseldorf. Das sollte sich niemand entgehen lassen.
Tag der offenen Tür | So 1.12. 10.30 Uhr | TWS, Schloss Wahn | 0221 47 00
Welche Zukunft, welches Theater? | Di 3.12. 20 Uhr | Außenspielstätte Offenbachplatz | 0221 22 12 84 00
Punk-Ideale
„Vernon Subutex“ am Schauspiel Köln – Theater am Rhein 12/19
Notebook und Handgranate
Januar-Premieren im Rheinland – Prolog 11/19
Melodram im Nahen Osten
Stefan Bachmann inszeniert „Vögel“ von Wajdi Mouawad – Auftritt 11/19
Homogenität bleibt Behauptung
„Gegen den Hass“ im Depot 2 – Theater am Rhein 11/19
Lieber Gold im Mund…
Theaterpremieren im Dezember – Prolog 10/19
Proletarischer Ramazotti
„Pardon wird nicht gegeben“ im Schauspiel Köln – Auftritt 07/19
Schlachtfeld Körper
„Fatzer“ am Schauspiel Köln – Theater am Rhein 07/19
Patriarchale Strukturen
„W.H.A.M. – Weißer Heterosexueller Alter Mann“ an der Studiobühne – Bühne 12/19
Kindgerecht gekürzt
Kinderoper zeigt Wagners „Siegfried“ – Oper 12/19
Fulminanter Start ins Jubiläumsjahr
Bonn feiert Beethoven – Bühne 12/19
Theater und Identität
Verleihung der Kölner Tanz- und Theaterpreise 2019 – Bühne 12/19
Lautes Lachen und positives Zinken
Anka Zink mit ihrem aktuellen Programm – Komikzentrum 12/19
Liebe unterm Regenbogen
„Living Happily Ever After“ von KimchiBrot an der Studiobühne – Bühne 12/19
Besitzverhältnisse in Frage stellen
Sonder: Sammlung 2 zeigt „Mint Condition“ in der Orangerie – Auftritt 12/19
„Es war ein langwieriges Sammeln“
Uraufführung von Wolfram Lotz‘ „Fusseln“ am Theater der Keller – Premiere 12/19
Die Todesliste der Braunkohle
„Verschwindende Orte“ in der Alten Feuerwache – Theater am Rhein 12/19
Porsche und Grille
„Die Mars-Chroniken“ im Orangerie-Theater – Theater am Rhein 12/19
Nicht ton-, aber sprachlos
Kleists „Marquise von O.“ in Bonn – Theater am Rhein 12/19
Nachgeahmtes Leben
„Pasionaria“ von La Veronal im Depot – Tanz 11/19
Zwei in Eins zu den Anfängen des Verismo
„Cavalleria rusticana“ und „Pagliacci“ in Bonn – Oper 11/19
„Wohnraum wird immer knapper“
Philine Velhagen über „Wohnungsbesichtigung – eine Life-Show“ – Interview 11/19
„Alternative Haltungen zum Altern finden“
Antje Velsinger über die Tanzproduktion „dreams in a cloudy space“ – Interview 11/19
Kapitalistisches Borderline-Syndrom
„Vor Sonnenaufgang“ am Theater Bonn – Theater am Rhein 11/19