Wer kennt sie nicht, die Elmstreet in Dallas, wo – wie Hollywood dauerhaft behauptet – immer wieder böse Menschen ihr Unwesen treiben. Klar, Freddy Krueger mit den Klingenfingern, werden viele jetzt denken, doch der Ruf der Straße war schon lange vorher ruiniert, spätestens als die US-amerikanische Nation in kollektive Tränen ausbrach, weil ein demokratischer Hoffnungsträger am 22. November 1963 genau auf dieser Straße erschossen wurde. Sein Leben wurde zur Legende, seine Ermordung nie restlos aufgeklärt. Auch der damals zufällig entstandene 8mm-Film trug wesentlich zu den zahlreichen Verschwörungstheorien bei. John F. Kennedy, sein Tod war so tragisch, so früh und so unerhört, dass zu seinem 100. Geburtstag weltweit an die Ikone der damaligen Jugend, der aufkommenden US-Raumfahrt, aber auch des potenzierten Vietnamkriegs gedacht wird.
In der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln hat man einen Parcours durch die Welt der Kennedys aufgebaut. In Zusammenarbeit mit dem Museum The Kennedys in Berlin sind etwa 70 zum Teil kaum veröffentlichte Aufnahmen international bekannter Fotografen wie Mark Shaw, Elliott
Erwitt, Will McBride, Cecil Stoughton und dem gebürtigen Kölner Jacques Lowe zu sehen. Ergänzt wird die historische Schau durch Zeitungsausschnitte und Leihgaben aus Köln. Bildschirme zeigen die erste Fernsehdebatte des Präsidenten, seine Ankunft in Köln am 23.6.1963 und seinen historisch bedeutenden Besuch von Berlin, eine Podiumsdiskussion fragt auch nach der Bedeutung seiner Präsidentschaft bis heute. Natürlich sind auch Devotionalien aus offiziellen Dokumenten, privaten Papieren und Memorabilien der Kennedy-Familien zu bestaunen.
Kunst macht die Kölner Schau um JFK erst rund. Arbeiten von Elmar Diks und Aaron Vidal zeigen eine künstlerische Perspektive auf das Präsidentenpaar, das schon zu Lebzeiten Kultstatus erreichte. Beide haben sie malerisch und digital künstlerisch bearbeitet. Aber auch die Filmbiografie „Jackie: Die First Lady“ über die mondäne Gattin von John F. Kennedy in der Woche nach dem Attentat auf ihren Mann dürfte immer noch für Aufsehen sorgen.
John F. Kennedy | 8.11. - 31.1.18 | Universitäts- und Stadtbibliothek Köln | 0221 470 22 14
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