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Angelina Boerger
Foto: Annika Fußwinkel

Vom Leben mit ADHS

16. Februar 2023

Angelina Boerger in Köln – Lesung 02/23

Die ersten persönlichen Berührungspunkte mit dem Thema ADHS hatte Angelina Boerger im Oktober 2019. Für ihre Arbeit als freie Journalistin musste sie im Rahmen einer Themenwoche einen Online-Selbsttest der Uni Münster zum Thema „Prokrastination“ machen. Das Ergebnis: „Sagen wir mal, sehr eindeutig“, erinnert sich Boerger. Die möglichen Gründe: Depressionen – und ADHS. „Ich habe aber auch das ‚weggeschoben‘, weil ich damals 0.0 Bezug zum Thema ADHS hatte“, sagt die heute 31-Jährige. Doch kurze Zeit später habe sie das Thema erneut aufgesucht, als sie im Publikum einer Sendung von Jürgen Domian gesessen habe. Dort sei eine Psychologiestudentin zu Gast gewesen, die von ihrer späten ADHS-Diagnose erzählt habe. „Da war für mich alles klar!“, sagt Boerger.

Die offizielle Diagnose bekommt die Autorin dann 2020, im Alter von 29 Jahren. Im selben Jahr, am 24. Oktober 2020, gründet Boerger den Instagram-Kanal @kirmesimkopf. Ihr Anliegen beschreibt sie in ihrem ersten Post so: „aufklären, sensibilisieren, (…) austauschen und ADHS sichtbarer machen“. Mittlerweile hat der Kanal über 38.000 Abonnent:innen. Boerger berichtet dort von ihren eigenen Erfahrungen mit dem Thema ADHS und teilt wissenschaftliche Hintergründe und Fakten. Einer ihrer Schwerpunkte ist dabei, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie sich ADHS bei erwachsenen Frauen äußert. Denn, wie sie in einem ihrer Posts zu dem Thema schreibt: „Wir denken bei ADHS immer noch an hyperaktive Jungen, die nicht ruhig sitzen können.“ Dabei sei die Art und Weise, wie weiblich sozialisierte Personen ihr ADHS-Gehirn erleben, anders. So könne etwa bei Mädchen und Frauen gerade eine nach Außen hin scheinbar perfekte Fassade ein „klarer Hinweis“ sein.

Nach ihrem Erfolg in den sozialen Medien ist vor Kurzem nun Boergers Buch „Kirmes im Kopf – Wie ich als Erwachsene herausfand, dass ich AD(H)S habe“ erschienen. Auch darin berichtet sie sowohl von ihren eigenen Erfahrungen, bespricht aber auch verschiedene Studien und wissenschaftliche Hintergründe. Für Boerger geht damit ein kleiner Traum in Erfüllung, denn sie habe schon immer davon geträumt, ein eigenes Buch zu schreiben. In der Stadtbibliothek wird sie ihr Buch im Gespräch mit Moderatorin Clarissa Corrêa da Silva vorstellen.

Angelina Boerger: Kirmes im Kopf | Donnerstag, 23.2. 19 Uhr | Stadtbibliothek Köln | www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/stadtbibliothek/

Marina Wudy

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