Die wichtigste Seite des Programmheftes ist die Rückseite. In Schwarz und Gold ist das dralle kleine Heftchen gehalten, auf dessen Cover triumphierend „Das zehnte Mal“ verkündet ist.
Zeit ist heute das kostbarste Gut. In manchen Tarifverträgen wird mittlerweile auf Geld zugunsten von mehr Freizeit verzichtet. Niemand hat Zeit, Erwachsene ebenso wenig wie Kinder. Deshalb gibt es auch viele Gründe, nicht zu lesen.
Die Herausgeber der Zeitschrift „Literaturen“ verkündeten in diesen Tagen, dass sie die Hälfte ihrer Redakteure zum Jahresende entlassen werden, um der Zeitschrift „Opulenz“ zu verleihen, sie gar in ein „Seherlebnis“ zu verwandeln.
Von Thomas Linden Nachdem der Sprecher in den Radionachrichten sachlich gemeldet hat, wie die Zusammensetzung des neuen schwarz-gelben Kabinetts aussieht, hebt seine Stimme zu einem versteckten Triumpf an, und dann verkündet er: Das gelbe Regal in Münster existiert auch nach mehr als neun Tagen noch.
Ob eine Sache gut ist, spürt man manchmal daran, dass sie sich gut anfühlt. Würde doch jeder Alltagsgegenstand mit soviel Geschmack und Sorgfalt hergestellt, wie dieser erste Band der neuen Edition 5 Plus.
Kopfschmerztabletten, einen Duden, Papier und eine mechanische Schreibmaschine, viel mehr braucht man nicht, um den Nobelpreis für Literatur zu gewinnen.
Neben der Vielfalt an erstklassigen Künstlern gaben sich auch Sonne und der leider teils sinnflutartige Regen das Mikro in die Hand. Aber Literaten, Musiker und Kleinkünstler lockten das Publikum immer wieder vor die Bühne.
An literarischen Veranstaltungen herrscht Flaute zur Sommerzeit. Literaturbüros und Theater läuten die Sommerpause ein, auch andere Veranstalter scheuen die Monate, in denen man Gefahr läuft, dass das Publikum auf dem Weg zu einer Lesung in einem Biergarten hängen bleibt. Der Musikfan kann nun wählen zwischen den verschiedensten Open-Air-Angeboten, das gesprochene Wort jedoch ist verstummt im Ruhrgebiet. Im ganzen Ruhrgebiet?
Wo kann man Plüschtiere, Frühstücksbrettchen und dazu noch Fruchtgummis kaufen? In einer Buchhandlung bei mir um die Ecke. Das Stadtviertel, in dem ich lebe, besaß vor anderthalb Jahren in einem Radius von vielleicht 350 Meter Luftlinie fünf Buchhandlungen.
Holm ist wieder da! Felix Holm, der vor rund drei Jahren das Licht der Buchhandlungen erblickte und gemeinsam mit Sven Regeners Frank Lehmann aufs Komischste die Probleme des modernen Mannes verkörpert.
Ein Leben, das um Bücher kreist
„Roberto und Ich“ von Anna Katharina Fröhlich – Textwelten 06/25
Die Spielarten der Lüge
„Die ganze Wahrheit über das Lügen“ von Johannes Vogt & Felicitas Horstschäfer – Vorlesung 05/25
Starkregen im Dorf der Tiere
„Der Tag, an dem der Sturm alles wegfegte“ von Sophie Moronval – Vorlesung 05/25
Im Fleischwolf des Kapitalismus
„Tiny House“ von Mario Wurmitzer – Literatur 05/25
Ein Meister des Taktgefühls
Martin Mosebachs Roman „Die Richtige“ – Textwelten 05/25
Die Kunst der zärtlichen Geste
„Edith“ von Catharina Valckx – Vorlesung 04/25
Unglückliche Ehen
„Coast Road“ von Alan Murrin – Literatur 04/25
Über Weltschmerz sprechen
„Alles, was wir tragen können“ von Helen Docherty – Vorlesung 04/25
Erinnerungskultur
Gegen Vergessen und für Empathie – ComicKultur 04/25
Ein wunderbarer Sound
Natalia Ginzburgs Roman „Alle unsere Gestern“ – Textwelten 04/25
„Schon immer für alle offen“
Marie Foulis von der Schreibwerkstatt Köln über den Umzug der Lesereihe Mit anderen Worten – Interview 03/25
Verlustschmerz verstehen
„Als der Wald erwachte“ von Emma Karinsdotter und Martin Widmark – Vorlesung 03/25
Cool – cooler – Aal
„Egal, sagt Aal“ von Julia Regett – Vorlesung 03/25
Aus dem belagerten Sarajevo
„Nachtgäste“ von Nenad Veličković – Literatur 03/25
Der legendäre Anruf
Ismail Kadares Recherche über Stalin und Boris Pasternak – Textwelten 03/25
Die Geschichte der Frau
Ein Schwung neuer feministischer Comics – ComicKultur 03/25
„Afrika ist mehr als Hunger und Krieg“
Autor und Influencer Stève Hiobi über sein Buch „All about Africa“ – Interview 02/25
Zwei Freunde
„Am Ende der Welt“ von Anna Desnitskaya – Vorlesung 02/25
Internationales ABC
„A wie Biene“ von Ellen Heck – Vorlesung 02/25
Schrecklich komisch
Tove Ditlevsens Roman „Vilhelms Zimmer“ – Textwelten 02/25
Wem gehört Anne Frank?
„Immer wenn ich dieses Lied höre“ von Lola Lafon – Literatur 02/25
Aufwändige Abschlüsse
Comics, die spannend Geschichten zu Ende bringen – ComicKultur 02/25
Unsichtbare Krankheiten
„Gibt es Pflaster für die Seele?“ von Dagmar Geisler – Vorlesung 01/25
Mit KI aus der Zwangslage
„Täuschend echt“ von Charles Lewinsky – Literatur 01/25
Gespräch über die Liebe
„In einem Zug“ von Daniel Glattauer – Textwelten 01/25