Not macht erfinderisch. Das gilt nicht nur für das diesjährige Kurzfilmfestival Köln, das wegen des neuerlichen Corona-Lockdowns kurzfristig im Netz stattfinden musste. Auch Borbála Nagys Kurzfilm „Land of Glory“, der am Sonntagabend neben dem choices-Publikumspreis auch den 3. Jury-Preis gewann, erzählt von Dingen, die etwas anders als geplant laufen. Nagy blickt auf eine Schule in Ungarn, die den Besuch des Premierministers erwartet und sich dafür mit einem Nationalgedicht, das eine Schülerin vortragen soll, und Kaffee und Kuchen wappnet. Geschickt zeigt Nagy, wie dröger Schulalltag und hoher Besuch einfach nicht zusammengehen - und umso trefflicher den gegenwärtigen Zustand Europas spiegeln.
Die mit Züli Aladag, Lisa Bosbach und Nicolaas Schmidt besetzte Jury begeisterte sich außerdem für Steffen Goldkamps „Nach zwei Stunden waren zehn Minuten vergangen“ und Ben Voits ebenfalls dokumentarischen „Night Upon Kepler 452B“, die kurzerhand beide den Ersten Preis erhielten. Der 2. Jury-Preis ging an Katharina Hubers fantasievollen Animationsfilm „Der natürliche Tod der Maus“. Beina Xus Flüchtlingsschicksal „Forget Alberto For Now“ gewann den WDR-Preis, Jonathan Schallers „Jona“ den Publikumspreis des Kölner Fensters. Im Virtual Reality-Wettbewerb siegte Jonathan Hagards vielschichtige Straßenerzählung „Replacements“.
Mehr zu den Gewinner*innen auf www.kffk.de
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