Weihnachten der Tiere
Frankreich, Deutschland 2024, Laufzeit: 72 Min., FSK 0
Regie: Caroline Attia, Ceylan Beyoglu, Oleysha Shchukina
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Abwechslungsreiches für die Kleinsten
Harmonische Bilderwelten
„Weihnachten der Tiere“ von Caroline Attia Larivière, Ceylan Beyoğlu, Olesya
Diese Idee hat es so wohl noch nicht gegeben: Sechs Regisseurinnen haben kurze Animationsfilme zu einem übergeordneten Thema inszeniert, die nun zu einem abendfüllenden Omnibusfilm zusammengestellt wurden. Dieses Filmgenre war international vor allem in den 1960er Jahren populär, als sich verschiedene Filmemacher in kleinen Vignetten eines Themas annahmen, das zu einem Film zusammengefasst wurde (z.B. „Die sieben Todsünden“, „Das Liebeskarussell“, „Das älteste Gewerbe der Welt“). Bei „Weihnachten der Tiere“ zielt man in erster Linie auf Vorschulkinder als Publikum. Die thematische Klammer ist bereits im Titel ersichtlich. Ungewöhnlich an dem Film ist, dass er ausnahmslos von weiblichen Regisseurinnen inszeniert wurde. In der Gestaltung haben die sich dem klassischen 2D-Look verschrieben: Als künstlerische Vorlage dienten u.a. der Scherenschnitt, der Linolschnitt, die Aquarellmalerei und der japanische Pergamentdruck. In einigen Fällen fühlt man sich deswegen eher an die Illustrationen aus Bilderbüchern als an Animationsfilme erinnert.
Den Auftakt macht Caroline Attia Larivières „Der Weihnachtsmann zieht um“, in dem das Missgeschick eines Zugvogels das Haus des Weihnachtsmanns auf einer Eisscholle ins Meer hinaustreiben lässt. Gemeinsam mit einem Fuchs sucht man fieberhaft nach einer Lösung. Ganz entzückend ist Ceylan Beyoğlus „Das erste Weihnachten der kleinen Civciv“, in dem ein Küken die Aufgaben des Hahns übernehmen muss, der sich eine Erkältung eingefangen hat. Erste gesellschaftskritische Tendenzen werden dann in Olesya Shchukinas „Der allerletzte Weihnachtsbaum“ laut, in dem eine von der Arbeit gestresste Mutter mit ihrer Tochter in den Wald geht, um sich einen Weihnachtsbaum zu schlagen. Der Wald ist aber schon dermaßen geplündert, dass sogar die Tiere lange suchen müssen, bis sie für sich einen Weihnachtsbaum gefunden haben. Die Menschen und die Geschöpfe des Waldes freunden sich dabei miteinander an und finden eine für alle zufriedenstellende Lösung. Der vierte Kurzfilm, „Der geheimnisvolle Tanuki“ von Haruna Kishi ist ganz im Stil japanischer Klassiker gestaltet und erinnert dabei gelegentlich auch inhaltlich an die Werke Hayao Miyazakis. Den Abschluss der Sammlung bildet „Das große Fest der Tiere“ von Camille Alméras, der sowohl hinsichtlich der Gestaltung als auch der Geschichte leider der schwächste Teil bleibt. Zwar wird hier Freundschaft großgeschrieben, wenn ein verirrter Luchs gemeinsam mit tierischen Freunden wieder zu den anderen findet, allerdings erzeugt der Film dabei auch eine trügerische Harmonie, die es so im Tierreich nicht gibt. Die Zwischenspiele der fünf Geschichten wurden von Natalia Chernysheva geschrieben und inszeniert. Bis auf die vierte Geschichte gibt es in „Weihnachten der Tiere“ so gut wie keinen Dialog. Zusammen mit den einfachen und simpel gestalteten Geschichten ist der Film damit wunderbar für Vorschulkinder geeignet. Älteren Kindern hingegen dürfte er vermutlich bereits etwas zu wenig zu bieten haben.
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