Shakespeare in Love
USA/ Großbritannien 1998, Laufzeit: 122 Min., FSK 6
Regie: John Madden
Darsteller: Gwyneth Paltrow, Joseph Fiennes, Geoffrey Rush, Ben Affleck, Judi Dench
Verblüffend unverblüffend
Marylou (161), 14.05.2005
Nun ja, es ist sicher ein Kostümfilm der besseren Art, aber als anspruchsvoll würde ich das Teil hier nicht bezeichnen. Der Film ist prächtig und liebevoll ausgestattet und die Kostüme sind toll, aber schaupielerisch gibt es Besseres.
Gwyneth Paltrow - wie immer - unglaublich fad und unspannend, ihre Darstellung solide, aber ohne Würze.
Wie soll auch eine Frau mir der langweiligen, asexuellen und farblosen Ausstrahlung eines weißen Blatt Papiers eine leidenschaftliche Darstellung auf die Kette kriegen?
Zu Unrecht hat sie damals den Oscar gewonnen, genauso wie der Film diese Auszeichnung mitnichten verdient hat.
Zeitgleich lief "Elisabeth" und war auch nominiert, ein ungleich anspruchsvollerer, glanzvoll gespielter Film mit einer grandiosen, unglaublich charismatischen Cate Blachett in der Hauptrolle, die - fast schon einer Brüskierung gleichkommend - den Oscar nicht bekommen hat. Fiennes spielt lustigerweise in beiden Filmen mit, und ihm ist auch in "Elisabeth" die bessere Performance gelungen.
Manchmal ist sowas niedliches, fast schon seichtes wie "Shakespeare in Love" einfach publikumstauglicher, was ich sehr, sehr schade finde. Sicher ist das hier ein netter Film, den ich bedenkenlos jedermann empfehlen kann, ohne mich auf Wutanfälle gefasst zu machen, aber beeindruckt hat er micht.
Verblüffend
Raspa (384), 12.05.2005
..., dass ein so anspruchsvoller Film kommerziell so erfolgreich war. Natürlich heißt anspruchsvoll nicht, dass jeder Satz eine verborgene Bedeutung hätte. Aber gerade beim wiederholten Anschauen fallen einem eine Menge Finessen und hübsche Details auf. Die Rollen sind hervorragend besetzt, insbesondere auch die der Queen ( die wunderbare Judi Dench ). Die DVD enthält ein liebevoll gestaltetes "Making Of", das interessante Einblicke in den theaterhistorischen Hintergrund der elisabethanischen Ära gewährt. Eine lohnende Wiederentdeckung!
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