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My Sweet Home
Deutschland/Griechenland 2001, Laufzeit: 83 Min.
Regie: Filippos Tsitos
Darsteller: Nadja Uhl, Harvey Friedmann, Elefteria Sapountzi, Monika Hansen, Neil D'Souza, Peter Lewan, Mehdi Nebbou, Mario Mentrup, David Monteiro, Maxim Kovalevski, Irakli Kemertelidze

Als einziger deutscher Film im Kampf um den Goldenen Bären sollte "My sweet Home" auf der letztjährigen Berlinale die Ehre des hiesigen Kinos retten. Aber eigentlich kann man es nur als zynisch bezeichnen, wenn man eine noch von vielen Kinderkrankheiten heimgesuchte Abschlussarbeit der dffb in ein Becken voll hochkarätiger Mitbewerber schmeisst: "Du hat keine Chance, nutze sie", würde Achternbusch dazu einfallen. "My sweet Home" das Spielfilmdebüt des in Berlin lebenden Griechen Filippos Tisitos, entführt uns in eine abgerissene Berliner Kneipe, in der der Amerikaner Bruce mit seiner deutschen Freundin Anke, die er erst vor einem Monat kennengelernt hat, ihren Polterabend feirern. Da ausser Ankes Mutter keine Verwandten oder Freunde zur Stelle sind, werden die Kneipenbesucher einfach zu Gästen umfunktioniert. Und die ergeben eine Multi-Kulti-Gruppe, deren einzelne Mitglieder ihren ganz persönlichen Traum vom Glück träumen. Und der erfüllt sich in den seltensten Fällen in diesem Land: der marokkanische Bauarbeiter will ebenso wie die mit einem viel älteren Deutschen verheiratete Thailänderin lieber heute als morgen in die Heimat zurück. Ein Brasilianer steht vor seiner Ausweisung, ein Ossie vor seiner Selbstverwirklichung ,zwei russische Strassenmusikanten beklauen sich gegenseitig und Bruce bekommt plötzlich Zweifel an seiner Entscheidung hier eine Familie gründen zu wollen. Eine multikulturelle Tragikomödie über all die kleinen alltäglichen Fluchten und Lebenslügen mag Tsitos im Kopf gehabt haben. Aber selbst nach in drei Jahren entstandenen 18 Drehbuchfassungen hat sich das Vorhaben noch nicht zu einem einheitlichen Ganzen verwoben. Ähnlich konfus wie das Sprachgewirr kommt die Inszenierung daher, die weder Charaktere entwickeln kann, noch den oftmals chargierenden Darstellern sprechreife Dialoge in den Mund zu legen versteht. Herausgekommen sind ein paar lose zusammenhängende Sketche, die aber genauso heimatlos wie ihre Protagonisten zwischen Bühne und Film umherirren und keinerlei Humor, geschweige denn Anteilnahme verbreiten: Da mag sich die gerade in Mode gekommene Zigeuner-Band "No smoking" des Regie-Kollegen Emir Kusturica noch so bemühen: Auch sie bringt den (filmisch) tristen Polterabend nicht in Schwung.

(Rolf-Ruediger Hamacher)

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