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Motown
Deutschland 2002, Laufzeit: 94 Min., FSK 12
Regie: Stefan Barth
Darsteller: Nicolas Wackerbarth, Thorsten Grasshoff, Oliver Petzokat, Steffen Groth, Doreen Jacobi, Anne Brendler, Yasmina Filali, Tatiani Katrantzi, Björn Hebeler, Leonore Capell, Christoph Winter, Marco Rosenkranz, Denise Ilktac

Duke kommt kurz vor Weihnachten in seine Heimatstadt zurück, wo er auf seine einstige Clique trifft. Es herrscht Aufbruchsstimmung, weil die jungen Erwachsenen auf der Suche nach dem Sinn des Lebens Neuanfänge wagen. Realitätsnahe Figuren in einem Coming-of-Age-Drama. Die immer seichter gewordenen Beziehungskomödien der deutschen Kinokultur sind Gott sei Dank durchgenudelt. Auch die Pubertätsplotten scheinen mittlerweile ausgelutscht und beginnen wieder in der Versenkung zu verschwinden. Doch da ist bereits ein neuer Trend gefunden, denn in diesem Jahr kommt eine Coming-of-Age-Geschichte nach der anderen in die heimischen Kinos. Angefangen bei Marco Kreuzpaintners "Ganz und Gar” über Hendrik Handloegtens "liegen lernen” bis hin zu Marco Petrys "Die Klasse von '99” schilderten diese Filme Momentaufnahmen aus dem Leben junger Erwachsener an der Schwelle zum Sesshaftwerden. Stefan Barths Kinodebüt geht in die gleiche Richtung und präsentiert seinem Publikum vier Jugendfreunde, die während der Adventszeit ihre bisherigen Leben zu überdenken und nach einem munteren Bäumchen-wechsle-Dich-Schema ihre etablierten Beziehungsgeflechte neu zu ordnen beginnen. Barth kommt vom Fernsehen, wo er in den letzten Jahren als Autor einige Folgen der RTL-Serie "Der Clown” verfasste. Leider merkt man das seinem Regiedebüt an einigen Stellen auch an. Trotzdem sind die Charaktere durchweg sehr lebensnah konzipiert, aufgrund ihrer fragwürdigen Verhaltensmuster können sie sich aber der Antipathien des Publikums sicher sein. Die Jungschauspieler, die allesamt ebenfalls wenig Kinoerfahrungen vorzuweisen haben und eher von Fernsehfilm und –serie kommen, schlagen sich in ihren Rollen erstaunlich gut, haben aber (abgesehen von Olli P.) kaum das nötige Starpotential, um die Kinosäle zu füllen. Weil der Film eine bodenständige und glaubwürdige Geschichte erzählt, dabei sehr unspektakulär bleibt und darüber hinaus der Feel-Good-Effekt ausbleibt, wird es der Film im Kino sicherlich ähnlich schwer haben wie "Die Klasse von ´99". Als Fernsehfilm würde "Motown” wahrscheinlich ungleich besser funktionieren. Barth wäre es zu wünschen, dass ihm "Motown” die Türen für andere große Projekte öffnet, da sein Talent für Schauspielerführung und eine atmosphärisch stimmungsvolle Inszenierung offensichtlich ist.

(Frank Brenner)

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