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Klais-Orgel in Trinitatis
Foto: Glockendz at German Wikipedia

Musik im Protestantischen Dom

28. Januar 2016

Orgelklänge und Gesang dominieren das Jahr – Klassik am Rhein 02/16

Rund 20.000 Besucher zählten die Veranstalter in der vergangenen Saison 2015, die in der Trinitatiskirche im Filzengraben, gern als „Protestantischer Dom“ zu Köln bezeichnet, diesen klangschönen und spirituellen Kirchenraum erlebt haben. Trinitatis wird seit Jahren von Kölner Musikern bespielt. Jetzt offenbarte die Kirche die Entwicklung zu einer professionell aufgestellten Begegnungsstätte für Kulturfreunde. Programm- und Organisationsleiter Wolf-Rüdiger Spieler, selbst Organist und Chorleiter, stellte das Jahresprogramm zusammen – und das kann sich sehen lassen.

Trinitatis eignet sich für viele Darbietungen mit ihrem schmeichelnden Nachhall sehr gut, bei anderen weniger. Bei einem Liederabend versagt die Überakustik und wirbelt im Speziellen den Flügelklang mächtig durcheinander. Ganz toll wiederum klingt das Hausinstrument, die seit 2010 eingebaute prächtige Klaisorgel opus 1643 als „Königin der Instrumente“. Das Instrument besitzt über 3000 Pfeifen, wiegt rund 13 Tonnen und wurde aus einer Aachener Kirche adoptiert – ein selten praktizierter Glücksfall. Sie wirkt musikalisch sowohl in den Orgelkonzerten (jeden letzten Donnerstag im Monat um 20 Uhr, im Februar mit Johannes Geffert, dem langjährigen Kölner Hochschulprofessor) als auch bei den beliebten Orgel-Vespern mit liturgisch sparsamen Rahmen mit. Die Attraktivität der Konzerte wird dadurch gesteigert, dass der Orgelsolist und seine virtuose Tastenkunst via Beamer sichtbar und miterlebbar werden. An jedem Orgelabend wird in diesem Jahr ein Werk von Max Reger vorgestellt, an dessen 100. Todestag erinnert werden soll.

In einer Weltstadt ohne Kammermusiksaal sind solche Institutionen von unschätzbarem Wert. Auch die Kölner Chorszene nutzt diese Einrichtung seit Jahren als dankbare Alternative zur Philharmonie, Rahmen und Mietkosten passen natürlich perfekt zur freien Szene. Im Februar gastiert der Konzertchor Köln mit seinem Leiter Jonas Manuel Pinto, u.a. mit einer Klavierfassung von Mozarts Requiem (13.2.).

Auch exotische Veranstaltungen beehren den Raum. So werden vier internationale Gottesdienste musikalisch in andere Kulturen aufbrechen, im Februar startet das Projekt mit einer finnischen Gemeinde, indonesische, nigerianische und arabische christliche Gemeinden folgen. Das Festival Acht Brücken rückt gleich mehrfach unter dem Motto „Musik und Glauben“ als Gast in Trinitatis, mit neuen Klängen vom Asasello Quartett und dem faszinierenden Sound eines Gamelan-Orchesters. Im Februar folgt ein Portraitkonzert des Postromantikers Kurt Atterberg mit Laura De Lorenzis als Solistin (14.2), und ein Matineekonzert (21.2.) zeigt Frühlingsspitzen 2016: Die Neue Philharmonie Westfalen stellt Wunderkinder vor, die in jungen Jahren bereits an Hochschulen gefördert werden. Alle Zeichen weisen in Trinitatis auf die Zukunft.

Info: www.trinitatis-koeln.de

 

Olaf Weiden

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