choices: Herr Göcking, können Frösche das Wetter vorhersagen?
Christian Göcking: Nein, natürlich nicht.
Wie kommt denn dann der Wetterfrosch zu seinem Namen?
Er klettert bei schönem Wetter gerne in Hecken nach oben und sonnt sich gut sichtbar. Viele Menschen sahen sich früher dann in der Annahme bestätigt, dass das Wetter gut ist. Ansonsten ist der Wetterfrosch eigentlich ein Laubfrosch. Laubfrösche gehören zur Spezies der Baumfrösche, d.h. sie können klettern, lieben die Wärme und zeigen sich deshalb bei Tag. Die anderen hiesigen Froscharten sind eher nachtaktiv und bevorzugen regnerisches Wetter.
Kommt der Laubfrosch in der freien Natur überhaupt noch vor?
In Köln gar nicht, im Rheinland kaum noch, aber in Westfalen. Hier finden die Frösche noch eine ihnen gemäße Umwelt. Ein Mix aus guten Laichgewässern und Feuchtwiesen mit Heckenbestand für den Sommer. Diese Art von Landschaft ist insbesondere in dicht besiedelten Regionen selten geworden.
Wenn es in Westfalen geht … Auch in Köln quakt es noch an dem einen oder anderen Gewässer.
Das sind die normalen Grün- oder Wasserfrösche. Sie können auch in Gartenteichen überleben, weil sie nicht so hohe Ansprüche an ihre Umwelt stellen. Der Laubfrosch ist da anders. Er benötigt eben einen größeren und abwechslungsreicheren Lebensraum. Sinnvoll ist hier die dauerhafte Anlage von Naturgebieten mit den schon erwähnten Feuchtgebieten. Der Laubfrosch gehört europaweit zu den gefährdeten Arten. Auch für NRW kann man keine Entwarnung geben. Die Abhängigkeit von der Pflege durch Naturschutzgruppen ist hoch, die Belastungen, unter denen die vielfach isolierten Vorkommen stehen, zu gravierend.
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