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20.10.2005
Ich weiß nicht, worüber ich mich mehr ärgern soll: über dieses missglückte Rührstück und die Tatsache, daß zwei großartige Schauspielerinnen in einer nichtssagenden und vor allem öde inszenierten Story kläglich verheizt wurden, oder über das gestrige Publikum (im Weisshaus-Kino, wer hätte das gedacht), das es tatsächlich geschafft hat, in jeder Szene, die auf das Gefühlsleben der armen Ursula bezogen war, lauthals zu lachen (harhar, alte Frau verliebt sich in jungen Mann, harhar, selten so gelacht)... Dabei müßte genau dieser Umstand doch der Grund gewesen sein, sich den Film anzusehen, und es ist wahrlich peinlich, dass es zwanzig Leute schafften, das ganze als eine witzige Lachnummer a la Stefan Raab zu betrachten. Aber genau an dieser Stelle liegt auch das Versagen des Films: die Charaktere bargen keine Tiefe, die Profile waren schlichtweg unspannend und boten nicht mehr als das oberflächliche Amusement. Einzige Rettung: Die Darstellerinnen (Daniel Brühl haben wir schon viel besser gesehen), die jede noch so kleine Chance nutzten, wenigstens ansatzweise ihr Können unter Beweis zu stellen. Sie hätten an mancher Stelle das Ruder fast herumgerissen, wenn nicht das Drehbuch schnell und zielgerichtet wieder die seichten Gewässer angesteuert hätte. Auch die Kamera wirkte hilflos: in regelmäßigen Abständen wurden Effekte eingestreut, die teilweise mühsam und deplaziert wirkten. Mein negatives Urteil ist das Endprodukt einer sich verstärkenden Mischung aus enttäuschendem Film und noch enttäuschenderem Publikum. Bitterer Cocktail.
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Three Thousand Years of Longing
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Capote
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Ein hoher Preis
08.03.2006
Am Anfang seiner Recherchen zu den Morden an der 4-köpfigen Farmerfamilie erklärt Capote, er wolle die Mörder, die ?Monster?, durch sein Buch wieder menschlich werden lassen. Doch dieses Ziel erweist sich für ihn als Fahrt ohne Wiederkehr: die Menschlichkeit in diesem sinnlosen, brutalen Gewaltakt zu entdecken zerstört schleichend sein Leben. Ein furchtbarer Preis, den er für den Blick in die kalte Seele des Mörders bezahlt.
Truman Capote wollte mit seinem Werk ?In Cold Blood? eine ?non-fictional novel? erschaffen, eine neue Form des dokumentarischen Romans, die so noch nie dagewesen war. Dem Regisseur ist es hervorragend gelungen, dieses Ziel auch filmerisch zu verfolgen: verrauchte, dicht gedrängte Parties in New York und ödes Hinterland mit braven Bürgern werden klischeelos und ohne Schnörkel in Szene gesetzt und stehen damit den intensiven Nahaufnahmen der Gesichter, den Emotionen und Gedankenwelten kontrastierend gegenüber. Ein spannendes Wechselbad zwischen Distanz und Nähe, zwischen äußerem Betrachten und Innerem Auge. Sehr sehenswert (jedenfalls im OmU).