Tristan & Isolde
Großbritannien/ Deutschland/ Tschechien 2006, Laufzeit: 123 Min., FSK 12
Regie: Kevin Reynolds
Darsteller: James Franco, Sophia Myles, Rufus Sewell, David O'Hara, Henry Cavill, Jean-Baptiste Blanc, Jaime King
Es war einmal vor unendlich langer Zeit...
socsss (63), 15.05.2006
...in einer fernen Galaxis.. Nein, das wars nicht, Moment! Also, vor langer Zeit bürgten die Namen Kevin Reynolds, Ridley Scott und Tony Scott noch für qualitativ hochwertiges oder zumindest doch rasantes Kino! Schade, dass es wirklich schon länger her ist!
Tristan und Isolde (an dem alle drei in unterschiedlichen Funktionen beteiligt waren) plätschert mindestens eineinhalb Stunden lang völlig belanglos vor sich hin, während der Film noch nicht gänzlich für sich entscheiden kann, welches sein Über-Ich sein soll! Bin ich ein Liebesfilm, eine klassische Tragödie, ein Heldenepos, ein Schlachtenepos? Bin ich überhaupt??? Ich fürchte, die Antwort muß leider "Ja" lauten! Und die Betonung liegt auf, na, wer kanns erraten?!?
Im Großen und Ganzen ist der Film aber gar nicht richtig schlecht! Er dauert nur etwa zwanzig Minuten zu lang (editieren ist manchmal ne echt gute Idee) - und es mangelt einfach an Biss! So ne simple Story muß man entweder genüßlich episch zelebrieren (und dafür sind zumindest Reynolds und Tony Scott eher nicht die richtigen Ansprechpartner) - oder mit Wucht durchziehen, dem Ganzen ein wenig mehr Schwung verleihen, den Score für sich arbeiten lassen, das Geschehen mit Humor (freiwllig, unfreiwillig geschieht das hier schon das ein oder andere Mal) auflockern, irgendwas machen, um das Publikum nicht sanft entschlummern zu lassen! Tristan und Isolde geht so etwas (wie gesagt, im Prinzip egal was, Hauptsache irgendwas davon) völlig ab.
Zusätzlich leidet der Film unter dem mangelnden Charisma und dem mangelnden Talent seiner Hauptdarsteller. James Franco mag hübsch anzuschauen sein, aber er spielt mit der Mimik eines Steven Seagal und dem Feuer eines Permafrostbodens, er schafft so gut wie keine Identifikationsfläche - und ich habe ihm weder den Kriegshelden noch (sogar viel weniger) den unsterblich Verliebten abgenommen! Und Sophia Myles definiert den Begriff "Blond" noch einmal neu - für diejenigen unter uns, denen dieses Klischee bislang entgangen war!
Schade um so großartige Darsteller wie Rufus Sewell und David O'Hara (der wenigstens mal den bösen Iren geben durfte, wenn auch Vergleiche mit Braveheart unter Androhung der Todesstrafe bestraft gehören - erstes Opfer dieses Gesetzes wäre dann aber, äh, ich, das lassen wir also mal besser), die in ihren völlig eindimensionalen Nebenrollen erst am Schluß ein wenig Facettenreichtum zeigen und damit ihr Können unter Beweis stellen dürfen und können.
Da hätte man mal richtig deutlich mehr draus machen können!

„Stromberg hat Relevanz für die heutige Zeit“
Ralf Husmann über „Stromberg – Wieder alles wie immer“ – Gespräch zum Film 12/25
„Beweise sichern für das, was afghanische Frauen durchmachen“
Sahra Mani über ihren Film „Bread & Roses: A Fight for Women's Rights“ - Portrait 12/25
Langfilmdebüt einer Schauspielerin
„Paternal Leave – Drei Tage Meer“ im Filmhaus – Foyer 12/25
Heldenspektakel
Männerrollen auf Leinwand – Vorspann 12/25
Grenzenlos
10. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/25
In NRW wird Kino wirklich gelebt
Verleihung der Kinoprogrammpreise NRW in der Wolkenburg – Foyer 11/25
Auf Identitätssuche
Die 17. Ausgabe des Filmfestivals Cinescuela in Bonn – Festival 11/25
Raus aus dem Schmuddelwetter
Tiefgründige Filme im No!vember – Vorspann 11/25
Sorry, Baby
Start: 18.12.2025
Herz aus Eis
Start: 18.12.2025
Die jüngste Tochter
Start: 25.12.2025
Der Fremde
Start: 8.1.2026
Unermüdliches Engagement für den Schnitt
„Kammerflimmern“ im Filmhaus – Foyer 10/25
Ein einfacher Unfall
Start: 8.1.2026
Hamnet
Start: 15.1.2026
Extrawurst
Start: 15.1.2026
Silent Friend
Start: 22.1.2026
„Es geht darum, Verbindung herzustellen und zu fühlen“
Zwei Fragen an Filmemacherin Laura Heinig – Portrait 10/25
Der Mensch hinter der Legende
choices Preview im Odeon Kino – Foyer 10/25
„Die wichtigste Strategie: nicht aufgeben“
Zwei Fragen an Filmemacherin Lenia Friedrich – Portrait 10/25
Father Mother Sister Brother
Start: 26.2.2026
Marty Supreme
Start: 26.2.2026
„Für mein Debüt bündle ich im Moment alle Kräfte“
Zwei Fragen an Filmemacherin Kim Lea Sakkal – Portrait 10/25
The Bride! – Es lebe die Braut
Start: 5.3.2026
Preisträgern auf den Zahn fühlen
Artist Talks des Film Festival Cologne im Filmpalast - Foyer 10/25