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Spun
USA 2002, Laufzeit: 101 Min., FSK 16
Regie: Jonas Akerlund
Darsteller: Jason Schwartzman, John Leguizamo, Mena Suvari, Patrick Fugit, Brittany Murphy, Mickey Rourke, Peter Stormare, Alexis Arquette, Deborah Harry, Eric Roberts, Chloe Hunter, Julia Mendoza, Elisa Bocanegra, Josh Peck, Larry Drake, Charlotte Ayanna, Ron Jeremy, Tony Kaye

Ross, Spider Mike, Cookie, Frisbee haben nur ein Ziel: Drauf sein, dem eintönigen Leben den rechten Kick zu versetzen. Abstriche in puncto Lebensqualität und Zwischenmenschlichkeit sind unvermeidlich, aber immerhin läßt sich endlich wieder behaupten: Alles so schön bunt hier. Eine poppige Hommage an das Leben im Drogenrausch. Auf Speed, Dope, Meth, Crystal, Ice, Zip und/oder Tweed kann man schon mal vergessen, dass der nächtliche Fick immer noch nackt und gefesselt in der eigenen Bude liegt. Aber die Hatz nach den Methamphetaminen hat nun mal Vorrang. Abgesehen davon, dass die synthetischen Drogen äußerst wirkungsvoll den menschlichen Verdrängungsmechanismus in Gang schmeißen. Normal also, dass sich Ross stante pede auf den Weg macht, sobald Not am Mann ist. Zumal er endlich direkt an der Quelle sitzt, nicht mehr bei Spider Mike und Cookie auf die nächste Lieferung warten muss, sondern über Nikki zum Adjutanten von The Cook aufgestiegen ist. In diesem Leben passiert nicht wirklich was, aber dem widmet sich Jonas kerlund mit ganzer Hingabe. Die versiffte Existenz tangiert nicht wirklich, Nikkis Losreißversuche vom Cook und seinen Drogen sind ebenfalls nicht von Bedeutung und die ewige Hinundherkutscherei, chronischer Geldmangel und alltägliche Paranoia sind nun mal natürliche Begleitumstände. Die Realität verkommt zum Abziehbild, das kerlund deckungsgleich auf die Leinwand wirft. Unter gekonnter Mithilfe seiner Darsteller, von denen sicherlich Mickey Rourke hervorzuheben ist, der den durchgeknallten Drogenkoch mehr als glaubwürdig interpretiert (abgesehen davon, dass man hier nachempfinden kann, was Kim Basinger meinte, als sie nach 9_ Wochen behauptete, Rourke zu küssen schmecke, als würde man einen Aschenbecher auslecken). Getreu dem Lebensgefühl der Generation High konzentriert sich kerlund, seines Zeichens u.a. Regisseur von Madonna-Videos, auf die Kicks seiner Protagonisten ? und bleibt dabei in seinem Metier. Rauschzustände werden zu grellen Comicstrips à la Lola rennt, Kurierfahrten zu musikalischen Roadmovies. Er lässt den Zeigefinger unten, bildet ab, wonach seine Helden streben: Einem Leben voller Höhepunkte, wie es ihnen in den Medien vorexerziert wird. Da bleibt nun wirklich kein Platz, sich um einen dahergelaufenen One-Night-Stand zu sorgen. Wie gut, dass wenigstens Ross' Nachbarin, Deborah Harry als grandiose Kampflesbe, den Durchblick behält.

(Lars Albat)

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