Shape of Water – Das Flüstern des Wassers
USA 2017, Laufzeit: 123 Min., FSK 16
Regie: Guillermo del Toro
Darsteller: Sally Hawkins, Michael Shannon, Richard Jenkins
>> www.fox.de/the-shape-of-water
Ratlosigkeit
Raspa (390), 10.07.2019
Ist das nun grandioser Kitsch oder hohe Filmkunst? Ich bekenne, dass ich mich dazwischen nicht festlegen kann. Für beides gibt es gute Argumente. Meine Kritik endet also diesmal in der Aporie.
Waterloo
Das Auge (335), 04.11.2018
Hat zwar hohe Auszeichnungen bekommen, mir jedoch nicht gefallen, weil merkwürdige Mischung aus Fantasy, tierischer (?) sexueller Konnotation, brutal-ekligem Beiwerk und Befreiung aus Unterdrückung und Missachtung.
Kitsch
Matt513 (266), 27.10.2018
Die Prämisse des Films hatte ich über die unausweichlichen Werbetrailer mitbekommen. Ich hatte mich daraufhin gefragt, wie Del Toro die Aufgabe meistert, die Romanze zwischen der Schönen und dem Biest glaubhaft zu etablieren, denn nur darüber würde der Film ja funktionieren.
Um die Quintessenz vorwegzunehmen; da dies eben überhaupt nicht gelingt, bleibt der ganze Film oberflächlich. Trotz 2 Stunden Laufzeit versucht Del Toro erst gar nicht, die Charaktere irgendwie einzuführen. Eine stumme einsame Dame, so einsam, daß Del Toro mehrmals sie masturbierend in der Badewanne vorführen muß, ist also die Hauptfigur. Sie tritt ans Aquarium in einem düsteren Labor voller düsterer Typen (alle weiß) und bäm! nur ein Blick und sie ist in die Kreatur verknallt. Also nicht etwa ein charmanter Rosenkavalier, der ihr Herz mit netten Worten entflammt hat. Nee, ein Wesen, von dem sie zu dem Zeitpunkt nur weiß, daß es aus dem Amazonas stammt und vor kurzem vermutlich jemandem eine schwere Verletzung beigebracht hat. Und das soll man dem Herrn Del Toro abkaufen. Hm. Also bei mir funktioniert das nicht (ich mein', gewiß, an der Fischtheke habe ich auch schon mal dem einen oder anderen leckeren Burschen da unterm Glas einen zärtlichen Blick zugeworfen, aber kann versichern, das war was gaaanz anderes..).
Als nächstes bringt sie dem Kiemenmann hartgekochte Eier und Swingmusik mit (was man so alles in dieses geheime Regierungsprojekt `reinschleppen darf), denn ist es ja allgemein bekannt, daß Kiemenmänner aus dem Amazonas darauf abfahren, nicht? Die Entwicklung dieser Liebesbeziehung ist so unglaubwürdig, wie es seit Episode 2 (Padmé und Anakin) nicht mehr der Fall gewesen ist. Es ist anstrengend, dem Film zu folgen, weil er durch seine Vorhersehbarkeit fürcherlich langweilig ist. Es ist daneben geradezu ärgerlich, wie sinnlos er stilistisch zusammengeworfen ist. Heimelige Märchenmusik dudelt, gleich daneben sinnlose Gewalt- und Sexszenen. Französische Chansons in einem Film, der in den USA zu Zeiten des Kalten Kriegs spielt. Daß der Film stilistisch und narrativ sich unverhohlen anderswo bedient, nicht zu übersehen.
Wegen des nicht funktionierenden Plots, dafür all der opulenten Staffage ist er nicht mehr als eine bunt bemalte Nippesfigur. Ich wäre nicht stolz darauf, ausgerechnet für solch einen kitschigen Ramschfilm den Oscar auf dem Sims stehen zu haben. Wenn man sich anschaut, was da noch im Wettbewerb war, tut es weh, daß ein solcher Quatsch gewonnen hat.
ja, aber ne ....
tinetuschen (142), 22.03.2018
Dieser Film ist optisch und schauspielerisch annähernd perfekt, somit kann ich die Oscars durchaus nachvollziehen. Die Story lies er aber recht kalt. Nicht der Inhalt, der ist ja soweit nachvollziehbar, zwei einsame Aussenseiter etc. ... klassisch. Aber trotz des visuellen Genusses (Das Labor, die Wohnungen, der Strassenzug ... perfekt in Szene gesetzt) blieb einfach nix.
Was ein Scheiss!
otello7788 (554), 07.03.2018
Es gab mittelmässige und unbedeutende Filme, die den Oscar gewonnen haben. Aber an einen richtig schlechten kann ich mich nicht erinnern.
"Shape of Water" ist fantastisch ausgestattet, handwerklich absolut großartig. Aber trotzdem ein unsägliches, primitives Rührstück, in dem Blödsinn als märchenhafte Fantasie verkauft werden soll. Dem widersprechen nicht zuletzt die mitunter abartig brutalen und ekeligen Szenen.
Wirklich richtig schlecht!
Ein modernes Märchen
woelffchen (597), 04.03.2018
Ein märchenhaftes Creature-Movie von Guillermo del Toro (Mexiko). Sehr aufwändig und perfekt inszeniert wird hier eine Phantasiegeschichte auf die Leinwand gezaubert, in der (mal wieder) Gut und Böse heftig aufeinanderprallen. Auch wer meint, aus dem Märchenalter heraus zu sein, sollte sich diese gut zweistündige Unterhaltung gönnen. Fazit: Sehenswert.
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24