
Mickey 17
USA 2024, Laufzeit: 139 Min., FSK 12
Regie: Bong Joon Ho
Darsteller: Robert Pattinson, Naomi Ackie, Steven Yeun
>> www.warnerbros.de/de-de/filme/mickey-17
Halsbrecherische Science-Fiction-Komödie
Fehldruck
"Mickey 17“ von Bong Joon-ho
Die Erde in der Zukunft: Mickey und Berto haben Schuldner auf den Fersen, die ihnen nach dem Leben trachten. Einziger Ausweg ist die Flucht. Glücklicherweise startet gerade eine Expedition unter der Leitung des skrupellosen Hieronymous Marshall zu einem Planeten, den er kolonialisieren will, um dort eine reine Rasse zu erschaffen. Mickey meldet sich als sogenannter Expendable an, als ein Entbehrlicher. Die schlechte Nachricht: Er ist auf der Mission für alle riskanten Aktionen zuständig, die tödlich enden könnten. Die gute Nachricht: Dank eines Gedächtnisspeichers und eines Biodruckers wird er nach seinem Tod geklont. Auf der Erde ist die Technik aus ethischen Gründen längst verboten, auch wegen der potentiellen Gefahr von Doppelgängern. Aber für derartige Missionen gibt es eine Sondergenehmigung. So ist Mickey schnell bei seiner 17. Inkarnation angelangt, als die Expedition nach vier Jahren den Eisplaneten Niflheim erreicht. Dort gerät er bei einem Sturz in eine Gletscherspalte, und Berto, der den ungleich leichteren Job als Pilot ergattern konnte, rettet den Überlebenden nicht – man kann ihn ja eh neu drucken. Als dann noch eine Truppe riesiger Kellerasseln angerollt kommt, scheint Mickeys x-ter Tod besiegelt. Doch die unschönen Tierchen haben eine gute Seele und retten Mickey. Der kommt halb erfroren wieder auf der Station an, um festzustellen: Nummer 18 wurde wegen seines vermeintlichen Tods bereits ausgedruckt. Das Problem: Multiples sind verboten und müssen vernichtet werden.
Bong Joon-ho ist in seiner Heimat Südkorea schon lange ein Superstar. Spätestens mit der Comicadaption „Snowpiercer“ mit Tilda Swinton, seiner ersten englischsprachigen Produktion, hat er auch weltweit viele Fans. Aber erst mit seinem Megahit „Parasite“, für den er die Goldene Palme in Cannes und vier Oscars erhalten hat, ist sein Name auch jenseits von Cineasten ein Begriff. Doch Diejenigen, die ihn mit „Parasite“ kennengelernt hatten, werden sich etwas wundern, auch wenn „Mickey17“ mit dem typischen drastischen Humor des Regisseurs aufwartet. Die Science-Fiction-Komödie erinnert vom Setting eher an „Snowpiercer“, die drollig-ekligen Kellerassel-Aliens wiederum an Joon-hos „Okja“ von 2017, ebenfalls mit Tilda Swinton. In „Mickey 17“ ist Megastar Robert Pattinson gleich zweimal zu sehen: Nummer 17 ist zaghaft und sensibel, lässt sich aber leicht ausnutzen. Nummer 18 hingegen ist grob, arrogant und weiß, was er will. Das Pattinson-Doppel im steten Duell zu sehen macht großen Spaß. Marc Ruffalo mit seinem deutlich an Trump angelegten Sprachduktus entfaltet kathartische Wirkung, wenn Mickeys Freundin Nasha (Naomi Ackie) aus tiefstem Herzen eine Hasstirade auf ihn loslässt (bei der Pressevorführung auf der Berlinale, wo der Film seine Weltpremiere feierte, löste diese Hasstirade spontanen Applaus aus). Vieles ist da: Spektakuläre Bilder und Action, Slapstick, viel Fantasie und auch die gesellschaftlichen und politischen Themen, die seine Filme begleiten. Letztere sind inmitten des zugegebenermaßen sehr kurzweiligen Getöses etwas grob gestrickt.
(Christian Meyer-Pröpstl)

„Stromberg hat Relevanz für die heutige Zeit“
Ralf Husmann über „Stromberg – Wieder alles wie immer“ – Gespräch zum Film 12/25
„Beweise sichern für das, was afghanische Frauen durchmachen“
Sahra Mani über ihren Film „Bread & Roses: A Fight for Women's Rights“ - Portrait 12/25
Langfilmdebüt einer Schauspielerin
„Paternal Leave – Drei Tage Meer“ im Filmhaus – Foyer 12/25
Heldenspektakel
Männerrollen auf Leinwand – Vorspann 12/25
Grenzenlos
10. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/25
In NRW wird Kino wirklich gelebt
Verleihung der Kinoprogrammpreise NRW in der Wolkenburg – Foyer 11/25
Auf Identitätssuche
Die 17. Ausgabe des Filmfestivals Cinescuela in Bonn – Festival 11/25
Raus aus dem Schmuddelwetter
Tiefgründige Filme im No!vember – Vorspann 11/25
Sorry, Baby
Start: 18.12.2025
Herz aus Eis
Start: 18.12.2025
Die jüngste Tochter
Start: 25.12.2025
Der Fremde
Start: 8.1.2026
Unermüdliches Engagement für den Schnitt
„Kammerflimmern“ im Filmhaus – Foyer 10/25
Ein einfacher Unfall
Start: 8.1.2026
Hamnet
Start: 15.1.2026
Extrawurst
Start: 15.1.2026
Silent Friend
Start: 22.1.2026
„Es geht darum, Verbindung herzustellen und zu fühlen“
Zwei Fragen an Filmemacherin Laura Heinig – Portrait 10/25
Der Mensch hinter der Legende
choices Preview im Odeon Kino – Foyer 10/25
„Die wichtigste Strategie: nicht aufgeben“
Zwei Fragen an Filmemacherin Lenia Friedrich – Portrait 10/25
Father Mother Sister Brother
Start: 26.2.2026
Marty Supreme
Start: 26.2.2026
„Für mein Debüt bündle ich im Moment alle Kräfte“
Zwei Fragen an Filmemacherin Kim Lea Sakkal – Portrait 10/25
The Bride! – Es lebe die Braut
Start: 5.3.2026
Preisträgern auf den Zahn fühlen
Artist Talks des Film Festival Cologne im Filmpalast - Foyer 10/25