Die Stille nach dem Schuss
Deutschland 2000, Laufzeit: 102 Min., FSK 12
Regie: Volker Schlöndorff
Darsteller: Bibiana Beglau, Martin Wuttke, Nadja Uhl, Harald Schrott, Alexander Beyer, Jenny Schily, Mario Irrek, Franca Kastein, Thomas Arnold, Dietrich Körner
Als Rita Vogt (Bibiane Beglau) in den 70er Jahren mit ihren Genossen in Berlin eine Bank überfällt, ist für sie die Welt noch in Ord-nung. Das Ganze ist ein heiteres Spiel mit Nervenkitzel. Doch irgendwann wird es ernst, die edlen Absichten, soziale Gerechtigkeit mit Gewalt durchzusetzen, erweist sich bald als Fehlkalkulation. Also baut Rita sich mit ihren Mitstreitern in die DDR eine neue Existenz auf, die dann nach der Wende zuende geht. Der Zuschauer von Volker Schlöndorffs Film "Die Stille nach dem Schuss" braucht wohl eine Weile, bis er sich in die Terroristen-Szene hineinfindet, zumal der Regisseur und sein Autor Wolfgang Kohlhaase den Einstieg in den Film, als burleske Farce angelegt haben. Doch mit der Übersiedlung in die DDR gewinnt dieser Aussteigerfilm in all seiner Detailgenauigkeit, seinem Zynismus, seiner Melange aus Tragik und Humor Dichte und Überzeugungskraft. Kaum hat Rita den anderen deutschen Boden betreten, begegnet sie dem Stasi-Offizier Er-win Hull (Martin Wuttke). Der gibt sich jovial und hilfsbereit, doch bald merkt man, dass er es faustdick hinter den Ohren hat. Das erfährt man spätestens, wenn er sich mit seinem Vorge-setzten unterhält. Der ist erstaunt, wie diese jungen Leute es schaffen, so einfach in ein West-Gefängnis einzubrechen und Hull meint, er werde denen schon auf die Finger sehen und ihnen mit Grill-Würstchen und Bier ein wenig näher kommen. Bevor Rita endgültig in die DDR einreist, befreit sie gemeinsam mit den anderen ihren Lebenspartner Andi. In der DDR führt Rita - jetzt heißt sie Sussane Schmidt - ein ganz normales Leben als Arbeiterin, wird wieder von der Wirklichkeit eingeholt, muss erneut die Identität wechseln, findet ihr Glück bis durch den Fall der Mauer 1989 das ganze Gebäude restlos zusammenbricht. Eine starke Gegenfigur hat Rita in der von Nadja Uhl gespielten Tatjana. Diese junge Frau ertränkt ihren Frust am DDR-Alltag, fühlt sich zu Rita/Susanne hingezogen, obwohl sie hinter ihrer Identität Geheimnisse ahnt.
(Heiko R. Blum)

„Stromberg hat Relevanz für die heutige Zeit“
Ralf Husmann über „Stromberg – Wieder alles wie immer“ – Gespräch zum Film 12/25
„Beweise sichern für das, was afghanische Frauen durchmachen“
Sahra Mani über ihren Film „Bread & Roses: A Fight for Women's Rights“ - Portrait 12/25
Langfilmdebüt einer Schauspielerin
„Paternal Leave – Drei Tage Meer“ im Filmhaus – Foyer 12/25
Heldenspektakel
Männerrollen auf Leinwand – Vorspann 12/25
Grenzenlos
10. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/25
In NRW wird Kino wirklich gelebt
Verleihung der Kinoprogrammpreise NRW in der Wolkenburg – Foyer 11/25
Raus aus dem Schmuddelwetter
Tiefgründige Filme im No!vember – Vorspann 11/25
Auf Identitätssuche
Die 17. Ausgabe des Filmfestivals Cinescuela in Bonn – Festival 11/25
Sorry, Baby
Start: 18.12.2025
Herz aus Eis
Start: 18.12.2025
Die jüngste Tochter
Start: 25.12.2025
Der Fremde
Start: 8.1.2026
Unermüdliches Engagement für den Schnitt
„Kammerflimmern“ im Filmhaus – Foyer 10/25
Ein einfacher Unfall
Start: 8.1.2026
Hamnet
Start: 15.1.2026
Extrawurst
Start: 15.1.2026
Silent Friend
Start: 22.1.2026
„Es geht darum, Verbindung herzustellen und zu fühlen“
Zwei Fragen an Filmemacherin Laura Heinig – Portrait 10/25
„Die wichtigste Strategie: nicht aufgeben“
Zwei Fragen an Filmemacherin Lenia Friedrich – Portrait 10/25
Der Mensch hinter der Legende
choices Preview im Odeon Kino – Foyer 10/25
Father Mother Sister Brother
Start: 26.2.2026
Marty Supreme
Start: 26.2.2026
„Für mein Debüt bündle ich im Moment alle Kräfte“
Zwei Fragen an Filmemacherin Kim Lea Sakkal – Portrait 10/25
The Bride! – Es lebe die Braut
Start: 5.3.2026
Preisträgern auf den Zahn fühlen
Artist Talks des Film Festival Cologne im Filmpalast - Foyer 10/25