Die kleine Spinne Lilly Webster
Slowakei 2023, Laufzeit: 65 Min., FSK 0
Regie: Katarina Kerekesova
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Unaufgeregtes Kino für die Jüngsten
Zusammengesponnenes
„Die kleine Spinne Lilly Webster“ von Katarina Kerekesova
In einer der oberen Etagen eines Mehrfamilienhauses lebt Familie Webster ihr ganz alltägliches Leben. Mama kocht, wäscht und organisiert den Familienalltag, während Papa zur Arbeit geht, wo er von seinem Sohn Hugo unterstützt wird. Auch Oma und Opa gehören zur Familie und teilen gerne ihre Lebensweisheiten mit ihrer Enkelin, der titelgebenden Lilly, die durch ihre Abenteuerlust immer wieder für Aufregung sorgt.
Zu Beginn des Films hat sich Lilly ein Familienpicknick gewünscht, ein Wunsch, den ihre Mutter ihr gerne erfüllt. Doch als Lilly erfährt, dass der Ausflug mal wieder nur bis zur Fensterbank gehen soll, ist sie sehr enttäuscht. Sie hatte gehofft, es würde endlich mal in den Innenhof gehen, wo sie ihren Schmetterling-Drachen endlich fliegen lassen kann. Doch die ältere Generation sieht in dem Hof eine bedrohliche No-Go-Zone, denn dort kann man Menschen begegnen, den gefährlichsten Tieren, die es überhaupt gibt. Die Enttäuschung über den ins Wasser gefallene Ausflug währt nur kurz, denn Lilly findet schnell andere Aktivitäten, wie etwa mit ihrer Freundin auf der Fliegenfarm Fliegen zu füttern, mit ihrem Papa zum Motten angeln gehen, oder mit ihrer Klasse an einem gemeinsamen Projekt über die Große Pfütze zu arbeiten. Und sich heimlich doch in den verbotenen Hof zu wagen. Sehr schön verbindet der Film reale Bilder mit Animation. Die (realen) im Hof spielende Mädchen aus der Parallel-Menschenwelt sehen aus der Spinnenperspektive wie bedrohliche Riesinnen aus und machen die Warnungen der Spinneneltern für zuschauende Kinder sehr nachvollziehbar. Die Spinnenwelt wiederum ist komplett animiert, was sie deutlich von der Menschenwelt abgrenzt.
In die liebliche Spinnenfamiliengeschichte hat Katarina Kerekesova auch einige aktuelle gesellschaftliche Themen eingewoben, die man nach dem Film gut mit Kindern diskutieren kann. Beim Mottenangeln z.B. fällt Lilly in eine Tüte Mehl. Dort entdeckt sie niedliche Mottenbabies oder Larven. Danach ist klar, dass sie nie mehr in Fliegenfett knusprig gebratene Motten essen kann. Das Fadenpostspiel lehrt Lilly über Gefahren im Netz. Und als beim Klassenprojekt der Außenseiter Momo erzählt, wie er und seine Familie die Große Pfütze verlassen mussten, weil sie von Fröschen verdrängt wurden, bietet dies eine Möglichkeit, auch das komplizierte Thema Fluchtursachen mit dem Nachwuchs zu diskutieren. Mit einer Lauflänge von knapp über einer Stunde strapaziert der Film auch nicht die Aufmerksamkeitsspanne seiner jungen Zielgruppe.
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