Die Champions
Deutschland 2003, Laufzeit: 135 Min., FSK 0
Regie: Christoph Hübner
Darsteller: Spieler: Mohammed Abdulai, Francis Bugri, Claudio Chavarria, Heiko Hesse, Trainer: Georg Kreß, Michael Skibbe, Bernd Krauss, Matthias Sammer
Ein bekennender Dortmund-Fan beobachtet vier junge Nachwuchsfußballer über mehrere Jahre im Jugendhaus des BVB. Und beweist, dass es sich um einen Trugschluss handelt, wenn man den fünfmaligen A-Jugend-Meister als zukünftigen Dominator der Bundesligaszene erachtet.Ein Film über die Leichtigkeit, sich selbst zu belügen.1998, Dortmunder Westfalenstadion: Die A-Jugend der Borussia lässt sich von den frenetischen Fans im Rahmen eines Bundesligaspiels für die fünfte Jugendmeisterschaft in Folge feiern. Unter ihnen: Francis Bugri, Mohammed Abdulai, Heiko Hesse und Claudio Chavarria. 2003, Kölner Filmhaus: Die Eingangsszene des Dokumentarfilms Die Champions veranlasst einen der anwesenden Journalisten zu Beginn der Pressevorführung zur trügerischen Hoffnung: "Dann heißt der Deutsche Meister demnächst endlich nicht mehr Bayern MünchenÖ" Und in der Tat: 2002 darf sich die Borussia tatsächlich mit der Meisterschale schmücken. Bundesligaluft geschnuppert hat von den Vier genannten, damaligen A-Jugend Spielern allerdings nur einer: Bugri, und der bekommt mit Rosicky auch noch einen Weltstar vor die Nase gesetzt. Auswechselbank und der schlichte Rat, beflissen an sich zu arbeiten, sind die Folge. Echte Maloche, das ist es, was man im Pott schätzt, was die mit Lorbeer dekorierten Nachwuchsspieler im Jugendhaus der Borussia erwartet. Das ist Bundesliga, ist das Geschäft. Wirklich neue Einsichten bietet Die Champions nicht. Entstanden ist vielmehr ein Film, dem die Sentimentalität gegenüber dem Dargestellten deutlich anzumerken ist. Die Qualität der vom Regisseur gedrehten Szenen ist bei einem solchen Konzept zu entschuldigen, nicht jedoch das Bedienen von Klischees in der Montage. Das meiste ist Gefühlsduselei, trotz einiger gelungener Stills oder des stimmungsvollen Herausstellens charakteristischer Geräusche, etwa des Klackerns der Stollenschuhe auf Asphalt. Die Stärken des Filmes liegen nicht in dieser Sentimentalität, sondern in der Eitelkeit der Spieler ? bei denen Bugri die große Ausnahme bildet ?, wie sie ihre Akne bekämpfen und ihre Zukunft erträumen. Oder in den Plattitüden der Trainer ? bei denen Georg Kreß die fuchtelnde Karikatur übernimmt Aber es ist ja auch schwer, über Fußball zu reden. Was schlussendlich zählt, ist: Auf'm Platz. Und Meister 2003 waren mal wieder die Bayern.
(Götz Leineweber / Lars Albat)

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