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Der schönste Tag in meinem Leben
Italien/Großbritannien 2002
Regie: Cristina Comencini
Darsteller: Virna Lisi, Margherita Buy, Sandra Ceccarelli, Luigi Lo Cascio, Marco Baliani, Marco Quaglia, Jean-Hugues Anglade, Ricky Tognazzi, Francisco Scianna, Francesca Perini, Maria Luisa De, Crescenzo, Andrea Samai

Für die kleine Chiara steht der bis dato schönste Tag ihres Lebens vor der Tür. Doch statt eines ausgelassenen Festes nach bester italienischer Tradition, droht ihre Erstkommunion in einer Tragödie zu enden: dem Zerfall der heiligen Bastion Familie. Eine feinfühlige Tragikomödie Idylle liegt über dem Familienanwesen. Doch der Schein trügt. Der Zahn der Zeit nagt bereits heftig an der Bausubstanz ? genauso wie an der so heiligen Institution Familie: Äußerlich noch ausgesprochen vital, nährt sich Großmutter Irene nur noch von der Vergangenheit. Gefangen in einem Verdrängungsprozess, der dem Zerfall des privaten Refugiums noch Vorschub leistet. Ihre älteste Tochter Sara lebt seit dem Tod ihres Mannes in emotionaler Isolation, konzentriert all ihre Gefühle auf Sohn Marco, den sie damit in den Wahnsinn treibt. Ritas Ehe ist seit der Geburt von Chiara nur noch Fassade. Und Claudio tritt zwar beruflich das väterliche Erbe an, hat sich aber aufgrund seiner geheimgehaltenen Homosexualität nahezu aus dem Familienleben verabschiedet. Schlechte Karten, um der kleinen Chiara zu ihrer Erstkommunion den bis dato schönsten Tag in ihrem noch kurzen Leben zu bescheren. Die Familienbande sind zerbröselt. Ein jeder steckt verletzt in sich selbst, kann nur noch mit Mühe und Not die Lüge aufrecht halten, der es bedarf, um den Kreis der Lieben nicht vollends zu sprengen. Ein Rollenspiel, das nur noch funktioniert, weil jeder derart mit sich selbst beschäftigt ist, dass er die Unstimmigkeiten des Gegenübers nicht wahrnehmen kann. Doch das gilt nicht für Chiara, die sich in Anlehnung an ihren Kommunionsunterricht wünscht, Jesus möge endlich sein Schwert zücken, um der Wahrheit den Weg zu bahnen. Ein Wunsch, den sie alsbald bereuen soll, denn die Wahrheit hält Einzug wie der Elefant im Porzellanladen. Doch wer jetzt ein wildes, klamaukhaftes Gemetzel à la "Rosenkrieg" erwartet, sieht sich angenehm überrascht. Regisseurin Christina Comencini scheint das Talent ihres Vaters Luigi geerbt zu haben und zeichnet ein feinfühliges wie facettenreiches Familienportrait, dessen Komik und Dramatik allein der Realität entspringen. Nichts erscheint aufgesetzt, alles natürlich, nur dass man sich im Film besser drüber amüsieren kann.

(Lars Albat)

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