Der Knochenmann
Österreich/Deutschland 2008, Laufzeit: 120 Min., FSK 16
Regie: Wolfgang Murnberger
Darsteller: Josef Hader, Josef Bierbichler, Birgit Minichmayr, Christoph Luser, Simon Schwarz, Dorka Gryllus, Pia Hierzegger, Stipe Erceg, Ivan Shvedoff, Edita Malovcic, Gerti Drassl
Tatort für Fortgeschrittene
observer (198), 18.03.2009
Hader ermittelt... Das an sich reicht schon aus, um einen gelungenen Kinoabend zu garantieren. Ganz nebenbei erzählt dieser handfeste Krimi viel über das Dorf und die Stadt, das Überleben und die Liebe. Unterhalb einer riesigen Autobahnbrücke verhebt sich der in die Jahre gekommene Wirt Josef Bierbichler beim letzten Versuch, sein Leben herumzureißen, während der zum Schnüffler einer Leasingfirma heruntergekommene Josef Hader mit müden Augen am Tresen lehnt. Bis es ein paar Tote zuviel gibt und das Gulasch außergewöhnlich zart schmeckt. Ganz großes Krimi-Kino mit komödiantischem Einschlag, weit abseits der üblichen "Tatort"-Klischees.
Sehr speziell
otello7788 (554), 03.03.2009
Ich gehöre dann leider zu denjenigen, die mit diesem Humor nicht sooo viel anfangen konnten. Mir war das Erzähltempo und der lakonische Stil einfach zu träge und ich habe mehrmals inmitten des Schlachtens das Ende des Films herbeigewünscht.
@kinokoller: Etwas, daß ich übrigens über die Zeit vom 19.2.-24.2. nicht sagen würde :-)
Wer is sehr makaber mag
somelikeithot (3), 01.03.2009
Köstlich ! Viel gelacht. Man sollte aber schon rabenswarzen Humor mögen. 4-5 Zuschauer sind während der Vorstellung rausgegagen. Vielleicht lag
es aber auch an der Sprache : wer mit dem Dialekt
nicht vertraut ist kann Verständigungsprobleme
bekommen. Ich - allerdings als Ausländerin - hatte
sie, mein deutscher Ehemann aber auch, und es ist
sehr schade, wenn andere Lachen und man kommt nicht
mit. Untertitel wären auf jeden Fall angebracht (macht mal ja bei Schwyzerdeutsch auch), dann macht der Film noch viel mehr Spaß.
schön schräg
Biggi (153), 26.02.2009
Da ich die Vorgängerfilme nicht kannte, war ich gespannt, ob hier im Forum nicht zu viel versprochen wurde. Ich bin begeistert - das ist höchster Spass nonstopp.
Der Drehort, das einsame Wirtshaus, wohin nur schneeglatte Straßen führen, ist schon gut gewählt. Die Schauspielerriege vom Feinsten. Bierbichler lacht sogar einmal (natürlich eine schöne Frau an), ansonsten geht er schweigend und unbeirrt im wahrsten Sinne über Leichen. Feiner Humor, Sprachwitz (Hader beschwert sich über die mangelnde Bedienung mit HIER IST DER GAST KÖNIG, darauf der Wirt WIR SIND EIN WIRTSHAUS, KEIN GASTHAUS. Ein Gag jagt den anderen, unglaublich.
Der Dialekt ist teilweise schwer zu verstehen, Untertitel wären fast angebracht. Die Schweinereien sind erträglich, das nahende Ende im Keller jedoch etwas zu tumultartig. Dafür der Schluss wieder ein Knaller.
Selbst am Aschermittwoch sehr aufbauend.
2 Stunden schwarzes Kinovergnügen
Colonia (683), 24.02.2009
Die Komödie des Jahres gibt's dieses Jahr schon im Februar. Und am besten sollte man noch schnell vor Aschermittwoch reingehen. "Der Knochenmann" passt grad wie die Faust auf's karnevalsgeschminkte Auge.
In der Tradition großer absurder Winterfilme wie "Fargo" und "Winterschläfer" steht "Der Knochenmann" und kann sehr gut mithalten. Hader vs. Bierbichler sind in Bestform, alle anderen Schauspieler ebenfalls prima aufgelegt. Die Regie hat wunderbare Einfälle, das Drehbuch bietet alles, was Liebhaber tiefschwarzen und bitterbösen Humors brauchen.
Meine Empfehlung!
Am 19. März lässt sich Hader in die Kölner Filmpalette sehen (er gibt sein Programm "Hader spielt Hader" am Abend in der Comedia).
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Die schwierige Situation in Venezuela
„Das Land der verlorenen Kinder“ im Filmhaus – Foyer 06/24
Sternenkriege und Weißer Terror
Volles Sommerkinoprogramm – Vorspann 06/24
Ungewöhnliches Liebesdrama
„Alle die du bist“ im Odeon – Foyer 05/24
Doppelter Einsatz für „Afrika“
Spendenaufruf des Afrika Film Festivals – Festival 05/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Ernster Mai
Der Frühling schwemmt viele Dokumentarfilme ins Kino – Vorspann 05/24
Prominente Drehorte
Der Verein Köln im Film zeigt in Köln gedrehte Spielfilme – Festival 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Filmpalast – Foyer 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
Gegen die Marginalisierung weiblicher Körper
„Notre Corps“ im Filmforum – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
Show halt
Die Sache mit dem Oscar – Vorspann 04/24
„Paradigmenwechsel im Mensch-Natur-Verhältnis“
Mirjam Leuze zum LaDOC-Werkstattgespräch mit Kamerafrau Magda Kowalcyk („Cow“) – Foyer 03/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24