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Beau Travail

Beau Travail
F 1999, Laufzeit: 90 Min.
Regie: Claire Denis
Darsteller: Denis Levant, Michel Lubor, Grégoire Colin, Marta Tafesse Kassa

Hochgewachsene Männer mit scharf geschnittenen Gesichtszügen und kahlen Schädeln sind von den Tanzpartnerinnen fasziniert, diese bildhübschen afrikanischen Mädchen haben den Rhythmus im Blut, aus ihren Augen sprühen Funken. Später sieht man die asketischen Recken in kultischer Pose starr verharrend mitten in der flirrenden Wüste, eine choreographische Dichtung von seltener Schönheit. "Das Körperliche sollte die Mitte des Films sein, die durchtrainierten Körper Gefängnis der Gefühle, die nie ganz ausbrechen können, deren Drang man aber in den Tanzszenen mit dem Mädchen spürt." Dschibuti, mitten in der Salzwüste im Roten Meer, ist Ausbildungs- und Übungsort für die französische Fremdenlegion, hier tut die Männer vom früh bis spät harten Dienst: Gymnastik, Kampftraining, quer durch die Wüste mit Marschgepäck, Kartoffel schälen, Wäsche waschen, Straßen ausbessern. Die Bevölkerung bleibt auf Distanz, nur in der Disco abends Begegnung mit den Mädchen, die ihnen auch nach dem Tanz gegen Bares zur Verfügung stehen. Es erstaunt, wie dokumentarisch echt das Soldatische, das harte militärische Training bei den eher choreographisch geschulten Schauspielern wirkt. "Die Kamerafrau Agnès Godard und ich haben mit den Schauspielern fast zwei Monate militärisch trainiert. Das war eine echte Strapaze, aber es hat sich ausgezahlt. Wir wollten kein ästhetisches Konzept, sondern das Körperliche selbst, ich hoffe, es ist uns gelungen, dass es die eigentliche Off-Stimme des Films ist. Motive aus Benjamin Brittons Oper "Billy Budd" vermischen sich in "Beau Traveil" mit Kompositionen von Neil Young. In Form eines Tagebuches setzt die französische Regisseurin Hermann Melvilles Roman "Billy Budd" um: Ein in Unehren entlassener Sergeant erinnert sich in Marseille an die Zeit in Dschibuti, dem Standort der Legion. "Ich habe dort einen Teil meiner Kindheit verbracht und habe gerade an diese Zeit viel Erinnerung." sagt Claire Denis, "Als Arte mir einen Beitrag zur Reihe "Fremde Länder" anvertraute, in der es um Erlebnisse von Franzosen im Ausland gehen sollte, dachte ich sofort an die Legion und an Dschibutti."

(Heiko R. Blum)

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