Arielle, die Meerjungfrau
USA 2023, Laufzeit: 135 Min., FSK 6
Regie: Rob Marshall
Darsteller: Halle Bailey, Melissa McCarthy, Awkwafina
>> www.disney.de/filme/arielle-die-meerjungfrau
Realverfilmung des Zeichentrickklassikers
Altes in neuem Gewand
„Arielle, die Meerjungfrau“ von Rob Marshall
Nachdem im Vorfeld zu viel über die Besetzung der rothaarigen Disney-Prinzessin mit einer BIPoC-Schauspielerin diskutiert wurde, glänzt Halle Bailey nun in der Rolle der Arielle. Die Unterwasserszenen sind mit Präzision umgesetzt und lassen eintauchen in die bunte Phantasiewelt. Altbekannte Lieder sind mit neuem Schwung interpretiert und auch einige neue heitere Songs in Disney-Manier sind hinzugekommen.
Außer der gelungenen Besetzung wurde aber die Chance verpasst, die Geschichte tatsächlich auch inhaltlich zu erneuern. Die Form des animierten Spielfilms führt noch deutlicher vor Augen, welche Rollenbilder dem jungen Publikum vorgelebt werden. Anstatt auf eigene Abenteuer in der farbenfrohen, aufregenden Unterwasserwelt zu gehen, ist die Heldin vom ersten Moment an einzig darauf fokussiert, dem Prinzen Erik (Jonah Andre Hauer-King) zu gefallen. Wie bei Disneys „Pocahontas“ (1995) geht es wieder einmal darum, dass die vermeintlich „exotische“, aus einer anderen Welt stammende Prinzessin den Traum-Prinzen mit ihrer Schönheit und Liebenswürdigkeit betört.
Und das schließlich sogar ohne Worte. Ob einige Kürzungen, wie beispielsweise Meerhexe Ursulas manipulative Ansprache mit dem Inhalt, Frauen sollten nicht zu viel reden und Männer lieber schweigend lächelnd für sich einnehmen, etwas an den implizit vorhandenen Aussagen ändern können, ist fraglich. So stellt sich die Frage, welche Relevanz inhaltsgetreue Realverfilmungen von Zeichentrickklassikern heute noch haben und ob Halle Bailey nicht in einer neuen, zeitgemäßen Geschichte als Vorbild mehr hätte glänzen können.
(Joana Keip)
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Filmpalast – Foyer 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
Gegen die Marginalisierung weiblicher Körper
„Notre Corps“ im Filmforum – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
Show halt
Die Sache mit dem Oscar – Vorspann 04/24
„Paradigmenwechsel im Mensch-Natur-Verhältnis“
Mirjam Leuze zum LaDOC-Werkstattgespräch mit Kamerafrau Magda Kowalcyk („Cow“) – Foyer 03/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Schöne Aussichten im Kino
Der Festivalauftakt in Berlin verspricht ein gutes Filmjahr – Vorspann 03/24
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24
Der Junge, dem die Welt gehört
Start: 2.5.2024
Zwischen uns das Leben
Start: 1.5.2024
Bad Director
Start: 9.5.2024
Robot Dreams
Start: 9.5.2024
Das Zimmer der Wunder
Start: 16.5.2024
Nightwatch: Demons Are Forever
Start: 16.5.2024
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Mit einem Tiger schlafen
Start: 23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
Golda – Israels Eiserne Lady
Start: 30.5.2024
May December
Start: 30.5.2024
Rechtsextreme Terroranschläge
„Einzeltäter Teil 3: Hanau“ im Filmhaus – Foyer 02/24
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
Love Lies Bleeding
Start: 18.7.2024