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Alles ist erleuchtet

Alles ist erleuchtet
USA 2005, FSK 12
Regie: Liev Schreiber
Darsteller: Elijah Wood, Eugene Hutz, Boris Leskin, Laryssa Lauret, Jason Schwartzman

Jonathan (Elijah Wood) lebt in Amerika, ist Jude und ist Sammler: Seine Tapeten sind gepflastert mit transparenten Plastiktüten, in denen er Gegenstände konserviert, die er Fotos seiner Familienmitglieder zuordnet. Gebisse hängen gleichberechtigt neben Dollarnoten und Briefen. Das Sammelsurium eingeschweißter Erinnerungen illustriert seine Ansicht, Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen. Seine Leidenschaft, das Puzzle der familiären Historie zu vervollständigen, bewegt ihn dennoch dazu, in die Ukraine aufzubrechen, um die Frau zu suchen, die im Zweiten Weltkrieg seinem Großvater das Leben gerettet hat. Dort wird der schweigsame Außenseiter begleitet von dem mürrischen Alex sr. (Boris Leskin), der nicht gut auf Juden zu sprechen ist, und dessen Enkel Alex jr. (Eugene Hutz), einem kauzigen, amerikanisierten Osteuropäer. Vorurteile, Sprachbarrieren und kulturelle Missverständnisse begleiten die drei eigensinnigen Männer auf ihrer tragikomischen Suche nach der Vergangenheit. Mit vergnüglichen Untertönen schickt Regisseur Liev Schreiber seine Protagonisten auf eine Reise durch die Ukraine, in der Gras sowohl über Kriegsschauplätze als auch über stillgelegte Fabrikruinen gewachsen ist. Amüsant ist dabei vor allem Elijah Wood als Jonathan, der sich mit stoischer Ruhe durch die Geschichte treiben lässt und seinen Gegenpol, Alex Jr. mit sanfter Stimme Political Correctness lehrt. Schreiber hatte bereits an einem Drehbuch über seinen Großvater in der Ukraine geschrieben, als ihm die Geschichte von Jonathan Safran Foer in die Hände fiel, die dem Film letztlich als Vorlage dienen sollte. "Foer hatte das, was ich auf 100 Seiten verfasst hatte, bereits auf 15 Seiten ausgedrückt ? und dazu humorvoll Ö", erinnert sich Schreiber. Entsprechend ambitioniert fällt die Umsetzung aus, die neben dem emotionalen Plot auch zwischenmenschlichen Humor und Situationswitz gelungen adaptiert. Ein Road-Movie durch die Ruinen Osteuropas, an dessen Ende nicht nur der Weg das Ziel ist und an dem Jonathan erkennt, dass sich Vergangenheit nicht immer eintüten lässt.

(Hartmut Ernst)

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