5 Jahre Leben
F, D 2013, Laufzeit: 90 Min., FSK 12
Regie: Stefan Schaller
Darsteller: Sascha Alexander Gersak, Ben Miles, John Keogh
>> www.5jahreleben.de/
Chronologie einer unrechtmäßigen Gefangenschaft
Zuckerbrot und Peitsche
„5 Jahre Leben“ von Stefan Schaller
Murat Kurnaz (Sascha Alexander Geršak) jobbt als Türsteher in Bremen. Als ein Kollege getötet wird, sucht Kurnaz Alternativen zum Milieu und landet in der Moschee, wo er den Islam für sich entdeckt. Ende 2001 reist er nach Pakistan, wird festgenommen und nach Guantanamo ausgeflogen. Dort lebt er ohne Anklage fünf Jahre in Gefangenschaft.
Murat Kurnaz gibt es wirklich. Heute lebt der Deutsche türkischer Abstammung wieder in Bremen. Auch wenn in seiner Akte Widersprüche auftauchen – es liegen keine Beweise vor, die Kurnaz mit dem Terrornetzwerk in Zusammenhang bringen. Den Amerikanern genügen Verdachtsmomente – und ein Geständnis, das die Festnahme im Nachhinein rechtfertigt. Der Spielfilm von Stefan Schaller vollzieht den Alltag im Lager nach: Der Gefangene wird gedemütigt, verhört, gefoltert. Seine einzige Bezugsperson ist der Verhörexperte Gail Holford (Ben Miles), der ihm mit Zuckerbrot und Peitsche gegenüber tritt und das Geständnis aus dem Gefangenen herauspressen will. Rückblicke schauen skizzenhaft zurück auf sein Leben im Bremer Milieu, auf seine Läuterung.
Auch wenn sich der Film nur oberflächlich und wenig psychologisch mit dem Schicksal seines Protagonisten auseinandersetzt, bleibt er vor allem eins: Ein anschaulicher Blick ins Unrecht.
(Hartmut Ernst)
„Ich wollte mich auf eine Suche nach Kafka begeben“
Regisseurin Agnieszka Holland über „Franz K.“ – Gespräch zum Film 10/25
Der Meister des Filmplakats
Renato Casaro ist tot – Nachruf 10/25
Schritt für Schritt zum Schnitt
25. Edimotion-Festival für Filmschnitt und Montagekunst in Köln – Festival 10/25
Schnappatmung von rechts
Wenn Filme Haltung zeigen – Vorspann 10/25
Stimmen für Veränderung
„How to Build a Library“ im Filmforum – Foyer 09/25
Eine sympathische Bruderkomödie
„Ganzer halber Bruder“ im Cinedom – Foyer 09/25
Wo Grenzen verschwinden und Geister sprechen
Das Afrika Film Festival Köln 2025 – Festival 09/25
Weinende Wände
Das Filmtheater als Begegnungs- und Spielstätte – Vorspann 09/25
„Es ist vertraut, aber dennoch spannend“
Schauspielerin Barbara Auer über „Miroirs No. 3“ – Roter Teppich 09/25
„Das Leben ist absurd, nicht der Film“
Regisseur Elmar Imanov über „Der Kuss des Grashüpfers“ – Gespräch zum Film 08/25
Jung-Bäuerinnen bei der Arbeit
„Milch ins Feuer“ im Odeon – Foyer 08/25
Gar nicht mal so stumm
Die Internationalen Stummfilmtage in Bonn 2025 – Festival 08/25
Drama, Baby?
Das Arthouse und der Schenkelklopfer – Vorspann 08/25
Sommergefühle
Leichte Kino-Kost im Juli – Vorspann 07/25
Im Abschiebegefängnis
„An Hour From the Middle of Nowhere“ im Filmhaus – Foyer 06/25
Fortsetzung folgt nicht
Serielles Erzählen in Arthouse und Mainstream – Vorspann 06/25
Wohnen im Film
Die Reihe Filmgeschichten mit „Träumen von Räumen“ im Filmforum NRW – Filmreihe 05/25
Filmischer Feminismus
Das IFFF 2025 in Köln – Festival 04/25
Der Filmfrühling ist angebrochen
Die erste Jahreshälfte startet mit bedeutenden Filmfestivals – Vorspann 04/25
Über die Todesangst
„Sterben ohne Gott“ im Filmhaus – Foyer 03/25
Alles für die Musik
Publikumspremiere von „Köln 75“ im Cinenova – Foyer 03/25
Schlechte Zeiten?
Merz im März und ernste Kost im Kino – Vorspann 03/25
Mit Trauer umgehen
„Poison – Eine Liebesgeschichte“ im Odeon – Foyer 02/25
Gute Zeiten
Wie lang darf ein Film sein? – Vorspann 02/25
Bittersüße Dystopie
„Ein schöner Ort“ in der Aula der KHM – Foyer 01/25