
20.000 Days on Earth
Großbritannien 2014, Laufzeit: 97 Min., FSK 6
Regie: Iain Forsyth, Jane Pollard
>> 20000daysonearth-film.de/
Ein Tag in der Höhle des Nick
Matt513 (271), 20.11.2014
Seit Jahrzehnten geistert Nick Cave durch das Feuilleton unserer kollektiven Wahrnehmung. Einen Tag seines Lebens (vielleicht der 20.000ste oder auch irgendein anderer) erlebt der Betrachter in vielen gedanklichen, teils fiktionalen Fragmenten mit, dem stream-of-consciousness in Ulysses ähnlich.
Neben Erinnerungen an die frühen Jahre als Post-Punk/Alternative/Rockmusiker teilt der Maestro des Morbiden seine Empfindungen beim Kunstschaffen sowie darüber, wie sich das Leben in seiner Wahrnehmung manifestiert (nämlich erst, indem man es erzählt und so vor dem Vergessen konserviert). Wer selbst schöpferisch tätig ist, mag es kennen, wenn man die Grenze des Bekannten, Schon-dagewesenen überschreitet. Man findet sich mit seinem geistigen Geschöpf wie mit einem Mustang auf der Wiese wieder. Was dann tun - zähmt man es, passt man es an, bis es den schon vorhandenen Werken (zu) ähnlich wird oder läßt man es wild, unvollendet; erträgt man den Rest Unsicherheit, ob‘s denn ‚gut‘ ist? Cave sucht genau diese Momente im Studio zu destillieren. Inmitten all des Bekannten manifestiert sich dann und wann das, was Cave Wahrheit nennt. Seine Kunst, das ist für ihn wie das Heraufbeschwören dieser Momente, das Schaffen eines Fleckens, an dem sich Phantasie und Realität durchdringen. Dies ist sein Antrieb, als Künstler auf der Bühne zu stehen und auf einer anderen Ebene beantwortet dies die Frage nach dem Funken, der uns alle antreibt.
Wir können es uns nicht erlauben, untätig zu sein, so Cave; besser einen vermeintlich schlechten Plan verfolgen als gar keinen – sein Wert offenbart sich nicht selten erst, wenn man ihn in die Tat umsetzt. So kann aus einer winzigen Flamme etwas werden, das die Welt verändert.

Grenzenlos
10. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/25
In NRW wird Kino wirklich gelebt
Verleihung der Kinoprogrammpreise NRW in der Wolkenburg – Foyer 11/25
Im Schatten des Orangenbaums
Start: 20.11.2025
Eddington
Start: 20.11.2025
Anemone
Start: 27.11.2025
Sentimental Value
Start: 4.12.2025
Raus aus dem Schmuddelwetter
Tiefgründige Filme im No!vember – Vorspann 11/25
Auf Identitätssuche
Die 17. Ausgabe des Filmfestivals Cinescuela in Bonn – Festival 11/25
Sorry, Baby
Start: 18.12.2025
Herz aus Eis
Start: 18.12.2025
Die jüngste Tochter
Start: 25.12.2025
Der Fremde
Start: 8.1.2026
Unermüdliches Engagement für den Schnitt
„Kammerflimmern“ im Filmhaus – Foyer 10/25
Ein einfacher Unfall
Start: 8.1.2026
Extrawurst
Start: 15.1.2026
Silent Friend
Start: 22.1.2026
„Es geht darum, Verbindung herzustellen und zu fühlen“
Zwei Fragen an Filmemacherin Laura Heinig – Portrait 10/25
„Die wichtigste Strategie: nicht aufgeben“
Zwei Fragen an Filmemacherin Lenia Friedrich – Portrait 10/25
Der Mensch hinter der Legende
choices Preview im Odeon Kino – Foyer 10/25
„Für mein Debüt bündle ich im Moment alle Kräfte“
Zwei Fragen an Filmemacherin Kim Lea Sakkal – Portrait 10/25
The Bride! – Es lebe die Braut
Start: 5.3.2026
Preisträgern auf den Zahn fühlen
Artist Talks des Film Festival Cologne im Filmpalast - Foyer 10/25
Nouvelle Vague
Start: 12.3.2026
La Grazia
Start: 19.3.2026
„Ich wollte mich auf eine Suche nach Kafka begeben“
Regisseurin Agnieszka Holland über „Franz K.“ – Gespräch zum Film 10/25