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35mm – Projektion
Foto: Archiv

Wie kommt der Film ins Kino?

01. Oktober 2008

Vom Drehbuch zur Kinovorstellung - Filmwirtschaft 10/08

Es gibt Erfindungen, die haben ein langes Leben. So wie die Glühbirne sich seit weit über 100 Jahren von ihrem Grundprinzip her kaum verändert hat, so ist auch der 35 mm-Film nach den ersten individuellen Erfahrungen in den einzelnen Filmländern bereits 1921 zum internationalen Standard für die Filmproduktion und das Kinoabspiel erfunden worden. Die darauf abbildbaren Formate, der Einzug des Farbfilms und immer wieder verbesserte Tonformate stellten Variationen dar, aber dass ein Filmstreifen mit 35 mm-Breite und 24 Bildern pro Sekunde durch einen Projektor gezogen wird, hat sich bis heute nicht verändert. Befragt man die Besucher eines Kinos nach der technischen Grundlage der Filmprojektion, wird der Anteil derer, die einen Kilometer langen und mehr als einen halben Zentner schweren Film vermuten, immer kleiner. Doch bevor der Film auf die Leinwand kommt, muss er erst mal ins Kino kommen. Und das geht vereinfacht so: Im Regelfall treffen sich Regisseur, Autor und Produzent auf Initiative aller oder eines einzelnen, um einen Film zu produzieren. Bei herkömmlichen Vermarktungsnotwendigkeiten versucht der Filmproduzent von vorneherein, einen großen Filmverleih mit einzubinden, um die Auswertung im Kino sicherzustellen. In Amerika sind vor allem die sogenannten Major-Studios wie z.B. Disney, Warner Bros., Fox, Sony u.a. Produzenten und Verleiher in Personalunion. Außerhalb des Herkunftslandes werden die Vermarktungsrechte häufig auf Filmmessen vertrieben. In Europa findet dies vor allem im Rahmen der Filmfestspiele in Cannes und Berlin statt, wo parallel zu den Festivals der Filmmarkt eine ungleich größere wirtschaftliche Bedeutung hat als der Wettbewerb. Auf diesen Filmmessen verkaufen die Produzenten die Rechte an den Meistbietenden, was dazu führt, dass ein Film, der in Amerika von Warner produziert und in die Kinos gebracht wurde, in Deutschland durchaus von Fox oder aber von Constantin ins Kino gebracht wird. Die erworbenen Rechte haben eine zeitliche, territoriale und auf die Auswertungsmedien bezogene Komponente. Im Regelfall werden die Lizenzen für sieben Jahre und hierzulande für den deutschsprachigen Raum erworben. Die Vermarktungsrechte für die Kinoauswertung werden fast immer auch mit den DVD-Rechten, idealerweise auch noch mit Fernsehrechten (free und pay) verknüpft. Je nach Einschätzung des Besucherpotentials wird die Anzahl der Filmkopien festgelegt, die bei Filmkunst-Filmen bei 10 beginnt und bei ganz großen Filmen bei etwa 1.200 Kopien endet. Die Herstellung dieser Kopien findet meist in italienischen Kopierwerken statt, nach dem die in Deutschland übliche Synchronisation stattgefunden hat. Auf einem sogenannten großen Filmteller gelegt und über viele Umlenkrollen in den Projektor eingelegt wird die Filmrolle mit einem zwischen 3.000 und 7.000 Watt starken Xenon-Kolben die große Illusion auf die Leinwand gezaubert.

Kim Ludolf Koch

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