Wasser ist Leben. Es sichert Nahrung, Gesundheit und Wohlstand und bringt die Natur zum Erblühen. Ohne sauberes Wasser ist nachhaltiges Leben unmöglich. Doch Wasser birgt auch Gefahren, denn es ist unberechenbar und lässt sich nur schwer kontrollieren. So wie das große Hochwasser im Juli 2021 zeigte, bei dem deutschlandweit viele Menschen starben. Auch in Wuppertal kam es in der Innenstadt zu Überschwemmungen in seltenem Ausmaß. Unzählige Keller liefen voll, Gebäude wurden zerstört, und die Straßen waren unpassierbar. Selbst die Schwebebahn musste ihren Dienst vorübergehend einstellen. Drei Jahre später sind die meisten Schäden behoben, die Arbeit am Hochwasserschutz ist jedoch noch im Gange.
Hochwasserschutz 4.0
Um extreme Wetterereignisse besser abzufedern hat der Wupperverband das Zukunftsprogramm Hochwasserschutz entwickelt, das neben Hochwasservorsorge auch Anpassungen an andere Klimawandelfolgen umfasst, etwa längere Trockenphasen. Das Programm besteht aus einer Analysephase und sechs Handlungsfeldern mit Maßnahmen für die Kurz-, Mittel- und Langfristplanung. Hochwasservorsorge ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Behörden, Kommunen, Wasserwirtschaft und Bürgern. Zweihundert priorisierte Maßnahmen sollen über 20 Jahre hinweg gemeinsam mit den Kommunen umgesetzt werden. Die Kosten wurden Ende 2023 auf bis zu 250 Mio. Euro geschätzt.
„Im Bereich Information und Meldewesen haben wir schon viele Projekte umgesetzt“, berichtet Susanne Fischer, Pressesprecherin des Wupperverbands. Dazu gehören Hochwassermeldepässe für die Kommunen, Festlegung von Meldegrenzen für Gewässerpegel und Talsperrenabgaben, ein Videokanal für die schnelle Kommunikation mit dem Katastrophenschutz im Hochwasserfall. Auch die Talsperrensteuerung wird den geänderten Randbedingungen in Zeiten des Klimawandels angepasst. „Aktuell arbeiten wir mit weiteren Partnern am HWS 4.0, künstliche Intelligenz soll die präzisere Vorhersage von Hochwasser anhand vieler Daten, wie Regenmengen oder Bodenfeuchte, ermöglichen“ [HWS = Hochwasserschutzsystem; d. Red.]. Darüber hinaus gibt es Projekte im technischen Hochwasserschutz, wie das neue Becken am Mirker Bach im Bezirk Uellendahl sowie „grünen Hochwasserschutz“. Damit ist gemeint, dass man der Wupper wieder mehr Raum geben will für Gewässerentwicklung und Hochwasservorsorge.
Natur und Technik
Öffentlichkeitsarbeit soll die Bürger für Prävention und Risikovorsorge sensibilisieren. Kommunen wie Wuppertal, Wasserverbände und weitere Akteure streben so eine Balance zwischen natürlichem Hochwasserschutz und technischer Infrastruktur an, um die Sicherheit der Einwohner langfristig zu stärken. „Es ist in Zeiten der Klimaveränderung sehr wichtig, dass alle Bürgerinnen und Bürger für das Thema Hochwasserschutz sensibel sind und im Rahmen ihrer Eigenverantwortung etwas tun“, so Fischer. Solche Maßnahmen können der individuelle Objektschutz an der eigenen Immobilie sein oder die Bereitstellung eines Grundstücks für Überflutungsflächen und Rückhalteräume an Gewässern. Auch der achtsame Umgang mit Bächen ist wichtig; zum Beispiel sollten keine Gartenabfälle oder Grünschnitt an Bachufern gelagert werden, da dies bei Regen zu Verstopfungen führen kann.
Hochwasserschutz ist ein Generationenprojekt, an dem jeder beteiligt sein sollte. Wasser ist eine kostbare Ressource, die es zu schützen gilt. Mittelbar trägt der Hochwasserschutz im Wuppergebiet zudem zum Schutz der Ozeane bei. „Unsere Maßnahmen für die Wasserqualität unserer Flüsse, zum Beispiel Optimierung der Abwasserreinigung, helfen auch den Ozeanen“, erklärt Susanne Fischer.
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Ausgefischt
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Hilfe nach dem Schock
Teil 1: Lokale Initiativen – Opferschutz bei der Kölner Polizei
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