 
		Auch dieses Jahr hat BB-Promotion wieder drei international  erfolgreiche „Shows“ zum Sommerfestival in die Kölner Philharmonie  eingeladen. Den Anfang macht die Oper „Porgy and Bess“ (16.-25.7.), die  eigentlich ein Musical werden sollte. Denn nach dem Erfolg des Romans  und Bühnenstücks „Porgy“ hatte der Broadway schon seine Fühler  ausgestreckt. „Show Boat“- Komponist Jerome Kern und sein Librettist  Oscar Hammerstein sollten es auf die Musical-Bühne bringen. Nur dem  Drängen des Autors DuBose Heyward gegenüber George Gershwin haben wir es  zu verdanken, dass aus „Porgy“ die erste amerikanische Volksoper wurde.  In dem eher funktional als beeindruckenden, Tournee-tauglichen  Bühnenbild von Michael Scott hat Regisseurin Baayork Lee die anrührende  Geschichte des Krüppels Porgy inszeniert, der sich in die Geliebte des  flüchtigen Mörders Crown verliebt und sie heiratet. Als Crown wieder  auftaucht und Bess zurückverlangt, tötet Porgy ihn. Während die Polizei  Porgy verhört, verführt der Drogendealer Sportin‘ Life Bess und nimmt  sie mit nach New York, wohin ihr Porgy folgt. In der Rolle der Bess wird  übrigens die langjährige „Diva“ der deutschen Oper am Rhein, Morenike  Fadayomi, zu bewundern sein, und das von William Barkhymers dirigierte  Orchester wird (unsichtbar fürs Publikum) im Foyer der Philharmonie  aufspielen.
Das zweite „Event“ bildet Bill Kenwrights 2006 am  Londoner Westend aufgeführte Neu-Inszenierung von Andrew Lloyd Webbers  Klassiker „Evita“ (28.7.-8.8.). In die, gegenüber dem Original,  choreographisch erweiterte Inszenierung ist auch der für die Verfilmung  mit Madonna neu geschriebene Song „You Must Love Me“ eingearbeitet. Und  so erleben wir „Evita“ buchstäblich in einem neuen Licht (-design),  getragen von drei charismatischen Hauptdarstellern: Abigail Jaye (Eva),  Mark Powell (Che) und Mark Heenehan (Perón). 1934 entflieht die  15jährige Eva Duarte ihrem tristen Kindheitsmilieu und folgt dem  Barsänger Magaldi nach Buenos Aires. Dort schläft sie sich zum Radio-  und Filmstar hoch und lernt schließlich in dem Offizier Juan Peron eine  verwandte Seele kennen. Gegen den Einfluss des Militärs und der  Geld-Aristokratie mobilisiert sie die Arbeiter für ihn und verhilft ihm  zur Präsidentschaft. 1952 stirbt die von den Massen wie eine „Heilige“  Verehrte an Krebs.
Den Abschluss des Sommerfestivals bildet dann  die Ballett-Show „Rock the Ballet“ (17.-22.8.) zu der  Entertainment-Ikonen wie Queen, Prince, U2 und Michael Jackson ihre  Songs beisteuern. Choreograph Rasta Thomas und seine Frau Adrienne  Canterna-Thomas, das einzige weibliche Mitglied des 7-Boy-Ensembles,  „fegen“ auch mit über die Bühne, wenn es gilt, dem  klassisch-antiquierten Ballett neue (junge) Zuschauerschichten zu  erschließen. Mit perfekter Technik und bestaunenswerter Leichtigkeit  kreieren sie eine Show, die Tanz, Musik und eine unterschwellige Erotik  zu einem animierenden Ganzen verbindet.
www.koelnersommerfestival.de
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