Mit dem Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft und den Krisen des Spätkapitalismus wird auch der Begriff der Arbeit neu diskutiert und, wie in dem gerade gehypten Manifest „Der kommende Aufstand“, auch mal radikal verabschiedet. „Sich organisieren, um nie wieder arbeiten zu müssen“, wird dort als Ziel formuliert. Wenn das Freie Werkstatt Theater sich dem Nichtstun widmet, könnte es also aktueller nicht sein.
Oft sind es nur Bilder, die die Zeit überdauern, selbst Musik hat eine viel kürzere Halbwertzeit. Wenn die Noten auch noch von einer Frau des 17. Jahrhunderts stammen, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie sich im Kontinuum der Speichermassen verlieren. Der Jazz-Komponist Georg Graewe hat sich auf eine Forschungsreise in die Welt der Barbara Strozzi begeben, die 1619 in Venedig geboren wurde und als Sängerin und Komponistin und vermutlich auch als Kurtisane in der Stadt auf Stelzen Berühmtheit erlangte.
"In der Repräsentativen Demokratie werden politische Sachentscheidungen im Gegensatz zur direkten Demokratie nicht durch das Volk selbst, sondern ausschließlich durch Volksvertreter getroffen." Und eben jenes Kölner Wahlvolk votierte vor nicht allzu langer Zeit für eine SPD geführte Stadtregierung in Koalition mit den GRÜNEN.
Sie sind zu sechst, alle beredt: Bernard, Louis, Neville – drei Jungs. Und drei Mädchen: Jinny, Rhoda und Susan. Virginia Woolf lässt sie ihre Leben erzählen, als Ich-Erzähler, oft in inneren Monologen, manchmal im Gespräch miteinander, immer im absoluten Jetzt. Sie erzählen von den leichten Spielen der Kindheit bis zur Schwere des Alters.
Oblomow schläft. Da hilft kein Bitten, kein Flehen, kein Krach. Sein Bettsofa ist die feste Burg, die zu verlassen ihm so unendlich schwer fällt. Mit der Decke über dem Kopf entzieht er sich der Anstrengung, Entscheidungen treffen zu müssen. Doch das Leben kümmert das wenig, es vergeht. Einfach so.
Das Team von „Irgendwas mit Medien“ hat zur Theater-Inszenierung eine Art Gesamtkunstwerk geschaffen: Blog und „Schallplatte zum Blog zur Produktion zum Blog zur Schallplatte“, eben eine Produktion in mehreren Medien. Die LP versammelt zwölf Stücke zwischen gut hörbarem, chilligem Jazz und Hip Hop; auf der B-Seite gibt es auch ein bisschen Text mit Gesellschaftsinternetkritik.
Zwei Frauen: Beide tragen sie blaue Leggings, Spaghetti-Träger-Shirts und Ballerinas. In einer späten Lebensphase die Eine, dem Teenager-Alter eben entwachsen die Andere. 50 Jahre liegen zwischen ihnen.
Kölns Schauspiel Intendantin hat Glück - das Glück der Tüchtigen. Und: Karin Beier hat Gespür, Gespür für das richtige Timing. Nicht nur auf der Bühne. Diesmal dreht es sich um das Timing ihres Lebensfilmes...
Es sind archaische Bilder, die Richard Maxwell in seinem Stück „Ode to a man who kneels“ aneinander reiht. Ein Mann steht, ein Mann kniet. Was beide verbindet, ist eine Pistole. Dann sieht man eine Frau auf einer Bank sitzen, die auf einen Mann wartet, der nie kommt. Später kniet ein anderer Mann vor ihr auf dem Boden und bittet um ihre Hand. Bilder, die man hundertmal auf Fotos oder in Filmen gesehen hat und die sich dem kollektiven Erinnerungsvermögen eingebrannt haben.
Karin Henkel inszeniert Tschechow in Köln.
Raus ins Leben?
„Draußen“ in der Kölner Stadthalle Mülheim – Theater am Rhein 05/25
Der Mensch als Scherbe
„Der zerbrochene Krug“ am Horizont Theater – Theater am Rhein 03/25
Totale Berührung
„Do not touch!“ am Theater der Keller – Theater am Rhein 03/25
De Rach vun der Fleddermus
„De Kölsche Fledermaus“ an der Oper Köln – Theater am Rhein 02/25
Das Ende der Herrlichkeit
„Der Fall Ransohoff “ am Orangerie Theater – Theater am Rhein 02/25
Überladenes Gezwitscher
Elfriede Jelineks „Am Königsweg“ und „Endsieg“ in Bonn – Theater am Rhein 02/25
Licht in der Finsternis
„Brems:::Kraft“ in Köln und Mülheim a.d. Ruhr – Theater am Rhein 01/25
Ausweg im Schlaf
„Der Nabel der Welt“ in Köln – Theater am Rhein 01/25
Klamauk und Trauer
„Die Brüder Löwenherz“ in Bonn – Theater am Rhein 01/25
Ein Bild von einem Mann
„Nachtland“ am Theater Tiefrot – Theater am Rhein 12/24
Fluch der Stille
„Ruhestörung“ am TdK – Theater am Rhein 12/24
Im Land der Täter
„Fremd“ am Theater Bonn – Theater am Rhein 12/24
Das Mensch
„Are you human“ am TiB – Theater am Rhein 12/24
Wege in den Untergang
„Arrest“ im NS-Dokumentationszentrum Köln – Theater am Rhein 10/24
Bis der Himmel fällt
Franz Kafkas „Der Bau“ am Theater der Keller – Theater am Rhein 09/24
Feder statt Abrissbirne
„Fem:me“ in der Alten Feuerwache – Theater am Rhein 07/24
Der Untergang
„Liquid“ von Wehr51 – Theater am Rhein 07/24
Gefährlicher Nonsens
Kabarettist Uli Masuth mit „Lügen und andere Wahrheiten“ in Köln – Theater am Rhein 07/24
Den Schmerz besiegen
„Treibgut des Erinnerns“ in Bonn – Theater am Rhein 07/24
Alles über Füchse
„Foxx“ in den Ehrenfeldstudios – Theater am Rhein 07/24
Vergessene Frauen
„Heureka!“ am Casamax Theater – Theater am Rhein 06/24
Freiheitskampf
„Edelweißpiraten“ in der TF – Theater am Rhein 06/24
Menschliche Eitelkeit
„Ein Sommernachtstraum“ in Köln – Theater am Rhein 06/24
Die Grenzen der Freiheit
„Wuthering Heights“ am Theater im Bauturm – Theater am Rhein 06/24
Erschreckend heiter
„Hexe – Heldin – Herrenwitz“ am TiB – Theater am Rhein 05/24