Parallel zur Ausstellung „Work & Women“ wurde im Frauenmuseum Bonn die obere Etage einer Verwandlung unterzogen. Die verantwortlichen Künstlerinnen Christa Hahn, Ilona Hellmiß, Elena Pinci Schneider, Claudia Rottsahl-Schwachhöfer, Michaela Schulze Wehninck und Manuela Stein befassen sich seit 2012 gemeinsam mit dem Themenkomplex Heim/Heimat/Zuhause/Identität. Ihre verschiedenartige Herkunft und unterschiedlichen, aber gleichberechtigten Herangehensweisen bildeten neben der Signalfarbe Rot den Ausgangspunkt für ein multimediales „wildes Heim“, eine begehbare Installation, in welche die sechs ihre Positionen zu einem gemeinsamen Werk – Sonderedition „ROT“ – haben zusammenfließen lassen. Die Blut- und Lippenstift-Farbe steht für starke Emotionen und für Energie und Wärme, Aktivität und Dynamik; sie trifft im Museum mit ihrer oft eher beunruhigenden Wirkung und in ihrer Vieldeutigkeit auf die Frau in Arbeit und Heim, mit dem das Adjektiv „wild“ normalerweise schwerlich zusammengeht.
Die Installation ist auch ein Interaktionsraum und bietet im „Gästeraum“ Platz für die Arbeit von Gastkünstlern, die sich auf die Farbe Rot einlassen: Wenn es etwa am Sonntag, den 21. Mai um 14 Uhr die „Rotzeit“ eingeläutet wird, beginnt in Schleifen von 20 Minuten eine vierstündige Performance des schwedisch-deutschen Duos TBL (TallBlondLadies) mit dem Titel „Potential Fertility Rite“, bevor um 18 Uhr roten Gefühlen („sentimenti rossi“) nachgegangen wird, wenn Michaela Günther (Mezzosopran) und Elmar Siebert (Gitarre) Barockmusik spielen. Zur Finissage am 29. Mai um 15 Uhr tritt die Perfomancegruppe TheatronToKosmo auf.
„Mein wildes Heim in der Sonderedition ‚ROT‘“ | bis 29.5. | Di-Sa 14-18 Uhr, So 11-18 Uhr | Frauenmuseum, Bonn | 0228 69 13 44 | meinwildesheim.blogspot.de
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