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Die Angie Hiesl-Produktion „Dressing the City“
Foto: Roland Kaiser/„Angie Hiesl Produktion“

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30. August 2012

NRW-Ensembles im Fokus – Theaterleben 09/12

„Nordrhein-Westfalen ist ein anerkannter Standort für freischaffende Künstler und Ensembles“, erklärte NRW-Kulturministerin Ute Schäfer anlässlich der Vorstellung der neuen Spitzenförderung für freie Theaterensembles in Nordrhein-Westfalen. Mit ihren flexiblen Betriebsstrukturen, ihrem modernen Kulturmanagement und ihrer innovativen künstlerischen Arbeit habe sich die freie Theater- und Tanzszene zu einem zukunftsweisenden Modell entwickelt. "In NRW ist sie mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Theaterlandschaft geworden, der nicht nur an regionaler, sondern auch an internationaler Bedeutung gewinnt", so die Ministerin.

Vier freie NRW-Theaterensembles kommen nun für drei Jahre in den Genuss einer Spitzenförderung durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport in Höhe von 65.000 Euro pro Jahr: Kainkollektiv aus Bochum, Half Past selber schuld aus Düsseldorf und Hofmann&Lindholm sowie Angie Hiesl Produktion aus Köln sind die glücklichen Gewinner der ersten Vergaberunde der neuen Förderung im Theaterbereich. Im Tanz gibt es die Spitzenförderung bereits seit 2009. Für das Kölner Tanzensemble MOUVOIR/Stephanie Thiersch und die Düsseldorfer Kompanie um Ben J. Riepe wurde die Förderung nun um weitere drei Jahre verlängert, neu aufgenommen wurden Raimund Hoghe und Gudrun Lange aus Düsseldorf sowie die Ensembles Renegade/Pottporus aus Bochum und Bodytalk aus Köln. Insgesamt kommen damit nun neun freie Tanz- und Theatergruppen - davon vier aus Köln - in den Genuss dieser nicht zuletzt ob ihrer Höhe außerordentlich wichtigen und zukunftsweisenden Förderung: „Mit der dreijährigen Spitzenförderung wollen wir herausragenden Ensembles der freien Kulturszene im Land mehr Planungssicherheit geben. Diese Spitzenförderung hat bundesweit Modellcharakter“, so Schäfer.

Als zweite vorbildliche Initiative zur Förderung der freien Theater in NRW sorgt das Theaternetzwerk Rheinland WEST OFF für einen künstlerischen Austausch zwischen den Städten Bonn, Köln und Düsseldorf. Freie Produktionen aus den drei Städten werden nun bereits zum dritten Mal in den jeweils anderen Städten präsentiert: In diesem Jahr sind die Produktionen „Die Wütenden“ von DRAMA Köln, „Die Ängstlichen und die Brutalen“ vom Theater der Keller Köln, „Nur fliegend“ und „Der Teufel“ vom Bonner fringe ensemble und „Romantic Afternoon“ von Verena Billinger und Sebastian Schulz aus Düsseldorf in den Städten der Rheinschiene zu sehen. Das Projekt hat den Charakter einer regionalen, städteübergreifenden Abspielförderung und sorgt somit dafür, dass gute Produktionen in der nahen Region von einem größeren Publikum wahrgenommen und öfter gespielt werden können - für die beteiligten Städte, Theater und das Publikum eine Win-Win-Situation.

Sowohl die NRW-Spitzenförderung als auch das regionale Theaternetzwerk WEST OFF sind wichtige, begrüßenswerte Beiträge zur Professionalisierung der freien Theaterszene in NRW und hier vor allem zur Förderung freier Ensembles, die den Motor neuer ästhetischer Entwicklungen darstellen.

Jörg Fürst

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