„Nordrhein-Westfalen ist ein anerkannter Standort für freischaffende Künstler und Ensembles“, erklärte NRW-Kulturministerin Ute Schäfer anlässlich der Vorstellung der neuen Spitzenförderung für freie Theaterensembles in Nordrhein-Westfalen. Mit ihren flexiblen Betriebsstrukturen, ihrem modernen Kulturmanagement und ihrer innovativen künstlerischen Arbeit habe sich die freie Theater- und Tanzszene zu einem zukunftsweisenden Modell entwickelt. "In NRW ist sie mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Theaterlandschaft geworden, der nicht nur an regionaler, sondern auch an internationaler Bedeutung gewinnt", so die Ministerin.
Vier freie NRW-Theaterensembles kommen nun für drei Jahre in den Genuss einer Spitzenförderung durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport in Höhe von 65.000 Euro pro Jahr: Kainkollektiv aus Bochum, Half Past selber schuld aus Düsseldorf und Hofmann&Lindholm sowie Angie Hiesl Produktion aus Köln sind die glücklichen Gewinner der ersten Vergaberunde der neuen Förderung im Theaterbereich. Im Tanz gibt es die Spitzenförderung bereits seit 2009. Für das Kölner Tanzensemble MOUVOIR/Stephanie Thiersch und die Düsseldorfer Kompanie um Ben J. Riepe wurde die Förderung nun um weitere drei Jahre verlängert, neu aufgenommen wurden Raimund Hoghe und Gudrun Lange aus Düsseldorf sowie die Ensembles Renegade/Pottporus aus Bochum und Bodytalk aus Köln. Insgesamt kommen damit nun neun freie Tanz- und Theatergruppen - davon vier aus Köln - in den Genuss dieser nicht zuletzt ob ihrer Höhe außerordentlich wichtigen und zukunftsweisenden Förderung: „Mit der dreijährigen Spitzenförderung wollen wir herausragenden Ensembles der freien Kulturszene im Land mehr Planungssicherheit geben. Diese Spitzenförderung hat bundesweit Modellcharakter“, so Schäfer.
Als zweite vorbildliche Initiative zur Förderung der freien Theater in NRW sorgt das Theaternetzwerk Rheinland WEST OFF für einen künstlerischen Austausch zwischen den Städten Bonn, Köln und Düsseldorf. Freie Produktionen aus den drei Städten werden nun bereits zum dritten Mal in den jeweils anderen Städten präsentiert: In diesem Jahr sind die Produktionen „Die Wütenden“ von DRAMA Köln, „Die Ängstlichen und die Brutalen“ vom Theater der Keller Köln, „Nur fliegend“ und „Der Teufel“ vom Bonner fringe ensemble und „Romantic Afternoon“ von Verena Billinger und Sebastian Schulz aus Düsseldorf in den Städten der Rheinschiene zu sehen. Das Projekt hat den Charakter einer regionalen, städteübergreifenden Abspielförderung und sorgt somit dafür, dass gute Produktionen in der nahen Region von einem größeren Publikum wahrgenommen und öfter gespielt werden können - für die beteiligten Städte, Theater und das Publikum eine Win-Win-Situation.
Sowohl die NRW-Spitzenförderung als auch das regionale Theaternetzwerk WEST OFF sind wichtige, begrüßenswerte Beiträge zur Professionalisierung der freien Theaterszene in NRW und hier vor allem zur Förderung freier Ensembles, die den Motor neuer ästhetischer Entwicklungen darstellen.
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Stürme, Bushaltestellen und Selbstzensur
Urbäng!-Festival: „Zwischenhalt / Aradurak / Rawestgeharaf“ an der Orangerie – Theater 10/17
Im Penthouse der Macht
Das Bonner Fringe Ensemble zeigt das Autorenprojekt „Macbeth over Europe“ – Auftritt 06/16
Tyrannenmord und weißer Wal
Frank Heuel und das fringe ensemble bringen „Moby Dick“ im Theater im Ballsaal auf die Bühne – Premiere 05/15
Nur gemeinsam gegen das Böse
Das Bonner fringe ensemble zeigt im Theater im Ballsaal Camus' „Die Pest" – Theater am Rhein 12/14
Wo ist die Front?
„Vor den Hunden“ im Theater im Ballsaal – Theater am Rhein 05/14
Perspektiven auf ein Familiendrama
Gespräch mit Regisseur Frank Heuel über den Vierteiler „Finnland“ – Premiere 09/11
Märtyrerin in Frischhaltefolie
Das fringe ensemble spielt Brechts „Heilige Johanna der Schlachthöfe“ - Auftritt 11/10
Ein Hemd voller Löcher
Bonner Fringe Ensemble trifft südafrikanische Wahrheitskommission - Auftritt 06/09
Wurzeln inmitten von Ruinen
„Floating Seeds“ vom Theater der Keller – Prolog 06/25
„Erdig, nahbar, ehrlich“
Das Performance-Duo Katze und Krieg über „Alles wirklich“ im öffentlichen Raum – Premiere 06/25
Wieder Mensch sein dürfen
„Das Tagebuch der Anne Frank“ im Leverkusener Erholungshaus – Theater am Rhein 05/25
Fragen als Gemeinsamkeit
„Hiob“ am Theater im Bauturm – Theater am Rhein 05/25
Macheath als Clown
„Die Dreigroschenoper“ am Theater Bonn – Auftritt 05/25
Raus ins Leben?
„Draußen“ in der Kölner Stadthalle Mülheim – Theater am Rhein 05/25
Von Un-, Zu- und Glücksfällen
„Dosenfleisch“ am Schauspiel Köln – Prolog 05/25
„Das Stück wirbelt ganz schön was auf“
Schauspielerin Sonja Baum und Regisseur Martin Schulze über „Prima Facie“ am Theater im Bauturm – Premiere 05/25
Der Übermann
„Boys don‘t cry“ in der TanzFaktur – Theater am Rhein 04/25
Zwischen den Fronten
„Making the Story“ am Schauspiel Köln – Theater am Rhein 04/25
Zwischen Begierde und Tabu
„Spring Awakening“ am Jungen Theater Bonn – Prolog 04/25
Die Grenzen des Theaters
„Was ihr wollt“ am Schauspiel Köln – Theater am Rhein 04/25
„Wir suchen Orte der Wut und Traurigkeit auf“
Dana Khamis und Judith Niggehoff vom Jugendclub Polylux über „Trauer//Fall“ am Schauspiel Köln – Premiere 04/25
Die Zukunft lauert im Egoisten
„Der ewige Spiesser“ am Theater der Keller – Auftritt 04/25
Im Schatten der Diktatur
„Jugend ohne Gott“ am Comedia Theater – Theater am Rhein 03/25
Freiheit oder Ausgrenzung?
„Draußen“ im Jugendpark Köln-Mülheim – Prolog 03/25
Der Mensch als Scherbe
„Der zerbrochene Krug“ am Horizont Theater – Theater am Rhein 03/25