Musik gegen das Kleinbürgertum
Die Filmstarts der Woche
Dirk Städtler vom Floh de Cologne formuliert es so: „Es war damals eine fürchterlich kleinbürgerliche Gesellschaft. Aus der wollten wir alle raus.“ In den ausgehenden 60ern hatte deutscher Rock und Pop den internationalen Bühnen noch wenig entgegenzusetzen. Dann aber formierten sich in Köln, Düsseldorf und Hamburg Bands, die sich experimentell dem Mainstream entgegenstellten und über die Grenzen hinaus als Krautrock Respekt erfuhren. „Krautrock 1“ (Odeon) heißt der erste von drei Teilen, in dem Adele Schmidt und José Zegarra Holder mit Archivmaterial und Interviews die Zeit von Can, Kraftwerk und Krautwerk Revue passieren lassen. Mit dabei sind Irmin Schmidt, Jaki Liebezeit, Malcolm Mooney, Damo Suzuki, Theo König, Dieter Klemm, Vridolin Enxing, Wolfgang Flür, Michael Rother, Eberhard Kranemann, Harald Grosskopf, Hans Lampe, Miki Yui, Werner “Zappi” Diermaier und Jean-Hervé Péron.
Elpida (Stela Fyrogeni) leidet unter ihrem tyrannischen Ehemann und steckt mitten in der Menopause. Ein Anstreicher, halb so alt wie sie, platzt in Elpidas Leben, erfüllt ihre Sehnsüchte nach Zärtlichkeit – und schürt Rachefantasien. „Pause“ (Odeon) heißt der Debütfilm von Tonia Mishiali, die sich dazu von den patriarchalischen Gesellschaftsstrukturen ihrer Heimat Zypern inspirieren ließ.
In Zeiten zwanghafter Selbstoptimierung kommt der zum Hinduismus konvertierte Harvard-Psychologe Dr. Richard Alpert alias Ram Dass daher und verkündigt: Glück und Freiheit liegen in der Loslösung davon, jemand sein zu wollen. Liebe Profil-Streber, vielleicht mal drüber nachdenken! Die Doku „Becoming Nobody - Die Freiheit, niemand sein zu müssen“ (OmU im Odeon) führt ein in Denken und Lehre des 2019 verstorbenen „Diener Gottes“
Auch der bewegende Dokumentarfilm „Für Sama“ (OmU im Cinenova, in der Filmpalette und im Odeon und Rex am Ring) startet noch einmal in den Kinos.
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