Christo, wie seine Ehefrau Jeanne-Claude am 13. Juni 1935 geboren, wurde schon früh und für Künstler ungewöhnlich stark bekannt – dies liegt an den spektakulären, riesigen Projekten des amerikanischen Künstlerpaares. Christo und Jeanne-Claude zelebrieren einen von Mal zu Mal angemessenen und ästhetischen Umgang mit Landschaft oder Architektur. Zu ihren Arbeiten gehören neben der Verhüllung des Reichstages 1995 die „Surrounded Islands“ vor Florida 1983, bei der schwellende rosa Flächen das Grün der Inseln umgeben, oder die „Gates“, die 2005 einen Parcours im New Yorker Central Park bildeten.
Bereits im Juli beschäftigte uns die These: Festspiele essen Tageskultur auf! Es ging um die schlecht besuchten Konzertsäle all überall, um die Manager und um mögliche Ursachen. Die Lenker in diesem Spiel mit der „Klassischen“ Musik setzen auf ambitionierte Programme, das große Publikum bleibt zu Hause und träumt von Operettenseligkeit. Oder die Fans nutzen die einstigen Ferien und besuchen Festspiele und Festivals – ihre Zahl steigt ständig an.
Gibt es wohl so etwas wie ein Sommerinstrument? Die Vuvuzelas aus Südafrika strahlten als Alptraum vom Schwarzen Kontinent, sie besetzen unumstritten Platz 1 unter den nervigsten Stimmungshupen. Aber ein angenehmer Sommerwind lässt sich natürlich am leichtesten von einem Blasinstrument imitieren, und warm ist der Hauch auch noch: Körpertemperatur wahrscheinlich. Mein Sommerinstrument ist die Zugposaune. Sie ist die Lyrikerin unter den Blechblasinstrumenten, ein viel belachter Clown im Happy Jazz, Verkünder einer Frühschoppengemütlichkeit im Dixieland und Klangträger bei festlichen Straßenumzügen. Aber immerhin ließen Posaunen auch ganze Stadtmauern einstürzen, Karlheinz Stockhausen bewaffnete in seiner „Lichtoper“ Luzifer mit diesem Instrument, und der Posaunist Christian Lindberg schrieb ein Posaunenkonzert für das im Solokonzertleben völlig unterbelichtete Instrument, in dem der Posaunist auch das Orchester dirigiert: Lindbergs Rache an allen eitlen Dirigenten, so verriet er. Selbst dieses Ernste Konzert ist witzig, unangepasst und unterhaltsam.
Das geht einem schon unter die Haut, wenn plötzlich eine Welle durch das Parkett schwappt und sich das Publikum auf breiter Front von seinen Sitzen erhebt. Standing Ovation für 17 buddhistische Kampfmönche aus dem legendären Shaolin-Tempel in der chinesischen Provinz Henan. Ausgestattet wie Banker in grauen Geschäftsanzügen tanzen sie eine Choreographie des flämisch-marokkanischen Tänzers Sidi Larbi Cherkaoui. In Köln ist Gastspiel-Time angesagt. Nach der Trennung von Amanda Miller und ihrer Truppe pretty ugly war noch Geld für den Tanz übrig. Die Bemühungen, einen namhaften Choreographen für ein hauseigenes Ensemble zu finden, waren nicht von Erfolg gekrönt. Kein Wunder, hätten sich der neue Mann oder die neue Frau doch gleich in den Provisorien eines jahrelangen Interims wiedergefunden, da Schauspiel und Oper vor einer grundlegenden Renovierungsphase stehen. Wenn schon keine eigene Truppe, dann wenigstens ein paar internationale Pralinés der Tanzkunst für ein Publikum, das schon seit dem Aus von Jochen Ulrichs Tanzforum Mitte der Neunziger Jahre ohne diesen Zweig der darstellenden Kunst auskommen muss.
Wenn Underground im Zusammenhang mit dem Musikgeschäft überhaupt noch irgendwas bedeutet, dann ist es „reichlich Arbeit“. Martin Juhls kann davon ein Lied singen. Nicht nur versorgt er Journalisten mit Infos über die elektronische Musikszene Dortmunds wie das Juicy Beats oder die DJ-Picknicks im Westpark...
Sie sehen aus wie Hautpickel mit Stromleitung, kleben den Darstellern auf Stirn oder Wange, und man bemerkt sie meist erst, wenn sie nicht funktionieren. Mikroports gehören inzwischen zum Schauspieleralltag und beschleunigen den Vormarsch der Technik im Theater. Die Bühne als Bollwerk der Live-Ästhetik – das war einmal.
Jeder, der schon mal danach gesucht hat, weiß: Kneipen, die sich dem kulturellen Treiben zwischen...
„Mir hat dieser Abend wirklich Spaß gemacht“, meinte Dusko Goykovich, eine der letzten lebenden...
Es muss nicht immer die ganz aktuelle Kunst sein, die für Aufsehen sorgt. In NRW haben sich gleich sechs Museen zusammengetan, um einen einzigen Künstler des 19. Jahrhunderts vorzustellen und ihm zu größerer Aufmerksamkeit zu verhelfen.
Auch dieses Jahr hat BB-Promotion wieder drei international erfolgreiche „Shows“ zum Sommerfestival in die Kölner Philharmonie eingeladen. Den Anfang macht die Oper „Porgy and Bess“ (16.-25.7.), die eigentlich ein Musical werden sollte. Denn nach dem Erfolg des Romans und Bühnenstücks „Porgy“ hatte der Broadway schon seine Fühler ausgestreckt.
5 Jahre plus Zukunftsmusik
Die Cologne Jazzweek feiert kleines Jubiläum – Improvisierte Musik in NRW 08/25
Musikalische Region
Das Originalklang-Festival Fel!x 2025 in Köln – Klassik am Rhein 08/25
Komme ich gut an?
„It‘s Me“ im Tanzmuseum des Deutschen Tanzarchivs Köln – Tanz in NRW 08/25
Entschleunigte Veränderungen
Edith Dekyndt in der Kunsthalle Bielefeld – Kunst in NRW 08/25
Aus anderer Sicht
„Cycles of My Being/Save the Boys“ in Bochum – Klassik an der Ruhr 08/25
Zugstücke und Raritäten
Die Spielzeit 2025/26 an der Oper Köln – Oper in NRW 07/25
Frauen und Favoriten
Opern an Rhein und Ruhr in der Spielzeit 2025/26 – Oper in NRW 07/25
Malerei in schwierigen Zeiten
Julie Mehretu in K21 in Düsseldorf – Kunst in NRW 07/25
Ein Bürgergeschenk
Kostenlose Konzerte in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 07/25
Ein Fest der Kammermusik
Der Pianist Alexandre Kantorow in Wuppertal – Klassik an der Ruhr 07/25
Tastenlegende auf Tournee
Herbie Hancock in der Philharmonie Essen – Improvisierte Musik in NRW 07/25
Chaos
NRW kürzt bei freien Tanzgruppen – Tanz in NRW 07/25
Lebendige Musikgeschichte
Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller in Köln – Klassik am Rhein 06/25
Der Engel der Geschichte
„Die letzten Tage der Menschheit“ an der Oper Köln – Oper in NRW 06/25
Die Suche nach der Seele
„Rusalka“ in Düsseldorf – Oper in NRW 06/25
Dem Himmel nah
Raimund Abraham auf der Raketenstation Hombroich – Kunst in NRW 06/25
Kahlschlag in der Freien Szene
Massive Kürzungen der NRW-Kulturförderung drohen – Theater in NRW 06/25
Ausgefallene Begegnung
Herbert Grönemeyer dirigiert in Bochum und Essen – Klassik an der Ruhr 06/25
Neugier auf Neues
Johanna Summer und Malakoff Kowalski in Düsseldorf – Improvisierte Musik in NRW 06/25
Lustvolle Inspirationsquelle
Das Circus Dance Festival 2025 in Köln – Tanz in NRW 06/25
Die Macht der Vergebung
„American Mother“ am Theater Hagen – Oper in NRW 05/25
Alles Posaune
Das Vertigo Trombone Quartet in Neuss – Improvisierte Musik in NRW 05/25
Lässiger Spott
„Ophelia‘s Got Talent“ am Schauspiel Köln – Tanz in NRW 05/25
19 neue Standorte
KulturMonitoring in NRW wird ausgeweitet – Theater in NRW 05/25
Gegen Genderklischees
Eine Operetten-Wiederentdeckung in Köln – Oper in NRW 05/25