Wer die höchstdotierten deutschen Jazzpreise abräumt, den sollte der Jazzfreund kennen dürfen – manchmal gerieren sich diese ausgezeichneten Personen eher unauffällig. Frederik Köster bläst die Trompete und besitzt für gewünschte jazzsinfonische Effekte ein ganzes Jazzorchester: Akustisch will er sich also nicht verstecken.
Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Als die RuhrTriennale zusammen mit dem Berliner Maxim Gorki Theater die „Uraufführung“ von Günter Grass‘ „Die Blechtrommel“ ankündigte, kam aus Polen schnell Widerspruch. Bereits 2007 war dort der Jahrhundertroman in Anwesenheit des Autors auf die Bühne gekommen. Wer jetzt die Aufführung in der Bochumer Jahrhunderthalle sah, muss sich über den entgangenen Werbeeffekt nicht grämen.
Haben Tänzer hässliche Füße? Das Gerücht hält sich jedenfalls hartnäckig, und wer einmal die Füße eines Stars wie Kang Sue Jin vom Stuttgarter Staatstheater aus der Nähe gesehen hat, der fühlt sich in seinem Vorurteil bestätigt. Mit ihren verbogenen Zehen, den eingedrückten Nägeln und der mächtigen Hornhaut fühlen sich Journalisten eher an Baumwurzeln denn an Elfenschweife erinnert. Aber gewöhnlich sehen wir die Füße der Tänzer ja nur auf dem Parkett – wenn die Betreffenden denn überhaupt barfuß agieren –, und da ihre natürliche Aufgabe in der Bewegung besteht, können wir nie wirklich prüfen, ob sie nun schön oder hässlich sind, und wollen uns möglicherweise auch keiner Illusion berauben lassen.
Normalerweise weist diese Kolumne auf lohnenswerte Musicals in NRW hin, wagt aber auch schon mal einen Blick über die Landesgrenzen, wenn sich die Reise lohnt. Da nun die neue Saison ansteht, die Stücke noch nicht gesichtet werden konnten, bliebe also nur ein programmatischer Überblick auf die kommenden Premieren.
Wer heutzutage einen der heißbegehrten Ausbildungsplätze zum Veranstaltungskaufmann ergattern kann, lernt in drei Jahren unter anderem, Partys zu organisieren, die mehr und mehr einer kühlen Reißbrettkalkulation folgen. Aspekte wie omnipräsente Reklame, Sponsoring und große, Massen anziehende Namen spielen in dieser Schule eine wichtige Rolle.
Wenn sie mit ihrem ein wenig existentialistisch anmutenden Charisma ans Mikrofon tritt und mit ihrer unaufgeregt-eindringlichen Stimme ihre Songs interpretiert, dann fühlt man sich sofort in die Zeiten rauchgeschwängerter, schummriger Jazz-Keller zurückversetzt, in denen die Musik zum Lebenselexier wurde.
Einer der wichtigsten und international gefragtesten Künstler ist derzeit Thomas Schütte. Was Schüttes Kunst auszeichnet, das erhellt eine umfassende Schau der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik, die sich einem zentralen Aspekt seiner Arbeit zuwendet: seinen Architekturmodellen.
Den seit Andrew Lloyd Webbers „Cats“ die Szene beherrschenden Event- Musicals mit ihren jahrelangen Laufzeiten scheint die Puste auszugehen. Zur Wiederbelebung schickt man sie deshalb durch die Republik, wie jetzt „Ich war noch niemals in New York“, das von Hamburg nach Stuttgart wechselt.
Als 1913 im Pariser Théâtre des Champs-Elysées das Ballett „Le sacre du printemps“ („Das Frühlingsopfer“) uraufgeführt wurde, kam es zu einem der größten Skandale der Theatergeschichte. Es lässt sich nicht sagen...
Auf dem Cover des Essener Spielzeithefts ist der Schauspieler Sven Seeburg zu sehen, dem Ohr und Nase mit je einer Möhre verstopft sind. Daneben prangt der Schriftzug „Mit Essen spielt man nicht“. Eine Metapher mit Ausrufezeichen, die im Heft zwischen Stadtprojekt, Benimmregel und Putenschnitzel erschöpfend durchdekliniert wird. Stilsicher ist das nicht gerade.
5 Jahre plus Zukunftsmusik
Die Cologne Jazzweek feiert kleines Jubiläum – Improvisierte Musik in NRW 08/25
Musikalische Region
Das Originalklang-Festival Fel!x 2025 in Köln – Klassik am Rhein 08/25
Komme ich gut an?
„It‘s Me“ im Tanzmuseum des Deutschen Tanzarchivs Köln – Tanz in NRW 08/25
Entschleunigte Veränderungen
Edith Dekyndt in der Kunsthalle Bielefeld – Kunst in NRW 08/25
Aus anderer Sicht
„Cycles of My Being/Save the Boys“ in Bochum – Klassik an der Ruhr 08/25
Zugstücke und Raritäten
Die Spielzeit 2025/26 an der Oper Köln – Oper in NRW 07/25
Frauen und Favoriten
Opern an Rhein und Ruhr in der Spielzeit 2025/26 – Oper in NRW 07/25
Malerei in schwierigen Zeiten
Julie Mehretu in K21 in Düsseldorf – Kunst in NRW 07/25
Ein Bürgergeschenk
Kostenlose Konzerte in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 07/25
Ein Fest der Kammermusik
Der Pianist Alexandre Kantorow in Wuppertal – Klassik an der Ruhr 07/25
Tastenlegende auf Tournee
Herbie Hancock in der Philharmonie Essen – Improvisierte Musik in NRW 07/25
Chaos
NRW kürzt bei freien Tanzgruppen – Tanz in NRW 07/25
Lebendige Musikgeschichte
Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller in Köln – Klassik am Rhein 06/25
Der Engel der Geschichte
„Die letzten Tage der Menschheit“ an der Oper Köln – Oper in NRW 06/25
Die Suche nach der Seele
„Rusalka“ in Düsseldorf – Oper in NRW 06/25
Dem Himmel nah
Raimund Abraham auf der Raketenstation Hombroich – Kunst in NRW 06/25
Kahlschlag in der Freien Szene
Massive Kürzungen der NRW-Kulturförderung drohen – Theater in NRW 06/25
Ausgefallene Begegnung
Herbert Grönemeyer dirigiert in Bochum und Essen – Klassik an der Ruhr 06/25
Neugier auf Neues
Johanna Summer und Malakoff Kowalski in Düsseldorf – Improvisierte Musik in NRW 06/25
Lustvolle Inspirationsquelle
Das Circus Dance Festival 2025 in Köln – Tanz in NRW 06/25
Die Macht der Vergebung
„American Mother“ am Theater Hagen – Oper in NRW 05/25
Alles Posaune
Das Vertigo Trombone Quartet in Neuss – Improvisierte Musik in NRW 05/25
Lässiger Spott
„Ophelia‘s Got Talent“ am Schauspiel Köln – Tanz in NRW 05/25
19 neue Standorte
KulturMonitoring in NRW wird ausgeweitet – Theater in NRW 05/25
Gegen Genderklischees
Eine Operetten-Wiederentdeckung in Köln – Oper in NRW 05/25