Der 3sat Jurypreis ging an den Schweizer Dieter Fahrer für sein Gefängnisportrait „Thorberg“. Fahrer führt den Zuschauer darin durch die größte geschlossene Vollzugsanstalt der Schweiz. Durch Portraits unterschiedlicher Insassen greife dieser Film „in die zunehmend eindimensionalen Debatten um Sühne, Strafe und Vergeltung“ ein, heißt es in der Begründung der Jury. Dieter Fahrer erzähle „nüchtern, und umso provokanter, [...] einen Gefängnisalltag, bei dem das erklärte Ziel der Resozialisierung längst nicht mehr im Vordergrund steht“, so die Jury weiter. Der arte-Dokumentarfilmpreis ging an den jungen Filmemacher und Fotografen Sven Zellner und seinen mongolesisichen Kameramann Chingunjav Borkhuu. Mit ihrem Dokumentarfilmdebüt „Preis des Goldes“ beleuchten sie die Umstände der illegalen Goldgräber in der Gobi-Wüste der Mongolei. Mit einer „ergreifenden poetischen Kraft“ sei der Film versehen, so die Jury. Zudem wären Kameramann Borkhuu im Goldmienenstaub Bilder „von überwältigendem physischem Ausdruck“ gelungen. Den Peis der Stadt-Duisburg gewann die junge Deutsch-Palästinenserin Pary El-Qalqili. In ihrem persönlichen Vater-Tocher-Portrait „Schildkrötenwut“ schildert sie die Suche ihres Vaters nach der Heimat Palästina, die de facto nicht existiert und zum Abstraktum wird. Für die Jury sei es „gerade diese Wandlung von abstrakten Fragen und Antworten in konkrete Bilder“ gewesen, „die dem Film seine Kraft“ verliehe. Pary El-Qalqili gewann zudem auch den Publikumspreis der Duisburger Filmwoche. Eine besondere Erwähnung seitens der Jury fand die Dokumentation „Der Auftrag“ von Ayla Gottschlich. Parallel zur Duisburger Filmwoche lief auch diesmal das Kinderdokumentarfilmfestival doxs! 26 Filme nahmen am Wettbewerb teil.
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