Die Mexikanerin Fernanda Valadez liefert mit ihrem Regiedebüt „Was geschah mit Bus 670?“ (Filmpalette, Lichtspiele Kalk) mitreißendes, großes Kino. Monate, nachdem zwei Jungs in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft in die USA aufgebrochen sind, erreicht die Nachricht vom Tod des einen die Mütter in Mexiko. Vom zweiten, Jesús, fehlt jede Spur. Seine Mutter Magdalena ist entschlossen, sein Schicksal aufzuklären, erhält aber wenig Hilfe von den Behörden, denn Jesús hatte „keine besonderen Merkmale“ (so der Originaltitel des Films). Also reist Magdalena selbst in Richtung Grenzgebiet und trifft unterwegs auf Miguel, der es zwar ins gelobte Land geschafft hatte, jedoch aufgegriffen und ausgewiesen wurde. Er sucht nun seine Mutter. Die gemeinsame Reise der zwei ist ein surrealer Horrortrip durch die Abgründe eines gesetzlosen Staates, dessen Bevölkerung Rettung jenseits der Trump-Mauer sucht.
Nach seinem „Mord im Orient-Express“ wandelt Kenneth Branagh als Schauspieler in Peter Ustinovs Fußstapfen und reinszeniert mit „Tod auf dem Nil“ (Cinedom, Cinenova, Cineplex, Residenz, Rex am Ring, UCI, Weisshaus, OmU im Cinenova, Metropolis und Weisshaus, OV im Cinedom, Cineplex, Metropolis, Rex am Ring und UCI) einen weiteren filmischen Meilenstein aus dem Agatha-Christie-Kosmos. Wie bereits John Guillermin 1978 setzt Brannagh auf ein ausgesuchtes Cast und begleitet als Hercule Poirot eine versnobte Gemeinschaft auf einer mörderischen Bootsfahrt. Bald muss der erste Passagier liegend von Bord und in der historischen Pyramiden-Landschaft offenbart sich die leider zeitlose Boshaftigkeit des Menschen.
Außerdem neu in den Kinos: Andre Hörmanns Nepal-Doku „Mahendra Highway“ (Filmpalette, Bonner Kinemathek), Patryk Vegas zeitgemäßer Reigen „Love, Sex and Pandemic“ (Cinedom, OmU im Cineplex und UCI), Steven Soderberghs etwas anderer Thriller „Kimi“ (Cineplex), Kat Coiros Rom Com „Marry Me - Verheiratet auf den ersten Blick“ (Autokino Porz, Cinedom, Cineplex, Rex am Ring, UCI) und Roland Emmerichs magieloser „Moonfall“ (Cinedom, Cineplex, Rex am Ring, UCI).
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