The Road
USA 2009, Laufzeit: 111 Min., FSK 16
Regie: John Hillcoat
Darsteller: Viggo Mortensen, Kodi Smit-McPhee, Robert Duvall, Charlize Theron, Guy Pearce
Halbherzig und unentschlossen
Filmkenner77 (7), 21.10.2010
Meine Erwartungen an diesen Film waren diesmal wohl etwas zu groß gewesen. Zumindest hatte ich gehofft, von der Handlung und den Figuren stärker ergriffen zu werden?
Vor allem aber finde ich, dass er seinem offenkundigen Thema ?Menschlichkeit unter unmenschlichen Bedingungen? nicht völlig gerecht geworden ist. Wir erfahren zwar, wie der Überlebenskampf Viggo Mortensens Charakter zunehmend härter und problematischer werden lässt, aber das hätte man durchaus noch weitertreiben können, was auch den ethischen Konflikt zwischen Vater und Sohn verschärft hätte: Der Sohn, der den Glauben verliert an den Vater, der ihm nicht mehr vorlebt, was er ihm gepredigt hat, um nur ein Beispiel zu nennen. - Die Schwierigkeit zu überleben und dennoch menschlich zu bleiben, wird zwar an verschiedenen Stellen angedeutet, aber nicht wirklich explizit vorgeführt. So wird aus dem Vater am Ende kein Unmensch, wir sehen ihn schlimmstenfalls als Menschen mit Fehlern und Schwächen.
Dementsprechend schleppt sich die Geschichte ohne große dramatische Höhepunkte beinahe episodenhaft vom Anfang bis zum Ende, und das ist weder spannend noch sonderlich berührend.
Das Ende wiederum erscheint mir so unpassend und unglaubwürdig, dass ich es am liebsten ganz aus meinem Gedächtnis löschen würde.
Positiv in Erinnerung bleiben mir aber doch die Leistungen der meisten Darsteller und die monochrome Ästhetik des Films, die die Endzeitstimmung authentisch einzufangen versteht.
Sehenswert, aber ...
ndb1958 (8), 16.10.2010
Ja, der Film ist sehenswert, aber insgesamt sind seine Stärken gleichzeitig auch Schwächen. Der Film ist nicht reißerisch ... und das ist gut, aber irgendwie vermisse ich doch Tempo und Spannung. Das Buch gehört zu den besten, die ich gelesen habe; ich würde sagen Top 10 meiner Favoriten und der Pulitzer Preis dafür war verdient. Das Buch hat aber den Vorteil, dass man es auch mal zur Seite legen kann, da die Kost sehr schwer ist. Beim Film ist man gefangen und irgend wann wirkt es quälend. Im Buch gibt es einen Erzähler und die Protagonisten kommen mit extrem wenig Worten aus, trotzdem berührt der Stoff emotional sehr stark. Im Film wird es dann doch dialogisch gelöst und wirkt dann an wenigen Stellen fast ein wenig pathetisch.
Trotz allem meine ich, dass es eine gute Literaturverfilmung ist. Ein sehenswerter Film. Aber das Buch ist ein MUSS!
Sehenswert, aber ...
ndb1958 (8), 16.10.2010
Ja, der Film ist sehenswert, aber insgesamt sind seine Stärken gleichzeitig auch Schwächen. Der Film ist nicht reißerisch ... und das ist gut, aber irgendwie vermisse ich doch Tempo und Spannung. Das Buch gehört zu den besten, die ich gelesen habe; ich würde sagen Top 10 meiner Favoriten und der Pulitzer Preis dafür war verdient. Das Buch hat aber den Vorteil, dass man es auch mal zur Seite legen kann, da die Kost sehr schwer ist. Beim Film ist man gefangen und irgend wann wirkt es quälend. Im Buch gibt es einen Erzähler und die Protagonisten kommen mit extrem wenig Worten aus, trotzdem berührt der Stoff emotional sehr stark. Im Film wird es dann doch dialogisch gelöst und wirkt dann an wenigen Stellen fast ein wenig pathetisch.
Trotz allem meine ich, dass es eine gute Literaturverfilmung ist. Ein sehenswerter Film. Aber das Buch ist ein MUSS!
The Boring Road
woelffchen (597), 13.10.2010
Es gibt Romane, die kann man einfach mit der Aussicht auf ein gutes Ergebnis nicht verfilmen.
Ohne daß ich diesen Roman gelesen habe - er muß einfach viel besser sein als dieser Film. Denn diese "Road"-Verfilmung ist entsetzlich langweilig, hat so gut wie nichts zu sagen und daher keine Botschaft für den Zuschauer. Das düstere Apokalypse-Szenario verliert schnell an Wirkung und die Dialoge sind außerordentlich banal. Z.B. "Die Guten müssen das Feuer bewahren!" Oder ein Gebet: "Danke, Ihr Leute!"
Zusätzlich zu logischen Strukturfehlern - z.B. woher bekamen sie ihre tägliche Grundnahrung? - waren selbst Stars wie Viggo Mortensen und Charlize Theron nicht in der Lage, dem Ganzen auch nur einen Funken von Leben einzuhauchen.
Apocalypse Now?
No, Sir!
Ohne Hoffnung Mensch bleiben
Colonia (683), 10.10.2010
Feel-Bad-Movie mit tollen Schauspielern, in allen (namenlosen) Rollen überraschend hochkarätig besetzt.
Der abgemagerte Viggo Motensen und sein Filmsohn schleppen sich sehr glaubwürdig durch die postapokalyptische Welt. Action gibt es wenig, einige unappetitliche Szenen schon.
Das alles ist höchst frustrierend und stellenweise etwas langdrähtig. Dennoch möchte ich dem Film lediglich sein kitschiges Schlussbild mit der All American Family ankreiden.
Stark durch Solidarität
„Billige Hände“ im Filmhaus – Foyer 12/24
Übers Ankommen in Deutschland
„Zwischen Sein und Nichtsein“ von Leocadie Uyisenga – Film 12/24
Toleranz zum Jahresende
Mit Kino zu mehr Empathie finden – Vorspann 12/24
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
„Mir wurden die Risiken des Hebammenberufs bewusst“
Katja Baumgarten über ihren Film „Gretas Geburt“ – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Nach Leerstellen suchen
„Riefenstahl“ im Weisshauskino – Foyer 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Schnitte in Raum und Zeit
Die 24. Ausgabe des Festivals Edimotion in Köln ehrt Gabriele Voss – Festival 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Die hemmungslose Leinwand
Sexualität im Kino – Vorspann 10/24
„Zuhause sehnen wir uns nach der Ferne...“
Kuratorin Joanna Peprah übers Afrika Film Fest Köln – Festival 09/24
Afrikanisches Vermächtnis
Das 21. Afrika Film Festival widmet sich dem Filmschaffen des Kontinents – Festival 09/24
Kurzfilmprogramm in der Nachbarschaft
„Kurzfilm im Veedel“ zeigt Filme zu aktuellen Themen in Köln – Festival 09/24
Sorge um die Filmkultur
Veränderungen und Einsparungen stehen vor der Tür – Vorspann 09/24
Disziplin, Drill und Durchlässigkeit
„Mädchen in Uniform“ im Filmforum – Foyer 08/24
Volles Programm(heft)
40-jähriges Jubiläum der Internationalen Stummfilmtage Bonn – Festival 08/24
Sommer-Endspurt
Humor und Weltrettung für Jung und Alt – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Queere Menschen in Polen
„Boylesque“ im Filmhaus – Foyer 07/24
Pssst!
Zu Spoilern, Prequels und Remakes – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Ein Fest des Kinos
Die Kölner Kino Nächte präsentieren an 4 Tagen knapp 50 Filme – Festival 07/24